Meinen Vorsatz, mir einen billigen PC zu leisten, hab ich umgesetzt und schon bereut. Man kauft sich praktisch Ärger. Allein die Einstellungen - in der Bibliothek braucht man sich nur hinzusetzen und kann loslegen - ich musste mir erst alles zusammenreimen, denn es liegt so einer technischen Jahrhundert-Erfindung ja gar keine Gebrauchsanweisung für eine Änderung der Voreinstellungen bei. Mühsam klickte ich herum und fand die Systemsteuerung. Die Helligkeit war mit 100 % so hoch, dass ich mit dem Bildschirm die ganze Wohnung beleuchten hätte können. Mit dem Schubregler reduzierte ich sie um die Hälfte, sodass ich keine Sonnenbrille mehr benötigte. Für den Kontrast war kein Regler vorhanden, also musste ich zur Kalibrierung vordringen und minutenlang herumprobieren, bis meine entzündeten Äuglein endlich auf ein kompatibles Display trafen. Dann fand ich raus, dass Word gar nicht mehr im Standard-Windows-Programm enthalten war, nur Wordpad, eine abgespeckte Version davon. Also rief ich jemanden an, den ich für ein Computer-Genie hielt, und erlaubte mir zu fragen, wie ich gratis zu Word kommen könne, denn der Verkäufer hatte mich beim PC-Erwerb gefragt, ob ich auch Software kaufen wolle- hielt mich offenbar für einen Lotto-Millionär!
"Das weißt du gar nicht? Du weißt doch sonst immer alles!" war seine lakonische, möglicherweise spaßig gemeinte Antwort, die mir die Lust auf jedwede weitere Unterhaltung mit dem Dolm verdarb. Wieder einer weniger in meinem eh schon fast leeren Adressbuch, seufzte ich. Man umgibt sich gern mit angenehmen Menschen, aber daran hat Mutter Natur sehr gegeizt. Wenn man welche gefunden hat, so sterben diese leider viel zu schnell. Bald werden sie überhaupt ausgestorben sein.
Ich hatte mir das so vorgestellt, dass ich mit einem USB-Stick Word von einem PC auf meinen runterladen könnte, aber so einfach kann's ja nicht sein. Der Gratis-Download im Internet könnte auch eine Falle sein. Da steht bei OpenOffice auf einem Button SPENDEN und ich zahle mit einem Klick drauf dann vielleicht mein -ohnehin armseliges- Leben lang. Das sind alles Probleme, die ich vorher gar nicht kannte und dafür hab ich einen Haufen Geld, welches bei mir eh Mangelware ist, rausgeworfen. 2017 fängt nicht so gut an...
Wer mir etwas Trost spenden will, der kaufe einfach eins meiner Bücher! Darin findet sich auch genug Haarsträubendes, das für Unbeteiligte ungeheuer lustig ist.
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