Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!

Dienstag, 30. Juli 2013

Bongo gräbt den Garten um


Protokoll 29.7.2013

Vorgestern traf ich eine ehemalige Nachbarin, die mich fragte: „Sag, was machst du eigentlich den ganzen Tag?“
Ich antwortete, verwundert über diese indiskrete Frage, nonchalant: „Däumchendrehen!“ und ging meines Weges. Dann aber dachte ich, die hat mich ein paar Mal zum Essen eingeladen, da hätte ich ihr doch ruhig Auskunft geben können, obschon sie meine Umtriebe nichts angingen, aber total seriös verliefen. Also schreib ich nun das Protokoll des gestrigen Tages nieder:

3Uhr02:  Erwache und gehe wegen Blasendrucks zur Toilette, stolpere im Vorzimmer und schlage der Länge nach hin, wobei ich AUA! Schreie. Verspüre auch beim Wasserlassen einen brennenden Schmerz, OJE!

6Uhr05:  Wache auf und mache noch im Bett liegend Augengymnastik und einige Stretching-Übungen, verlasse dann die Schlafstatt und öffne das Fenster zum Lüften, wasche mich, schmiere mich mit Sonnencreme ein und trinke einen halben Liter am Vortag abgekochtes Wasser. Dann ziehe ich mich an und betrachte mich im Spiegel. Alles passt so halbwegs.

6Uhr45: Verlasse die Wohnung und gehe in die Trafik um ein Brieflos zu kaufen. Darin steht: Leider kein Gewinn und ich ärgere mich.

7Uhr09: Komme beim Supermarkt an, der erst um 7Uhr 15 aufsperrt, aber ich schlüpfe durch die (wegen der Putzfrau) offene Tür und werde vom Filialleiter wieder hinauskomplimentiert.

7Uhr15: Ich gehe in den Supermarkt und nehme 1 Liter 1,5 % fetthaltige Milch, die um 50 % verbilligt ist, sowie 1 Packung Clopapier und lese beim Zeitschriften-Regal, was die Promis so treiben. Amüsiere mich über deren Cellulitis und Bauchansatz beim Baden im Meer auf Paparazzi-Fotos.

7Uhr31: Zahle die Einkäufe an der Kasse und geh heim, wobei ich die Gratiszeitungen an der U-Bahn-Station mitnehme.

7Uhr52: Mache mir zum Frühstück einen Tee mit Milch und entdecke mit Schrecken, dass meinen vorgestern um 50 % billiger gekauften Gugelhupf  in der Kredenz die Ameisen okkupiert haben. Wieder ärgere ich mich, weil ich den ganzen Gupf wegschmeißen und die Kredenz auswischen muss. Der Appetit ist mir vergangen und ich löffle nur ein Joghurt aus‘m Eiskasten.

8Uhr19: Les die Gratiszeitungen und lache über einen Salzburger, der seiner Frau im Auto bei Tempo 180 angekündigt hatte: „Jetzt fahren wir in die Hölle!“

8Uhr57: Mache das Bett, schließe die Fenster und putz mir die Zähne, wobei ich wieder mal Blut spucke. Nächster Zahnarzt-Besuch ist überfällig! Dann gehe ich zur Bibliothek, um ins Internet zu kommen. Dabei werfe ich gleich den Mist weg und tratsche mit der Nachbarin aus dem 3. Stock über die herrschende Hitzewelle und dass es schade ist, sich die Wärme nicht für den Winter aufsparen zu können.

9Uhr38:  Am Weg komme ich zu einer roten Ampel, die ich achtlos überquere. Auf der andern Seite steht eine Kindergartengruppe, deren Kinder sich alle an einem roten Seil festhalten müssen, wahrscheinlich, damit keines umfällt. Die Tante rügt mich: „Sie sind ein schlechtes Vorbild für die Kleinen!“ Einer der Knirpse schreit mich an: „Du Blödian!“ Ich ruf ihm zu: „Gusch du aufg’stellter Mausdreck!!“

9Uhr44: Ein Wagen mit Riesen-Abgaswolke fährt an mir vorbei und ich brülle ihm nach: „Dein Vergaser breeeennnttt!!!!“ und fang zu husten an.

10Uhr01: Bin in der Bibliothek angekommen, trage mich dort in die Anwesenheits-Liste ein, setz mich vor einen Computer und surfe durchs Netz, wobei ich auf Wikipedia nachgucke, welcher Promi das Zeitliche gesegnet hat.

11Uhr06: Ich geh wieder heim, weil ich Hunger verspüre. Am Weg finde ich 50 Cent und denke: Schade, dass das nicht öfters mit größeren Beträgen vorkommt.

11Uhr23: Komme beim Deichmann vorbei und sehe, dass er 3 Paar reduzierte Schuhe zum Preis von zweien anbietet, also geh ich rein und probiere einige Paare. Leider ist eines zu klein, eins in der falschen Farbe und für das dritte kann ich mich auch nicht entscheiden, außerdem hab ich sowieso kein Geld dabei, also geh ich wieder raus.

12Uhr06: Daheim mach ich mir eine Dose Pfirsiche auf, schlag mir eine Portion Schlagobers, das ich gestern um 50% billiger gekauft habe und schmecke: es hat einen Stich, also schmeiß ich es schweren Herzens weg und esse nur die schlitzigen Pfirsiche, denn die Dose habe ich gestern aus dem Mistkübel gerettet. Das Ablaufdatum ist total unleserlich, aber der Hunger treibt‘s rein.

12Uhr17: Ich gehe durch den Prater zum English-Kurs ins Donau-Business-Center. Es ist sehr heiß.

12Uhr33: Ich sehe knapp hinterm Happel-Stadion einen entflogenen Kanari-Vogel, der offenbar aus dem nahen Stadion-Center, wo eine Tierhandlung ist, entkommen ist. Ich will ihn retten und lauf ihm circa 10 Minuten hinterher, gebe aber dann entnervt auf.

12Uhr54: Ich komme zu spät (12Uhr 45 Beginn!)an den Kurs-Ort und der Trainer fragt mich, ob mir schlecht ist, denn ich bin total durchgeschwitzt, außer Atem und sehe 'terribly' aus. Die Kollegen raten mir, die Rettung zu rufen, doch ich lehne ab, also muss ich ein Formular unterschrieben: Rettungseinsatz abgelehnt.

16Uhr15: Kursende und ich laufe heim, um zu entspannen. Immer noch heiß.

16Uhr58: Endlich daheim, lasse ich lauwarmes Wasser in die Badewanne und setze mich rein. AAAHHH!

17Uhr01: Das Telefon klingelt und ich ärgere mich, weil ich jetzt aufstehen und nackt sowie triefend nass zum Telefonapparat schlurfen muss. Da erfahre ich: Falsch verbunden!

17Uhr09: Ich trockne mich ab und dreh den Fernseher auf. Das übliche Herumzappen beginnt und auf allen Kanälen spielen sie nur Schrott, worüber ich mich wieder ärgere.

18Uhr45: Bin des Zappens müde und schalte aus, gehe ins Zimmer, setze mich hin, lege die Füße hoch und schlummere ein. Träume von dem Kanari-Vogerl, das mir anbietet, meine 3 größten Wünsche zu erfüllen. Ich wünsche mir-

22Uhr04: Der Nachbar über mir kommt heim und trampelt wie ein wild gewordener Elefant durch die Wohnung. Seinen Vorgänger, der noch ärger gelärmt hatte, konnte ich ja delogieren lassen, will aber nicht schon wieder durchs Haus Unterschriften sammeln gehen. Ich möchte ihn am liebsten mit einer Elefantenbüchse durch den Plafond erschießen, so wie der Protagonist aus der Kurzgeschichte Lumwudbada aus meinem Buch Sehr schrullige Short-Stories.

22Uhr39: Vor meinem Fenster kann so ein Idiot nicht richtig einparken und lässt den Motor auf jener Umdrehungsgeschwindigkeit laufen, bei der meine Fenster scheppern wie bei einem Erdbeben. Am liebsten würd ich rausspringen und sagen: Lassen Sie mich Ihren Kübel einparken, das geht schneller, sie Nulpe!

22Uhr48: Ich geh zu Bett und hoffe, dass ich ruhig schlafen kann und wenigstens was Schönes träume, wenn schon mein Leben so miserabel ist.

So, das war’s nun druck ich das Protokoll noch aus und schmeiß es der neugierigen Nachbarin in den Postkasten.

Montag, 29. Juli 2013

Nette Geschenkidee


Bongos kurzer Ruhm


Psychoproblem gewünscht

In der Sendung erlesen berichtete der Schriftsteller Josef Winkler von seiner patscherten Kindheit, die ihm durch katholische Erziehung erschwert wurde. Da lag er im Bettchen und schrie in seinen Kopfpolster: „Jesus du bist ein Schwein, Jesus, du bist ein Schwein!“ –Bis ihn die Reue packte, bzw. die Angst vor der prompten Einlieferung nach dem Tod in die Hölle, und so schrie er sogleich: „Jesus, du bist kein Schwein, Jesus du bist kein Schwein!“
Der Schriftsteller Paulo Coelho wiederum erzählte andernorts aus seiner auch nicht einwandfreien Vergangenheit, dass er einst als Liebesbeweis von seiner Freundin verlangte, sich von ihm seine Zigarette auf ihrem Oberschenkel ausdrücken zu lassen. (Ich hätte ihm an ihrer Stelle mit einem Faustbussi gleich die Nase gebrochen bei solch einem idiotisch-sadistischen Ansinnen) Dann hätte er mit seinem Blut einen Vertrag mit dem Teufel abgeschlossen, es aber nicht drauf ankommen lassen wollen und ihn kurz darauf wieder zerrissen.

Nun frage ich mich, ob es diese Seelenkrüppel aufgrund ihrer offensichtlichen gravierenden psychischen Probleme zum Erfolg schafften oder ob sich der Herrgott ihrer himmelschreienden Blödheit erbarmte und sie ihnen gewährte.
Ich habe solche Probleme (leider) nicht gehabt, dafür „nur“ finanzielle. Diese sind offenbar zu wenig, um zum Erfolg zu gelangen, daher bräuchte ich dringend einen seelischen Schaden, aber wer weiß, ich treffe ja immer wieder leicht angeschlagene Existenzen, vielleicht färbt ja doch einmal eine auf mich „wohltuend“ ab….

Dienstag, 23. Juli 2013

Drei Wünsche frei


Beim Doktor


Wir Schuldenbeutel

Ein Blick in die Zeitung lässt einem stets das Blut in den Adern gefrieren. Prima bei der momentanen Hitze. Heut lese ich z.B., dass die EU-Staaten bereits im 1. Quartal 2013 mit 8,9 Billionenverschuldet sind. Gratuliere, Rekordleistung! Ist die EU doch für was gut, denn so viele Schulden hätten unsre unfähigen Politiker allein gar nicht machen können. Und jeder von uns 334,3 Millionen EU-Bürger hat rechnerisch 26.800 € Schulden. Wau, man kommt sich gleich ganz wichtig vor. Wie ein Stabsoffizier fühl ich mich, habt Acht vor mir!

Ich erinnere mich nur ungern, aber einmal wollte ich bei der Bank einen Dispo-Kredit von lumpigen 500 € rausschinden und die gute Dame dort hat mich angesehen, als wär ich Psychiatrie-Patientin und hätte auf meine tägliche Medikamenten-Einnahme vergessen. Nicht auszudenken, wenn ich gleich um diese stolze Summe, 26.800er, angesucht hätte, da wäre ich sicher sofort eingeliefert worden. Mit Blaulicht!

Ein Vorschlag zur Schuldenabhilfe: den EU-Wasserkopf schröpfen. Ein Drittel an überflüssiger Bürokratie könnte sehr man leicht einsparen, ohne dass es irgendjemandem negativ auffällt. Oder mal nachforschen, was die lieben EU-Beamten schon alles auf Nummernkonten in die Schweiz verschwinden ließen (es gilt wie immer die Unschuldsvermutung, bei mir die Unmutsverschuldung!)! Oder ein technischer Vorschlag: jeder von den Bonzen muss einen Helm tragen, der ihm bei einer Entscheidung, die zu neuen Schulden führt, oder ihm plus seinen Günstlingen persönliche Vorteile bringt, einen Stromschlag versetzt. Ähnlich wie ein Hundedisziplinierungs-Halsband. Das wär's doch, oder???
Aber leider, leider werden meine Tipps sicher nie befolgt werden. Schade eigentlich….

Montag, 22. Juli 2013

Ersehntes Foto


Gangsta-Rap Fortsetzung

Freunde, ich hab endlich meine wahre Bestimmung gefunden: Gangsta-Rap-Texter! Da noch keine Anzeige erfolgt ist, hier die versprochene Fortsetzung vom 18.Juli:

I geh durch Wiens Straßen und seh seit verdammten Tagen
Auf Riesenplakaten eure miesen Verbrecher-Visagen
In euren Ratten-Augen falsche Wahlversprechen
I möchte euch alle Knochen einzeln brechen!
Wenn ihr faul sitzt im Parlament
Der eine frisst, der andre pennt -
Viele spielen mit dem Handy rum
Alle seid ihr versaut und blunzendumm
Ihr lest euch net amal die Gesetze durch
Die ihr unterschreibt, ihr Bodenlurch!
Nur beim Gagen-Abkassieren
Zeigt ihr no schlechtere Manieren!

Verraten und verkauft habt ihr des Volk an die EU
Und der Parkinson-Krüppel hat no g‘lacht dazu!
Euer Denken ist so gar nicht edel
Abg‘schnitten g‘hören eure Sauschädel!
Eure Arschg‘sichter müsst dann keiner mehr sehn
Und ihr könntet in der Höll‘ dem Teufl aufm Sack gehn
Bei mir seid’s ihr alle im Oasch daham
I wünsch euch a Lasso zum Aufhänga auf an Bam!
A paar von euch möcht i vierteilen zwischen 10 Fiakerrössern
Und eure Hurenweiber einsperren hinter dick‘n Tür‘n mit 7 Schlössern

 I hoff eines Tages kommt endli a Amokläufer
Und wirft a Bombe auf euch Schampussäufer!
Wenn i euch seh wünsch i mir die Anarchie
Aber leider  - den Zustand erreich ma nie!
Nur eines tröstet mi bei euerm Anblick, ihr Packelbande,
Dass ihr a sterblich seid und alle mal im Sarg landet!
YEAH! Fahrt zur Höll ihr Scheißpack
Aufg’spießt auf des Teufls Dreizack!

So, jetz is mir leuchter!

 


 

 

 

Donnerstag, 18. Juli 2013

Nachbars-Tratsch


Gangsta-Rap

In Deutschland hat es der hinlänglich bekannte Rapper B. geschafft, endlich auf dem Index zu landen, was bedeutet, dass er sich dumm und dämlich verdient. Neuerdings trägt er übrigens einen Bart und sieht damit aus wie ein Taliban- da kommt mir gleich eine Abart des Harry-Belafonte-Songs in den Sinn: Hey, Mister Taliban, tell me of Guantanamo! Daylight comes und you wanna bomb on, daylight comes and you wanna bomb on!
Was der kann, kann ich schon lange, hier ist mein Gangsta-Rap zugange:

Feigmann, du alte Sau, hast a Stimme wie a Frau

I druck dir die Gurgel zu, dann hat des Volk endlich sei Ruh!

Und dein Vize-Witz, der Spindeldürre, eckt nur überall an

Der Schwuchti wird nie zum richtigen Mann!

Den mach i alle, der lockt kan Wähler mehr in die Falle!

Und du fade blede Doris, i sperr dich ins Besenkammerl mit‘m Boris!

Berlakowitsch, du Bienenschlächter, dich trifft der Strachemann als Rächer,

I tritt dir in die Eier, dann singst du Falsett bei der Erntefeier!

Ihr seid’s nur Volksparasiten - Heut les i euch die Leviten!!

Fortsetzung folgt demnächst.
So, verklagen können‘s mich nicht, weil ich die Namen kunstvoll verfremdet hab und überhaupt aufgrund der künstlerischen Freiheit, ätsch!
Und jetzt werden die Verkaufszahlen meiner Bücher

v Zivilflug zum Zeitriss

v Soziopathen sterben selten

v Sehr schrullige Short-Stories

explodieren!
Hoffentlich….

Dienstag, 16. Juli 2013

Auskunft


Beschwerde

Da meine Wohnung schon etwas heruntergekommen ist, waren einige Reparaturen vonnöten. Meine letzten Cents aus dem Sparschwein kratzte ich zusammen und gab nach einem Kostenvoranschlag Order an den Billigstanbieter. Bei Rechnungslegung traf mich fast der Schlag und eine Beschwerde in geschliffener präziser Sprache war fällig:

Verehrter Elektromeister,
es handelt sich um Ihren Kostenvoranschlag, die
Rechnung ist viel zu hoch!
Richtig wäre ein Drittel davon!
Erkenne arge Täuschungsabsicht!
Charakterlos und zutiefst verwerflich!!
Kann so viel leider nicht bezahlen!
Tausend Grüße

 Kurz darauf erhielt ich einen Brief, der eindeutig ein Vordruck sein musste:

Lieber Kunde,
es ist durchaus üblich, dass die Rechnung den Kostenvoranschlag übersteigt. Da bei den Arbeiten unerwartete Schwierigkeiten zutage kamen, waren mehr Arbeitsstunden und Material nötig.
Rechnung ist innerhalb von 14 Tagen zahlbar, ansonsten müssen wir Auftrag an ein Inkassobüro geben.

 Der Idiot scheint meine verborgene Nachricht, die senkrecht am Rand meines Briefes zu lesen ist, nicht verstanden zu haben. So muss ich Auftrag an einen Voodoo-Zauberer geben….

Montag, 15. Juli 2013

Raucherlunge


 

 

Nächtliche Ruhestörung

Da gibt’s einen lustigen Witz: 2 Polizisten sind mit Diensthund auf Streife. Auf einmal schaut einer der beiden dem Hund unter den Schwanz und schüttelt den Kopf. Nach einer Weile tut er es wieder und der andre fragt ihn: „Was machst du denn daa?“ – „Na, ich gucke nur, ob unser Aron ein zweites Arschloch hat.“ – „Wieso?“ – „Weil die Leute, die uns sehen, manchmal sagen: Da kommt ja der Hund mit den  2 Arschlöchern!“
Dieser Witz fiel mir in der Nacht von Freitag auf Samstag um 1Uhr10 ein, als mich Stimmen und ein Geräusch „KLONK-KLONK“ aus dem Schlummer rissen. Erst dachte ich, ein Wackelkontakt hätte den Radio eingeschaltet, doch kaum stand ich auf, sah ich durch die Jalousie 2 Spätpubertierende, von denen einer einen Hund an der Leine hielt und der andre einen Tennisball in den 1. Stock auf das Fenster des Nachbarn über mir drosch, wohl in der Absicht, diesen zu wecken, der aber nicht reagierte. Hatte wahrscheinlich die Tiefschlafphase, Ohnmacht oder einen Rausch vom Feiern oder alles zusammen oder war gar nicht daheim.
Zuerst wollte ich das Fenster öffnen und freundlich fragen: „Ist das der Hund mit den 2 Arschlöchern? Habt ihr heut eure Uniformen nicht an?“ – Aber die hätten die Pointe nicht kapiert und mich packte die Tobsucht, sodass ich das Fenster aufriss und brüllte: „Schleicht’s eich, es Scheißgfiguren oder i ruaf die Polizeeeiii!!!“ – In einer Lautstärke, die mich selbst überraschte – ich war nachher heiser und die Nachbarn bis in den 5. Stock alarmiert. Die 2 Idioten und ihr tierischer Anhang verschwanden wortlos, was mich wunderte, dass die nicht zurückschimpften, dachten wohl, sie hätten ihren Meister gefunden.
Das war um 1 Uhr 11 und um 2 Uhr 33 war ich immer noch putzmunter, wahrscheinlich aufgrund des Adrenalins. Als ich mal in einem Callcenter ein Modem verkaufen sollte, schrie mich um 10 Uhr vormittags ein Leider-nein-Kunde am Telefon an: „Sie haben mich aufgeweckt, hoffentlich weckt Sie auch amal einer auf!“ – Wunsch in Erfüllung gegangen, lieber Herr!
Also ging ich auf’s Clo, onanierte dann ausgiebig im Bettchen und fiel nach circa einer halben Stunde in tiefen Schlummer, begleitet von süßen Träumen, in denen ich durchs offene Fenster 2 Rauschkinder mit der Pumpgun erschieße! OOOhhh, das war schööön! All das tiefrote Blut spritzen zu sehen. Heeerrrlich!!!!

Freitag, 12. Juli 2013

Unter der Gürtellinie

Jetzt ist Reisezeit und ich kann mir keine Reise leisten. Stimmt mit mir alle in einen kurzen Trauerruf ein, Freunde. Buhuuu! - Meine letzte Auslandsreise ging nach Frankreich, la grande Nation, und zwar zweiter Klasse Nichtraucher. In Stuttgart stieg eine Deutsche zu und kam mit mir ins Plaudern, als wir gerade das malerische Elsass durchquerten. „Wie finden Sie meine Nase? Sieht sie nach der OP nicht viel hübscher aus?“ – Solche Suggestiv-Fragen fordern natürlich Höflichkeits-Lügen heraus, denn ihr 08/15-Riechkolben ähnelte jenen von 2 Drittel der weiblichen Bevölkerung, allerdings hatte ich ihn vor der Umformung  ja nicht gesehen. „Ganz Ihrer Meinung!“ stimmte ich notgedrungen zu.- „Ich entschloss mich dazu, weil man als Frau ständig unter Konkurrenzdruck leidet.“ plapperte sie weiter. „Ich habe eine Freundin, die zieht immer die Blicke der Männer an wie ein Magnet.“ – „Ach, und sind Sie auf die Blicke anderer angewiesen? Vielleicht starren Männer Ihre Freundin nur an, weil sie eine herausgetretene Ader auf der Stirn hat wie Angelina Jolie.“ meinte ich. – „Nein, nein, einmal war ich mit ihr im Theater und als wir in der Pause am Buffet standen, guckte einer ganz gierig auf sie. Aber dem habe ich die Tour vermasselt! Kaum ging sie auf die Toilette, kam er zu mir und fragte: Verzeihung, ist Ihre Freundin noch frei? Hat es Sinn, wenn ich sie anspreche? – Und ich log: Leider ist sie gerade mit ihrem ersten Kind schwanger, Sie kommen zu spät!Schade, sagte er, sie hat so ein schönes Gesicht.“
- Drauf gab ich ihr den Rat: „Da hätte ich an Ihrer Stelle gesagt: Dafür habe ich das schönere Geschlechtsteil. Das ist doch viel wichtiger für so einen wie Sie. Ooooh, das ist ganz eng, weil ich es so selten benutze, nur ganz besondere Männer kommen bei mir zu der Ehre. Aber in meiner Freundin waren schon unzählige drin, drum ist ihres auch so ausgeleiert. -Schon haben Sie den Triebtrottel an der Angel! Das ist auch der Grund, warum Pamela Anderson nur auf Männer mit einem großen Ding steht, weil sie so eine große-“
„Sind Sie aus Österreich?“ unterbrach mich die Dame.
„Äh, ja, haben’s das an meiner Aussprache bemerkt?“ erkundigte ich mich, da ich ja wusste, dass für Österreicher Hochdeutsch eine Fremdsprache ist.
„Nein, am Inhalt!“ gestand sie mit pikiertem Blick.
Tja, wenn mir nur alles so leicht gelänge, wie mein Land in Verruf bringen, wär ich ein glücklicher Mensch…..

Nach dem Rausch


Montag, 8. Juli 2013

Job-Interview

Meine alte Freundin Susi, die noch immer arbeitslos und deprimiert ist, hatte kürzlich ein Vorstellungsgespräch und saß einem gelangweilten Personalchef gegenüber, dem es an Empathie fehlte und dessen positive Ausstrahlung noch ausbaufähig wäre. So leierte er lustlos aus einem Katalog von idiotischen sinnentleerten Fragen herunter: „Wann haben Sie zuletzt geweint?“
Die richtige Antwort wäre ad hoc gewesen: „Als mir das AMS Ihre Adresse gab, schoss mir das Wasser in Strömen aus den entzündeten Schlafzimmeraugen raus.“ - Sie sagte aber wahrheitsgemäß: „Bei dem Film der Pferdeflüsterer von gestern.“ – Die Frage sollte ursprünglich enttarnen, ob der Prüfling noch Gefühle hegt.

Ich handelte das Thema schon in meinem 2. Buch Soziopathen sterben selten in der Story FRAGEBOGEN ab.

Die nächste Frage: „Ist das Glas Wasser halb voll oder halb leer?“
Die Antwort, auf die diese Deppen warten, heißt: „Ganz voll, es ist außer Wasser ja noch Luft drin!“ – Da freuen die sich kaputt, aber auf diese Antwort kommt kein normaler Mensch. Ein normaler Mensch kommt auch nicht auf solche Fragen, sondern nur gestörte Profilneurotiker, die nachts wach liegen und sich das Hirn zermartern, wie sie ihre lieben Mitmenschen noch weiter in die Depression treiben können. - Sie sagte aber nur: „Halb voll!“ Die Frage soll erheben, ob man Opti- oder Pessimist ist. Und es wäre völlig zwecklos, die Gegenfrage zu stellen: „Wann fährt das Auto weiter? Mit halb vollem oder halb leerem Tank?“ Denn die Antwort ist natürlich: „Bergab!“
Zuallererst fragte er die liebe Susi als Nichtraucherin aber: „Stört es Sie, wenn ich rauche?“ – Nona, ich freu mich drauf, Ihre inhalierten Abgase zusammen mit den vielen Tuberkeln, die sich bei Ihnen schon heimisch fühlen, einatmen zu dürfen. Wenn Sie Ihren Luxuskörper zerstören wollen und sich noch drüber freuen, morgens das Beuschel rauszuhusten…meinen Segen haben Sie. - Susi sagte aber mit freundlichem Lächeln: „Nein gar nicht!“ – Vielleicht merkte er auch, dass das gelogen war, aufgrund ihres angewiderten Gesichtsausdruckes, denn sie hat die Stelle nicht bekommen. Übrigens wäre es auch gar nicht erstrebenswert gewesen, denn er begrüßte Sie mit den Worten: „Erwarten Sie nicht mehr als 1.300 brutto!“ – Drauf hätte sie auch gleich sagen können: „Erwarten Sie nicht mehr als tief gedrosselte Leistung meinerseits für Ihr Blutsauger-Unternehmen.“
Das hätte ihr zum Abgang noch die Genugtuung gegeben, bei dem Trottel einen einmaligen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben!

 

Gefangen


Probleme über Probleme

Als Frühaufsteher bin ich auch sonntags um 8 Uhr schon hellwach und guckte auf SWR die Teleakademie, wo Prof. Dr. Jared M. Diamond, in deutscher Sprache mit leichtem Ami-Akzent, über das wichtige Thema referierte: KOLLAPS – Was wir aus dem Untergang menschlicher Gesellschaften lernen können
Ein kurzes Resümee: Die Geschichte lehrt uns in 1000 natürlichen Experimenten, dass Gesellschaften immer wieder die unnötigerweise gleichen Fehler machten, da sie unfähig waren, aus der Vergangenheit auf die Gegenwart zu schließen. Natürlich ergeben sich zu unserer Gesellschaft Unterschiede zu den vorangegangenen, die man in Rechnung stellen muss. Wir müssen Umwelt- und Bevölkerungsprobleme ernst nehmen. Zu den altbekannten Problemen gesellen sich in unsrem speziellen Fall noch zusätzlich Probleme mit der Energie, giftigen Chemikalien und der Obergrenze der Photosynthese.
Die weitreichende Lektion vom Profi: Politische Führer und die Reichen einer Gesellschaft sind oft gescheitert, weil sie 1. Probleme nicht wahrgenommen haben (da sie zu erkennen oft auch zu komplex war.) 2. Probleme zwar wahrgenommen haben, aber keine Lösungen dafür hatten und/oder 3. Probleme zwar wahrgenommen haben, aber ihnen der Anreiz fehlte, diese zu beseitigen (aufgrund von Interessenkonflikten).
Bleiben Führer und Reiche von den Folgen ihrer eigenen Fehler verschont, fehlt ihnen logischerweise der Anreiz, diese zu lösen. Sie müssten auch oft tief verwurzelte Wertvorstellungen neu überdenken und auf den Prüfstand stellen (wer will das schon?) und aufgeben, denn sie bringen unter neuen Aspekten nichts mehr ein.
Globalisierung z. B. bedeutet nur schnelleren Transport guter oder schlechter Dinge in beide Richtungen. Er als vorsichtiger Optimist schätzt, dass wir unsre oft selbstgemachten Probleme lösen können, wenn wir uns nur dazu entscheiden, sie zu lösen. Denn wir haben zum ersten Mal in der Geschichte den Vorteil, von gescheiterten Gesellschaften, die in Raum und Zeit weit von uns entfernt sind, zu lernen.
- Der Vortrag stammte aus dem Jahre 2005 und mich beschlich das bestimmte Gefühl, dass seither nicht viel weitergegangen ist in Punkto Lösungen. Vielleicht hätte Prof. Dr. Diamond lieber vor Politikern und Bonzen, die im Geld ersticken, reden sollen, und denen klarmachen, dass sie ihre Fehler oder die Folgen ihrer Untätigkeit und grenzenlosen Gier auch selber ausbaden müssen.

Dienstag, 2. Juli 2013

Guter Rat


Ein Satz mit X

Wieder nix gewonnen! Dass ich regelmäßig nix bei Gewinnspielen gewinne, die vom Zufall abhängig sind, ist für mich ja nix Neues. Obwohl ein blindes Huhn schon einmal ein Korn finden sollte, finde ich nichtmal ein Steinchen. Aber dass ich sogar nix gewinne, wenn es um meine literarischen Fähigkeiten geht, devastiert mich schon etwas. Voriges Jahr nahm ich an einem Literatur-Wettbewerb einer Provinz-Zeitschrift aus Kärnten mit. Es ging thematisch um einen lustigen Beitrag, denn die Vorgabe lautete: Die Tante Jolesch und ihre Erben.
Nun ist es natürlich ziemlich schwer bis unmöglich die Qualität eines Friedrich Torbergs zu erreichen. Aber die Gewinner sind mit ihren Elaboraten von ihm und seiner tiefsinnigen Geistesschärfe so weit entfernt wie die Sonne vom Mond. Der Siegertext hatte es sogar nötig, von den Herausgebern lang und breit im Vorwort erklärt zu werden. Es geht um den verfressenen Freund eines Versagers, der diesen im Kaffeehaus heimsucht- ich habe beim Lesen des Textes kein einziges Mal gelacht. Und ich glaube kaum, dass das an meiner Humorlosigkeit lag. Mein Text wäre um vieles amüsanter gewesen, hat aber leider den 3 Juroren nicht zugesagt. Warum wohl? Weil ich auf die Lachmuskel in zu direkter Weise gezielt habe? Oder weil ich unter der Vielzahl der Einsendungen, denn wenn es um 1.500 € geht, gibt es immer eine Vielzahl von Anwärtern, gar nicht gelesen oder nur überflogen wurde? Hat etwa doch der Zufall mitgespielt? Hatten die Juroren die Äuglein entzündet vom Chlor des Schwimmbeckens, in das sie sich wohl zwischen den Lesungen zurückgezogen hatten, oder mit Eiscreme verpickt? Oder hat denen meine spezielle Art von Humor einfach nicht gefallen? Fragen über Fragen, wo doch bei mir eitle Freude über den Sieg herrschen sollte, zu dem es wieder mal nicht gekommen ist.