Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!

Mittwoch, 26. Juni 2013

Von Insekten besucht

Heute hätte mich fast der Schlag getroffen. Ich öffne die Fresslade und sehe sich schnell bewegende schwarze Punkte auf dem angebissenen Sandwich und denke spontan: "Ist das Kaviar?" - Bei meiner kontinuierlichen Finanzkrise ein eher absurder Gedanke. Doch dann erblicken meine kleinen Knopfäuglein sich an meinem Proviant sättigende Ameisen. HUCH!!! In China ja eine Delikatesse. Dort schneiden sie Reiskörner auf und tun jeweils eine kleine Ameise rein, aber hierorts sind die emsigen Insekten eindeutig Ungeziefer. Leider sind sie gegen DDT bereits immun und ich habe null Ameisenpulver mehr. Also zerdrücke ich im Schock einige der ungebetenen Mitesser mit dem Daumen und leide bei den sich windenden, zum Teil halbierten Körper der Kleintiere mit. Dafür werd ich in die Hölle kommen oder vom Tierschutzverein wegen Tierquälerei verfolgt werden. Wie in Trance taumeln die winzigen schwarzen malträtierten Körper meiner Fressfeinde herum und ich sprühe schnell etwas Desinfektionsmittel auf sie und wische sie mit Clopapier weg. So widerstandsfähig wie die sind überleben die glatt den 3.Weltkrieg. Jetzt muss ich das angeknabberte Brot von gestern auch wegwerfen. Welche Verschwendung! Wenn ich denke, dass ich fleissigen Tierchen den Garaus machen muss und selber mit meinem Fleiß nix verdiene, werd ich wieder mal an die Ungerechtigkeit der Welt erinnert. Aber es nützt ja nix, also alles, was die Biester noch nicht zwischen die Kiefer genommen hatten, wickle ich in Plastiksackerl ein und hoffe, dass ich fürderhin von dieser Plage verschont werde. Immerhin sind mir diese reinlichen Insekten lieber als Flöhe, Wanzen und Läuse. Aber, wer weiß, vielleicht bilden sie nur die Vorhut für weiteres Ungemach. Der Film PHASE IV fällt mir ein, wo kluge Ameisen mit den Menschen mittels Mathematik kommunizieren. Das wär auch noch eine Möglichkeit. Ich stelle also meinen kleinen Taschenrechner in die Fresslade und warte ob mir die Winzlinge bis morgen meine Chancen auf ein besseres Leben ausrechnen....

Dienstag, 25. Juni 2013

Micky Maus lesen bildet!

Wie die Zeitung berichtet hat sich Frau Finanzstadträtin R. Brauner abfällig über Micky Maus geäußert. Wörtlich sagte sie zur aufmuckenden Opposition: „Ich kann mir schon vorstellen, dass Sie lachen. Sie lesen wahrscheinlich Micky Maus.“- So als wäre das Schundliteratur ohne bildenden Effekt! Pfui! Ich oute mich nun als Donaldist und entgegne spitz: „Hätten Sie mal selber Ihre vorwitzige Nase in so ein Heft gesteckt!!“

Micky Maus ist der personifizierte Idealismus (für Politiker leider ein Fremdwort) und hilft ohne Gehalt (ebenfalls undenkbar für Volksvertreter) dem braven Kommissar Hunter im Kampf gegen Kater Karlo und sonstige kriminelle Schergen! Onkel Dagobert ist deshalb so reich geworden, weil er andere für sich arbeiten lässt (aber diese Lektion haben unsere Politiker ja drauf!), vor allem Verwandte wie Donald und die 3 Großneffen, welche seine wagemutigen Unternehmen erst möglich machen. Donald wächst bei seinen Anstrengungen einen Job zu vermeiden und auf andre Weise zu Geld zu kommen, regelmäßig über sich selbst hinaus. Und es ist nur ungünstigen Umständen zuzuschreiben, dass er dabei immer scheitert (so wie bei mir auch). Einmal hob er eine versunkene Yacht mit hineingepumpten Ping-Pong-Bällen.
Als dann ein Geschäftsmann diese Methode als sein Patent anmelden wollte, wurde sein Antrag abgelehnt, da schon Jahre zuvor der geniale Zeichner Carl Barks in einem Donald-Duck-Sonderheft eben auf diese Idee gekommen war. Das nur als kleine Nachhilfe für Frau Brauner! Ich könnte noch endlos weiter den bildenden Inhalt von Micky und Konsorten abhandeln, aber ich fürchte, bei Ihnen, Frau Brauner, stoße ich sowieso nur auf taube Augen!
 

Donnerstag, 20. Juni 2013

Verbotener Fischzug


Eine Mutter nach meinem Geschmack

Puh, heute ist es so heiß, dass bei mir schon die Tapeten runterkommen. Und dann erregt mich zusätzlich noch ein Artikel, in welchem eine geschäftstüchtige Mutter angeprangert wird, ihr 7jähriges Töchterl zu einer Diät gezwungen zu haben. Das Töchterchen ist jetzt um 8 Kilo leichter, sieht normal und happy aus, die Mami um Millionen schwerer (da sie ihren Erfolg in einem Buch festhielt und von dem Hype der Aufregung nun auflagenmäßig immens profitiert, was in weiterer Folge auch dem Kind zugutekommen wird) und sieht auch sehr glücklich aus. Die Zeitung fragt nun die lieben Leser, was die von der Diät-Aktion halten.

Hier meine Meinung: Ich, als Kind zum Essen gezwungen, weil mir im Hinblick auf die total unpassende Familie oft genug der Appetit verging, und in Armut lebend (bekam immer zu hören: Dafür hamma ka Geld! oder: Du brauchst so an Schas net! oder: Zeichne dir's halt auf! – Aber für Rauchen und Fressen war immer genug Kies da! Komisch, was???), hätte so einer lieben Mami die Hände geküsst! Denn dann müsste ich nicht dahindarben, sondern könnte mich schon an den Einkünften ihres erfolgreichen Werkes aufgrund meiner Hungerkünste delektieren. Aber bitte, das ist ja nur meine bescheidene Meinung.

Dienstag, 18. Juni 2013

Bongo hilft schnell


Jugend nervt

Gestern traf ich jemand, der seiner Jugend nachtrauert. Erkennbar an Sätzen wie: „Als ich noch jung war, hatte ich solche Probleme nicht!“- Ja, aber dafür zig andere. Ich kann nicht verstehen, dass sich Leute ihre Kindheit oder Jugend zurückwünschen. Für mich war das die Ära der Fremdbestimmung. Wenn ich Jugend definieren müsste, dann so: Akne, Weltschmerz und eine beschissene Familie, mit der man Feindseligkeiten austauscht. -Nur durch geschickte Scheinanpassung gelang es mir, diese unangenehme Phase meines Lebens halbwegs unbeschadet zu überstehen.
Wenn mir dann einer sagte: „Aber es gab doch sicher auch schöne Tage!“ -antworte ich drauf: „Ja schon, nur dass ich mich -um einen harten Vergleich zu bemühen- für einen schönen Tag mindestens 10 Tage in die Eiserne Lunge legen musste.“ - Ich war damals eigentlich nur glücklich, wenn ich fernsah, las oder mit meinen Haustieren spielte und von buckliger Verwandtschaft weitgehend verschont wurde.

Aber zurück zur Person, die jetzt schwerwiegendere Probleme wälzen muss: tja, dann darf man halt keine Schulden wie ein Stabsoffizier aufnehmen und Raubbau an seiner Gesundheit betreiben, dann hat man auch in der Erwachsenenzeit keine viel größeren Probleme als in einer (glücklichen? Oder hat die Person nur die Jugend-Leiden ausgeblendet?) Kindheit.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Klare Antwort


Bongos Birthday


Heute vor 10 Jahren, an einem  Freitag dem 13.Juni 2003, erblickte Bongo, der brave Affe, das Licht der Comic-Welt. Ein denkwürdiger Tag!
Es war eine unkomplizierte Kopfgeburt nach langer Hirnschwangerschaft.
Leider hat er das Pech, noch immer keinen guten Platz in einem Verlag gefunden zu haben. Das wäre sein größter Wunsch an die Zukunft.

Dienstag, 11. Juni 2013

Schwieriger Einkauf


Be(d)rückend


Urlaubshindernisse

In der heutigen Zeitung wurde zum xten-mal auf die Tricks der Urlaubskataloge hingewiesen. Immer wieder lustig, was manchen Menschen unter zentraler Lage alles einfällt: 4-spurige Autobahn vorm Hotel am Weg zum Meer und dazwischen noch 3 Discos, in denen die Bässe dröhnen. Oder unter unaufdringlicher Service: das beliebte Spiel „Such den Kellner!“. Das alles kenn ich schon aus Erzählungen von Freunden und aus eigner leidvoller Erfahrung, die rückblickend aber auch ihre spaßigen Seiten hat. Beim Gegentum zum unaufdringlichen Service, dem überaus freundlichen Service: heißt, dass die Damen von den affengeilen Papagalli-Kellnern regelrecht gestalkt werden. Das passierte einer blonden Freundin von mir in Tunesien, worauf sie kurz die Faust ausfuhr, sich aber leider selbst laut ächzend verletzte: zuerst an den Fingerknöcheln, als ihr geballtes Händchen auf die kantige Visage des aufdringlichen Speisenträgers traf, und dann in ihrer Handfläche, weil sie sich die langen Fingernägel selber reinrammte. Tipp: mit Gel-Nägeln nur Handkantenschläge austeilen! Aber als Frau hat man es generell viel schwerer. Auch erfuhr ich schon den Status naturbelassen im Hotel, wo die Kakerlaken herumschwirrten, worauf wir aber Rennen mit ihnen veranstalteten. Ich erwischte sogar die Sieger-Type dieser niedlichen Krabbler, wollte ihn sogar mit nach Hause nehmen, um ihn meiner Oma vorzuführen, aber der Zoll hat strenge Ausfuhrregeln bei Exoten. Und was die internationale Atmosphäre betrifft: Besoffene aus aller Herren Länder sind meist sehr spendabel und laden einen zum Mittrinken ein, worauf sie es am nächsten Tag auch schon wieder vergessen haben, sodass keine Gegeneinladung fällig wird. Und auch die aufstrebende Gegend ist mir gut bekannt. Der Baustellenlärm wird dann immer noch von Kindergeschrei übertönt und man kann mit dem Zement gleich die am Strand gebauten Sandburgen winterfest gestalten und muss nicht traurig zusehen, wie sie bei Flut zerstört werden. Tja, so liegt es halt immer auch an der Mentalität des Reisenden, aus Missständen doch noch ein Erlebnis für die spätere Erinnerung zu machen…

Freitag, 7. Juni 2013

Rauchzeichen


Rau auf Handtaschenjagd

Rau und sein Assistent Jumbi machen sich einen gemütlichen Nachmittag in der Kantine des Sicherheitsbüros, als plötzlich eine rothaarige Dame auf die beiden zustürmt und ganz aufgeregt kreischt: „Man hat mir eben meine Louis-Vuitton-Handtasche entrissen, mitten im Polizeipräsidium! Das ist ein Skandal!“
„Nun beruhigen Sie sich doch!“ fleht sie Rau an und sieht sich pikiert um.
„Ja, Ruhe ist die erste Bürgerpflicht, dicht gefolgt vom Steuerzahlen!“ fügt Jumbi hinzu.
„Sie sind hier wohl der Bürotrottel?“ ärgert sich die Dame und wendet sich wieder an Rau: „Stellen Sie sich vor, darin waren meine ganzen persönlichen Unterlagen, wie Pass, Führerschein, Visaunterlagen, Geld, Devisen-“
„Ja, so geben Sie mir doch eine Personsbeschreibung!“ fordert Rau ungeduldig.
"Ja klar: also er war so groß wie Sie und trug eine Uniform wie ein Verkehrspolizist!“ rattert sie frustriert hinunter. "Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, es ging so schnell!"
„Was? Ein Bulle hat Sie bestohlen? Das glaub ich nicht!“ meint Jumbi.
„Ach, halten Sie doch die Klappe. Glauben Sie, ich lüge? Sehen Sie sich doch die Videoaufzeichnung an!“ kreischt sie aufgebracht und schwingt ihre manikürten Hände hin und her.
„Tja, äh-leider ist die Anlage gerade abgeschaltet, denn sie muss ab und zu gewartet werden und-“ gesteht Rau.
"Wiiie bitte?“ schnauft die Dame, die schon so rot im Gesicht ist, als hätte sie das Rouge flächendeckend aufgelegt.
„Nicht wieder schreien. Der Polizist war natürlich nicht echt und ein Uniform-Träger mit einer Damenhandtasche fällt doch auf.“ erklärt Jumbi und rennt schon Richtung Ausgang, um die Verfolgung aufzunehmen.
Rau überlegt kurz und erkundigt sich dann: „Wer wusste denn, dass Sie hier sind und vor allem, dass Sie so viel Beute in der Tasche mit sich herum schleppen?“
"Naja, mein Mann und äh- mein Geliebter leider auch. Hier haben Sie die Visitenkarte meines Mannes!“ Sie wurschtelt umständlich eine Karte aus der Brusttasche ihrer weißen Bluse heraus und reicht sie ihm. „Und mein äh-Freund ist Fitness-Trainer im Body-Studio 554 auf der Taborstraße und fährt einen roten Ferrari.“
„Ich wette, den haben Sie ihm finanziert?“ fragt Rau und wirft einen Blick auf die Visitenkarte des gehörnten Gatten, eines gewissen Bert Brenna, Blitzschutzanlagen zum Bestpreis in Baden bei Wien.
„Jetzt machen Sie schon, ich will doch morgen verreisen, da benötige ich meinen Pass und Visa!“ fordert sie ihn auf und schubst ihn von sich.
Jumbi steht vorm Polizeipräsidium und späht herum, doch er sieht, dass er nichts sieht. Rau kommt dazu und zeigt ihm die Karte. „Da, der Gemahl der Bestohlenen. Fahren wir vorher noch am Studio 554 vorbei, denn dort befindet sich der Hausfreund der feinen Dame.“
In besagtem Studio herrscht reger Betrieb und die Fitnesswütigen tummeln sich an allen Geräten. Der Trainer, etwa in der Größe von Rau, mit Namensschild „KUMA“ auf seinem Trainingsanzug, spaziert auf die beiden Neuankömmlinge zu und sagt nonchalant: „Na, Sie haben’s auch nötig, sich bei mir anzumelden.“
„Keine falschen Schlüsse!“ warnt Rau und zeigt seinen Ausweis.
„Oh Mordkommission? Wen hat’s denn erwischt?“
Jumbi meldet sich zu Wort: „Noch keinen, aber wir fühlen uns in unsrer Ehre gekränkt, denn-“
Rau fällt ihm ins Wort: „Wo waren Sie die letzten 15 Minuten?“
„Na hiiier!“ schreit Kuma. „Sie sehen doch, wie hier die Post abgeht!“
„Ja, und ich wette, dass es keinem der Anwesenden aufgefallen wäre, wenn Sie die letzte viertel Stunde nicht hier auf und ab gewandert wären.“ meint Jumbi. „Wo steht denn Ihr Ferrari?“
„Der ist in Reparatur, den krieg ich erst morgen wieder.“
„Kennen Sie eine Frau Brenna?“ fragt Rau.
„Natürlich, das ist meine Stammkundin!“ gesteht er stolz und wirft sich in die Brust. „Aber die ist leider heute nicht hier. Sie sagte mir zwar, wo sie zu finden sei, aber ich hab’s in dem Stress hier ganz vergessen.“
„Geschenkt!“ meint Jumbi. "Dürfen wir mal in Ihren Spind sehen?"
"Sicher." Kuma führt sie nach hinten und öffnet seinen Spind, der natürlich keine Uniform enthält und schon gar keine teure Handtasche.
Enttäuscht wendet sich Jumbi zum Gehen. Rau folgt ihm, nimmt vorher noch eine Visitenkarte des Studios mit und sie machen sich auf den Weg nach Baden. „Der hat ausgesehen wie ein richtiger Schmalspur-Casanova!“ kritisiert Jumbi.
„Ja, aber er war gut in Form. Der ist ein heißer Typ, kann sicher laufen wie ein Weltmeister.“ entgegnet Rau. "Und fahren wie Niki Lauda."

In Baden finden Sie Herrn Brenna in seinem Betrieb. Nachdem ihm Rau seinen Ausweis vor die Nase gehalten und erkannt hat, dass auch Brenna dieselbe Körpergröße wie er hat, fängt er auch schon mit der Befragung an: „Wo waren Sie die letzte halbe Stunde?“
„Na hier, wo sonst, das ist doch mein Geschäft.“ antwortet Brenna. „Was wollen Sie denn von mir? Ich hab noch keinen umgebracht!“
„Ach noch?“ forscht Jumbi. „Welchen Wagen fahren Sie?“
"Den dunklen Mercedes vorm Haus. Jetzt wollen Sie sicher gleich nachprüfen, ob der Motor warm ist?“ Auf Jumbis Nicken fügt er hinzu: „Ist er, denn ich war kurz weg und hab mir ein Sandwich gekauft!“ Er holt die Verpackung aus dem Papaierkorb. "Hier ist das Corpus Delicti!"
„Schon verdächtig!“ freut sich Rau. „Dürfen wir uns mal hier etwas umsehen?“
„Ja aber sicher, denn ich hab nichts zu verbergen!“
Sie durchsuchen den Schreibtisch, den Schrank und sogar das Auto, doch von einer Uniform samt Tasche fehlt jede Spur. Schließlich verabschieden Sie sich und Jumbi wundert sich: „Der hat gar nicht gefragt, wonach wir eigentlich suchen.“
„Wenn er es war, hat er die Uniform am Weg hierher vielleicht aus dem Fenster geworfen.“ überlegt Rau auf der Rückfahrt von Baden nach Wien und telefoniert dann kurz mit Frau Brenna, deren Telefonnummer auf der Rückseite der Visitenkarte ihres Mannes steht. „Haben Sie vielleicht noch jemandem von ihrem Besuch bei uns erzählt? Oder hat jemand mitgehört, als Sie davon erzählt haben? -Hmmm, danke!“
„Und?“ fragt Jumbi. „Sicher hat sie sich auf die beiden eingeschossen.Vielleicht ist ihr die Tasche gar nicht gestohlen worden, möglich, dass sie nur auf Kopien der Unterlagen scharf ist.“
„Dann müsste sie aber gewusst haben, dass unsre Videoanlage gerade gewartet wird und das wird doch nicht vorher angekündigt.“ meint Rau und telefoniert nochmal. Diesmal mit dem Studio 554. „Hallo, Herr Kuma, ich habe vorhin vergessen zu erwähnen, warum wir Sie aufgesucht haben. Kommen Sie doch nochmal zu uns ins Büro. -Doch das ist sehr wichtig, denn ich muss Ihre Aussage protokollieren.“ Er bedeutet Jumbi zum Studio zu fahren, von dem sie nur wenige Kilometer entfernt sind.
„Da bitte! Herr Kuma in seinem Ferrari. Damit haben wir ihn!“
WARUM?

Mittwoch, 5. Juni 2013

Nur Fassade


Schulsystem mit schlimmen Folgen

In einem Interview beschwerte sich der Philosoph Precht über das herrschende Schulsystem. Er meinte, dass es zu einer Lern-Bulimie anregt, d.h. man lernt nur für die Prüfung und vergisst danach alles rasch wieder. Ja, da muss ich mich an der eigenen Nase nehmen, denn ich habe oft auch nur rasch vor einem Test gebüffelt und so meine Ressourcen verschwendet. Das führt bei mir oft heute noch zu einem Alzheimer-Deja vu, wo ich mir denke: Hoppla, das hab ich doch schon einmal vergessen. Auch stimme ich vollkommen mit ihm überein, wenn er sagt, dass man, um Mathe zu lernen, zwar einen Lehrer aber keine Klassenkameraden braucht. Soweit dachte ich auch schon, als ich noch in eine mickrige Klasse mit 20 andern schreienden Affen gepfercht war. Die fand ich ausgesprochen störend. Und wie die mich oft aufgehusst haben: „Du traust dich bestimmt nicht von der Sprossenwand runterspringen!“ und ich sagte sofort: „Na, das werd‘ ich dir zeigen, wie ich da runterhupf!“ Und dann landete ich mit lautem BRUMM! auf nicht mattiertem Parkettboden und spürte kurz innerlich meine Sprunggelenke aufjaulen. Oder eine Mitschülerin hetzte mich auf die Weise auf: „Wetten, du traust dich dort (sie gab mir einen vergilbten Zettel) nicht anrufen?“- und ich wieder: „Na, das wirst du gleich sehen, wenn du mir den Schilling fürs Telefon gibst!“ Und so rief ich bei wildfremden Leuten als Telefonterrorist an, worauf sie mich auch noch verpetzte und ich einen Verweis erhielt. Naja, die Schulkameraden kann man sich leider nicht mal in einer Privatschule aussuchen. Schwamm drüber. Jedenfalls habe ich das so Erlernte Jahre später in Call-Centern für Geld weitergemacht. Und alles nur, weil das verschissene Schulsystem schon damals so rückständig war wie heute.

Montag, 3. Juni 2013

Oma versteht kaum Spass


Schadenfreude

Momentan habe ich ja eher wenig zu lachen in meinem Leben, aber wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt, dann beruht mein Gelächter vor allem auf Schadenfreude. So auch als ich meiner lieben Freundin Otti Bericht erstattete, über eine Sendung des Titels Der Kampfplatz Wien-Favoriten. „Das war einzigartig, da hast du was verpasst. Die Frage nach der Einleitung zum Thema  explosive Emotionen im Wahlkampf lautete: Warum gerade am Viktor-Adler-Platz Wahlwerbung? Und der Politiker, ich glaube es war Hilmar Kabas, will antworten, kommt aber nur bis: Weil- und kriegt dann mit Nachdruck von einem schnell vorbeilaufenden Antagonisten eine Torte in die Visage gedrückt! Hahahaaaa! Ich hab Tränen gelacht! Es dauerte mindestens 10 Minuten bis ich mich wieder beruhigt habe! HAHAHAAA!“
„Du bist gemein!“ stellte Otti fest. „Wenn der Arme jetzt geköpft worden wäre?“
„Naja, dann hätt‘ ich nur 5 Minuten gelacht, ich weiß mich ja zu benehmen-pfrrrt.“ prustete ich los.
„Pfui! Stell dir vor, dir passiert sowas!“
„Ach, ich kann auch über meine eigenen Missgeschicke lachen. Sogar wenn’s weh tut.“
„So? Erzähl mir ein Beispiel!“ forderte sie.
„Also, vor einigen Jahren putze ich mir gerade die Zähne, als im Radio der Moderator der Morgenshow anregte: Versuchen Sie doch mal Neurobic! Das ist laut Gehirnforschung der neue Trend, sich geistig fit zu halten und bedeutet, dass alltägliche Handlungen mal nicht mit der Gebrauchshand gemacht werden, sondern mit der anderen. Wenn sie Rechtshänder sind, dann putzen Sie sich doch mal mit der linken die Zähne und regen so die entgegengesetzte Gehirnhälfte an! – Na, ich nicht faul, nehme die Anregung auf, und putze mir mal mit links die Vorderzähne. Leider hab ich mir dabei in meinem jugendlichen Ungestüm die Zahnbürste ins rechte Auge gestoßen. Das hat gebrannt wie Feuer und geschmerzt, als hätte mir Mike Tyson eine linke Gerade verpasst. Ich wagte gar nicht in den Spiegel zu gucken, weil ich dachte, der Augapfel ist nach hinten über die Eustachische Röhre runter gekugelt und liegt jetzt in irgendeiner Nebenhöhle. Zum Glück war es eh nur das Aug, auf dem ich etwas schlechter sehe, circa 2 Dioptrien, sodass ich mit dem noch gesunden Aug gleich im Telefonbuch die Nummer suchen konnte.“
„Welche Nummer denn?“ fragte sie perplex. „Die der Rettung weißt du doch sicher auswendig.“
„Nein, zuerst wollte ich ja den Sender anrufen und mich über die blöde Idee aufregen, die dazu führt sich derart selbst zu verstümmeln. Aber dann hab ich mir die Telefonnummer einer Apotheke rausgesucht und hab der Frau Magister meine Not geschildert. Als am andern Ende der Leitung Funkstille herrschte, die dachte wohl, da will sie wer verarschen, hab ich leidend gefragt: Was soll ich jetzt machen? und sie antwortete: Das weiß ich auch nicht, das muss ich meinen Chef fragen. Und ich höre im Hintergrund wie sie ihm erklärt: Da ist jemand dran, der sich die Zahnbürste ins Aug gestochen hat und jetzt fragt, was er machen soll. -Kurz drauf kommt sie wieder an den Hörer und sagt: Zum Arzt gehen, auf Wiedersehen! und legt auf. Na, ich dachte mir, zum Onkel Doktor geh ich sicher nicht und lasse mich dort noch als Trottel verhöhnen. Also legte ich mich wieder ins Bett und schickte ein Stoßgebet gen Himmel: Bitte lieber Gott, mach mein armes  Aug wieder gesund!
Otti grinste schon und wollte wissen: „Und? Hat’s was geholfen?“
„Ja, ich kann auf‘m rechten Aug wieder sehen. Jetzt zwar mit 2,5 Dioptrien, aber so schön bist du eh nicht, dass ich dich mit beiden Augen scharf sehen muss.“

Was soll ich sagen, anstatt sie damit zum Lachen zu bringen, hab ich jetzt eine Freundin weniger.