Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!

Freitag, 28. März 2014

Düstere Aussichten


Koffer fürs Jenseits

In der Heute fragt ein Artikel: Was würden Sie in Ihren Koffer packen, wenn Sie zur letzten Reise aufbrechen? Das Museumsquartier zeigt ab Samstag in „Einmal Jenseits und zurück“, was Menschen in den Tod mitnehmen würden. Da packen einige Bücher, CDs und sogar Blumenerde ein. Aber ich frage in so einem Fall: Hört der materielle Mist nie auf??? Wenn ich mit Koffer in den Tod muss, mag ich gar nicht sterben! Das Schöne am Abschied vom irdischen Sein ist doch, dass man ganz und gar ohne Last abtritt! Dass man sich um den Leib (das Gefängnis der Seele) keine Sorgen mehr machen muss. Aber viele, vor allem Reiche, können von ihrem Gut schwer Abschied nehmen. Eine US-Millionärin verfügte vor Jahren per Testament, man möge sie in ihrem Lieblingsnachthemd am Steuer ihres Cadillacs bestatten. In der Sendung Capriccio stellte ein Künstler die menschenleere Maschinen-Welt deutscher Autofabriken jener Welt diverser in Schlaf gesunkener Menschen in Mexico gegenüber. Dazu der Kommentar: Der Mensch ist nicht erlöst, nur erschöpft von seiner Wertlosigkeit. - So fühlen wohl die meisten Leute heute: wertvoll ist nur der, der etwas hat! Philosophen raten: Nicht was du hast ist wichtig, sondern wer du bist! Leider kapieren das sehr wenige. Ich verstehe den Materialismus zwar, aber nur, solange man in einer materiellen Welt lebt!
Früher gab man Mumien in Ägypten Gold mit in die Pyramide, im alten Rom legte man Verstorbenen Münzen für den Fährmann Charon auf die Augen, damit er einen übersetzt und später war es in Indien Brauch, dem Toten per Witwenverbrennung die Gattin mitzugeben. Und heute – da sieht man wie wenig sich der Mensch verändert hat – ist es scheinbar Usus, noch One-Way-Ticket und Pass mit Fingerprints für den Grenzübertritt einzupacken. Vielleicht noch ein Smartphone, um den lieben Hinterbliebenen zu twittern: Schön ruhig hier, aber so fad und finster im Sarg (oder wahlweise: bisschen eng in der Urne!)!

Donnerstag, 27. März 2014

Schadensmeldung


Nur 75 Minuten

Freunde, ich sage euch es ist schön, wenn man mal hört, dass ein andres Land als das eigene wie eine Bananenrepublik dasteht. In der Heute-Zeitung stand, dass sich Obama nur 75 Minuten Zeit für die EU (Krisengespräche) nahm. Na, das ist doch immerhin mehr als mancher EU-Abgeordnete im EU-Parlament verbringt! Und wenn so einer physisch zwar anwesend ist, dann ist er sicher nicht ganze 75 Minuten geistig bei der Sache, die ihm immerhin monatlich gute 8.000 Eierchen einbringt. Das gilt auch für den Deutschen Bundestag! In der Sendung KölnerTreff sprach der Journalist Roger Willemson über sein Jahr im Bundestag, wo er auf der Tribüne weilte und sich das Treiben der Politiker ansah. Wer sich je eine Parlamentsdebatte im TV anguckte, weiß ja, was er da zu erwarten hat: Die honorigen Damen und Herren lesen, simsen, telefonieren, popeln, essen, schwätzen, schimpfen, lachen, schlafen, tauschen Panini-Fußballbilder oder glänzen durch Abwesenheit. Auf der Tribüne ist aber absolutes Rede- und Essverbot, sogar Kaugummi darf nicht gekaut werden. Als nun eine Berliner Schulklasse die deutschen Volksvertreter bei der Arbeit beobachtete, waren alle Kinder entsetzt und empört über die ADS-Truppe unter ihnen. Auch die Lehrerin schämte sich und suchte mit ihrem Anhang rasch das Weite. Und als der Vorsitzende mit den Worten: „Bitte um Ruhe, man versteht ja sein eigenes Wort nicht!“ die Polit-Schweine* zur Ordnung rief, applaudierten die noch auf der Tribüne verbliebenen Normalbürger euphorisch. Auch die Pseudo-Weisheiten, die so mancher Volksvertreter [da fällt mir der Witz ein: Was macht ein Versicherungsvertreter? Er verkauft Versicherungen! Und ein Volksvertreter? Er verkauft das Volk (für dumm)!] da von sich gibt, haben kabarettistisches Potential. So meinte ein saturierter überbezahlter Polit-Sauhund* einmal in einer Debatte über die Armut: „Die Armen betrachten die Armut zu sehr vom materiellen Standpunkt. Wenn man sich die schöne Verpackung der Margarine auf dem Hartz IV-Frühstückstisch vom ästhetischen Blickwinkel ansieht, braucht man gar keine Butter mehr!“ (*Roger Willemson hat das in seinem Buch natürlich viel freundlicher formuliert als ich) Auch an Frau Merkel hat er herumgemeckert, sicher mit Recht. Sie sei zwar nicht eitel, lobe sich aber dauernd selbst, sei intelligent, spreche aber mit solcher Simplizität, dass ihr Stil einen 10jährigen nicht überfordert. - Letztendlich habe er sich immer gut benommen, sogar das Bundestagsbonbon, welches in ein Papier mit Staatswappen eingepackt sei, habe er draußen gegessen- es schmeckte wie Clo-Stein. In der Sendung zu Gast auch Mario Barth, der den Berliner Flughafen-Skandal aufdeckte: 1,7 Milliarden sollte der kosten, jetzt sind es bereits 5! Und den armen Hoeneß schickt man wegen viel weniger Steuerhinterziehung in den Knast! Die Verantwortlichen für diese Misswirtschaft sind aber weiterhin frei! Doch von den Öko-Werten schneidet der Flughafen super ab: kein Kerosin verunreinigt die Luft, da ja gar kein Flugzeug auf der neuen Landebahn landen kann, denn die hätte sich schon vorher völlig ohne Belastung abgesenkt.
Tja, politische Fehlleistungen und intellektuelle Minderbegabung wohin man sieht. Im Wiener Parlament hat einmal ein Besucher von der Tribüne ein Packerl Feh-Taschentücher in berechtigter Erregung hinuntergeworfen – heute könnte man sich bei solchen Skandalen nur mehr selbst runterwerfen. Da erstaunt es mich auch nicht, dass sich Obamas Leibwächter in die Bewusstlosigkeit gesoffen hat: was der schon alles in der Politik miterleben musste, lässt ihn wohl nur im Suff zur Ruhe kommen…

Mittwoch, 26. März 2014

Omi's Rat!


Thema Information

In der Tele-Akademie wurde eine Vorlesung von Prof. Dr. Joseph Weizenbaum aus dem Jahr 1998 gesendet. Das Thema: Wir suchen nach Erkenntnis und ertrinken in Information hat nichts an Aktualität verloren. Er begann mit dem Fernsehprogramm und stellte fest, dass es dort 2 Welten gäbe. Die 1. Welt ist jene der Werbung.  Zum Beispiel: ein kleines Mädchen hat sein Shirt mit Eiscreme beschmutzt und die Mutter scheint darüber so glücklich zu sein, als wäre Weihnachten. Sie nimmt das schmutzige Shirt, tut es in die Waschmaschine und nimmt es wie neu wieder heraus. Das ist also Werbung für die Seife, die Eiscreme-Flecken entfernt. Ein andres Beispiel zeigt einen Wagen, der an der Küste entlangfährt. Es ist der Highway One und komischerweise ist auch kein andres Auto dabei. Das ist also die Werbung für das Auto.
Die 2. Welt ist jene der Kriminalität, des Skandals, der Gewalt und der endlosen Ströme von Tränen. Beim Nachtisch wird einem eine Welt voll Blut und Leichen serviert. Zur Zeit des Vietnam-Krieges gab es den Bodycount, also wie viele Leichen der Vietcong schon an die USA bezahlen musste. Auch die Krimis scheinen eine Werbung für Rechtsanwälte zu sein, einem guten Business, denn in Amerika klingt auch immer Verschwörung mit. Eine Umfrage ergab, dass die Angst der Leute, die täglich TV-Sendungen konsumierten, größer war, als bei jenen, die das nicht tun. Doch warum sind wir über diese Entwicklung und die Welt, die uns so gezeigt wird, nicht traurig? Weil es Zeit und Ruhe braucht, sich darüber Gedanken zu machen, und die haben wir nicht. Im TV geht alles vorbei zwischen Suppe und Fleisch. Wir kümmern uns um künstlich hergestellte Bedürfnisse, die uns die Werbung verursacht. Wir werden gleichgeschaltet. Wer sich fragt, was ist das neue Zeitalter, der sollte beim Autofahren Musik hören und erfährt zwischen durch, welche Seife er verwenden soll.
Dann wendet sich Prof. Dr. Weizenbaum dem Internet zu und bezeichnet es als Misthaufen, in dem man auch eine Perle finden kann. Wie im TV bringt es aber meistens Quatsch hervor, außer man sucht gezielt. Er vergleicht es mit einem Taxi-Fahrer in London, der erst jahrelang trainieren muss, ehe er eine Adresse finden kann. In der Library of Congress in NY ist das organisierte Wissen zu Hause. Als ein Vater seinem Kind das erklärte forderte ihn das Kind auf: Daddy, ask it a question! (Papa, stell dem Wissen mal eine Frage!) Ja, aber es ist ja auch nicht leicht, eine Frage an die Natur zu stellen. Prof. Weizenbaums Kinder besuchten alle eine öffentliche Schule in den USA und konnten, anders als ihre Schulkameraden, tatsächlich nachher lesen! Denn viele amerikanische Schüler können keinen Absatz schreiben, ohne darin 3 Fehler zu machen, und wenn man sie drauf hinweist, finden sie die nicht, und das galt auch für einige seiner Kollegen! Prof. Weizenbaum zeigte seinen Kindern, dass Bücher nicht nur zur Zierde im Regal stehen und dass sie mit Skepsis und kritischem Denken lesen sollten. Das gab ihnen die Möglichkeit als autonome Menschen die Welt zu erleben! Auf die Frage, was er ändern würde, könnte er die Zeit 50 Jahre zurückdrehen, meinte er: das TV abschaffen, denn es brachte den Fortschritt viel zu schnell. Wir sollten kein Sklave der Beschleunigung sein. Und das Internet sei ahistorisch: es beginnt eigentlich erst im Jahr 1963, was davor war, verschweigt es zum Teil. Außerdem bringt es Nachrichten in Soundbites, also Informations-Würfel, die unabhängig voneinander sind und auch oft ungeprüft. Ein US-Philosoph sagte einmal: Es ist nicht was wir wissen, was uns wehtut, es sind all die Dinge, die wir wissen und die nicht wahr sind!

Donnerstag, 20. März 2014

Heimkehr


Büroleben

Vor lauter Stress kam ich erst heute dazu, die Sonntags-Presse zu lesen. Da stand im Management-Teil, dass in Krisenzeiten das Büro als Kinoschauplatz herhalten muss. Es liefert ein Korrektiv zur Ära, in der die Filmindustrie verstärkt auf Fantasy Welten als Flucht nicht bloß aus, sondern vor dem Alltag setzt. - Wenn ich an meine Zeit im Büro zurückdenke, muss ich zugeben, dass mich die Ödnis und Tristesse dieses Schauplatzes zu den härtesten Krimis inspirierte. Immer öfter ließ ich meine Protagonisten qualvoll sterben, was mir zwar keinen Pulitzerpreis brachte, doch unendliche Erleichterung verschaffte. Nicht zuletzt lag es an den Hierarchien dort und den geringen Entfaltungsmöglichkeiten. Man musste nach Schema F vorgehen und durfte keinen eigenen Ideen einbringen. Furchtbar!
Als ich umblätterte, las ich Drei Thesen zum Ende der Hierarchien: Robert Seeger sprach am ‚Future of Work‘-Kongress, wo er 3 Thesen formuliert hat, die das Ende der Hierarchien belegen und neue Formen der Zusammenarbeit zeigen. Die 1. Lautet: von der Firma zur Gemeinschaft. Früher hätten selbst Bürgerrechtsbewegungen einen Anführer gehabt, wohingegen heutige Demonstranten von Occupy Wallstreet die Frage nach einem Anführer nicht verstehen, weil es eine derartige Führungsperson nicht gibt. Dieses Gemeinschaftsthema finde sich auch in den Unternehmen: Dort, wo teambasierte Lohnsysteme angewendet werden, sei es nicht der Chef, der neue Mitarbeiter einstelle, sondern das Team selbst, das wie im „Dschungelcamp“ die oder den Neuen teste und auswähle. (Schlimm, wenn man oder frau -bzw. ich - einem Damengremium gegenübersitzt, da man sich dabei wie von Klapperschlangen angefeindet fühlt.
2.: vom Was zum Warum. Regalbetreuer in einem traditionellen und in einem Bio-Supermarkt führen dieselbe Tätigkeit aus. Letztere aber zufriedener und motivierter, weil für sie das Warum, also der Sinn, klar sei. (Das erinnert mich an die kurze Zeit, wo ich der Statistik-Abteilung zugeteilt war und mir von einem Vorgesetzten erklärt wurde, dass von der Wand mit Zahlentafeln, nun die Tafel mit der Zahl links unten nach rechts oben verschoben wird. Auf meine Frage Warum? sah er mich so blöd an, als hätte ich gefragt: Haben’s in Ihrer Hose 2 Eier oder nur eines? –Entnervt meinte er, dass sei schon immer so gewesen!)
3.: vom Soliden zum Liquiden. Die Grenzen verschwimmen. Was ist Arbeit, wann bin ich zu Hause? Manchmal sei sogar unklar, wann man Kunde und wann Produzent sei: Immer mehr Unternehmen würden ihre Kunden in die Entwicklungsarbeit einbinden. (Typisch: die wollen sich die Fachleute sparen und erkundigen sich gleich beim Zielpublikum, was gewünscht wird. Ich erinnere mich an eine Diskussionsrunde von 20 Leuten, die über eine neue verkaufsträchtigere Verpackung einer hochpreisigen Schokolade entscheiden sollten. Ich war auch dabei, verschwieg aber, dass mir der Inhalt und der Preis wichtiger sei als die Verpackung!)

Besuchsverbot


Dienstag, 18. März 2014

Amtlicher Beweis


Der Leerling


Monster-Mais

Gestern brachte ORF III die richtige Sendung zur Fastenzeit: Genmanipulation – eine globale Bedrohung? Der französische Molekularbiologe Gilles-Eric Séralini hat mit seinem Team eine Studie am genetisch veränderten NK603-Mais durchgeführt. Eine Kreation der berüchtigten Firma Monsanto (an welcher auch Bill Gates verdient haben soll). 200 Ratten wurden mit dem Monster-Mais gefüttert- präziser ausgedrückt: ermordet! Ein Drittel erhielt den Mais pur, das zweite Drittel Mais mit dem Herbizid Roundup (ebenfalls von Monsanto erzeugt) und das letzte Drittel Roundup pur. Die Kurve im Diagramm bezüglich Fehlentwicklung und Tod der Tiere zeigte erwartungsgemäß steil nach oben. Ein tierisches Himmelfahrtskommando also. Die Ratten litten an Tumoren so groß wie Mandarinen! Bei menschlichen Probanden hätten sie Melonengröße erreicht. Bei weiblichen Tieren befielen sie die Milchdrüsen (entspräche bei Frauen Brustkrebs) und bei männlichen Niere und Leber.
Wenn man weiß, dass Ratten sogar das Medikament Contergan ohne Fehlbildungen vertragen, die Firma Monsanto mit ihrem Monster-Mais schon in Südamerika und Indien die Bevölkerung erfolgreich dezimiert hat und nun ihren verfluchten kranken Kukuruz der EU aufzwingen will, vergeht einem endgültig der Appetit! Und da heißt es immer, Vegetarier leben gesünder, PAH! PFUI DEIBEL!!!
Für die nächste Studie schlage ich vor, die unschuldigen Nager zu verschonen und statt ihnen 200 Monsanto-Mitarbeiter bei Wasser und Gen-Mais einzusperren! Da würde mich interessieren, ob die lieber verhungern oder doch ihr eignes Teufelszeug fressen. Zur Volksbelustigung würde ich deren Kampf mit sich und dem Mais noch live im TV übertragen! Untermalt von dem Fanta4-Song Jein: ʝʝʝ Soll ich die Scheiße fressen oder lass ich’s lieber sein? Ich sag‘ Jein ʝʝʝ Ein Körnchen nach dem andern wandert in mein Maul hinein, auch wenn ich wein‘ ʝʝʝ Ja? Nein? Ich sag jeiiin!!! – Das gäb doch eine Mörder-Quote!
Noch ein Tipp: Wenn sich die reiche Erbtante zum Ostermahl anmeldet, was serviert man ihr, um rasch an ihr Bares zu gelangen? Richtig! Hühnerschnitzerl mit NK603-Mais! Mahlzeit! Ja, das wird fein, wenn sie die Sendung verpasst hat, sagt sie bestimmt nicht nein und stopft sich die Henkersmahlzeit in den Rachen rein!

Montag, 17. März 2014

Krankenbesuch


Sturmschaden


Thema Internet

Gestern gab’s in der Tele-Akademie gleich 2 Vorträge zum Thema Internet. Zuerst sprach Prof. Dr. Geert Lovink unter dem Titel Hör auf zu suchen und fang an zu fragen - Eine kritische Google-Recherche.  Statt auswendig zu lernen, verlassen wir uns immer mehr auf die Suchmaschinen, werden also bald von ihnen gesteuert. Schon der verstorbene Prof. Weizenbaum  warnte: stop searching start questioning! Brüssels Regulierungsversuche kommen 10 Jahre zu spät für die Auswüchse von Google und Microsoft. Jeff Jarvis schrieb: What would Google do? (Früher hörte man immer: Frag dich mal, was hätte Jesus jetzt getan?) Und der Google-Prediger wird nicht müde ein neues Werk zur Lobpreisung zu schreiben. Nicholas Carr hingegen schrieb: Is Google making us stupid? -Um das zu beantworten muss die Hirnforschung mit an Bord kommen. Prof. Lovink verweist noch auf das Buch von Siva Vaidhyanathan: The Googlization of everything und erwähnt, dass 200 unterschiedliche Faktoren unsre Suche erfolgreich generieren. Als Alternativen bieten sich noch BING von Microsoft oder ixquick und andere Suchmaschinen zur Suche an. Für Google ist übrigens Facebook die größte Gefahr, wegen der Recommandierung –> frag mal deine Freunde.
Dann kam Dr. Catarina Katzer zu Wort: Tatort Internet Sie sieht große Gefahren in den unzähligen virtuellen Kommunikationsräumen, wo die hohe physische Abwesenheit trotz Webcams, denn dahinter kann man seine wahre Persönlichkeit leicht verschleiern (und auch seine IP-Adresse), gepaart mit hohem Anonymitätsgrad und geringerer Hemmschwelle es leicht machen, Opfer zu finden. Die Offenheit bezüglich privater Informationen und Probleme kommt der dunklen Seite des Cyberspace zugute. Es kommt zu ökonomischer Schädigung, Datendiebstahl, sexuellen Aggressionen (wie Grooming usw.), Cyberbulling und Ehrschutzdelikten wie übler Nachrede. Cyberstalking führt zu medienethischen Konsequenzen, einer Verbindung realer mit virtueller Gewalt plus einer Veränderung der Täter/Opfer-Situation. Die Empathie für die Opfer ist geringer als im Real Life. Bei Tätern fehlt das Gefühl für die eigene Straffälligkeit. Neuer virtueller Voyeurismus – vom Beobachter wird man zum Mittäter oder Dulder krimineller Handlungen, die Wahrnehmung von Gewalt verändert sich, Gewaltgrenzen verschieben sich, viele haben Spaß an der Verleumdung und beginnen gar einen Wettbewerb mit Trophäenjagd (wer hat das schlimmste Video?). Alles bleibt ein Leben lang im Netz erhalten und Hunderttausende sind bei der Victimisierung live dabei. Es sind neue Anforderungen nötig, darauf zu reagieren, wie Aufklärung und Sensibilisierung, aber auch eine bessere Medienerziehung für Kinder, sowie neue gesetzliche Rahmenbedingungen. Freiwillige Selbstverpflichtung hilft nicht immer. Für die Haftung für die Inhalte der User ist der Gesetzgeber gefordert!
Diese Vorträge wurden 2011 im KIT-Karlsruhe aufgezeichnet. - Das erinnert mich daran, dass ich voriges Jahr versucht habe, auf Herold.at eine kritische Bewertung für einen miesen Handwerker zu schreiben. Ich bekam eine Mail mit dem Hinweis: Beleidigende Inhalte dürfen nicht veröffentlicht werden. Tja, scheinbar hat der Gesetzgeber schon reagiert…

Freitag, 14. März 2014

Neuer Burg-Chef


Virus-Warnung

Eine Nachbarin beklagte sich gestern bei mir, dass sie immer wieder gestörte Personen anzieht. „Jö!“ sagte ich spontan, „Da haben wir was gemeinsam!“ Denn auch mir kam es lange so vor, dass ich auf Psychos wie ein Magnet wirke. In echt ist es aber so, dass diese mental und geistig Gestörten wie ein Virus immer und überall Möglichkeiten zum Andocken suchen und auch finden. Ein Virus sucht sich bekanntlich die schwächste Stelle eines Organismus zwecks Ansteckung aus. Und Komplexler suchen bei Menschen vor allem für sie förderliche Eigenschaften wie Gutmütigkeit, Geduld, soziale Kompetenz und Mitleid, um dauerhaft Kontakt knüpfen zu können. Interessant ist auch: je ausgeprägter eine Störung vorhanden ist, umso vehementer wird sie verleugnet. Der Ödipus-Komplex z.B. ist weiter verbreitet als vermutet. Eine Freundin bekam mal heraus, dass ihr Gatte vom Chef 2 Kinokarten geschenkt bekam, ins Kino allerdings nicht sie sondern seine Frau Mama einlud. Empört stellte sie ihn zur Rede und er meinte lapidar: „Ach, dieser Film hätte dich sowieso nicht interessiert, denn er war genau auf meine Mutter zugeschnitten.“ – „Ach?“ fragte sie provokant. „War es das Blair-Witch-Project oder irgendein andrer Hexenfilm?“ Daraufhin hätte er nun lachen können oder sich total echauffieren und entschied sich für letzteres, ja drohte bei ihrer scherzhaften Diagnose Ödipussi sogar mit Scheidung! -Ich riet ihr damals: „Lass dich nicht scheiden. Sei doch froh, dass er seine Alte mitgenommen hat, anstatt eine Rivalin.“ – „Nein, denn gegen eine Rivalin hätt‘ ich eine Chance, aber gegen seine Mami nie!“
Tja und heute les ich in der Zeitung, dass ein Helm konstruiert wurde, der mit rotem Blinklicht warnt, wenn er nicht mehr vor einem Unfall schützen kann. Toll, dachte ich, das Modell sollte so umgerüstet werden, dass es seinen Träger mit orangem Blinklicht aufklärt: Achtung, du hast einen leichten psychischen Schaden! Mit einem roten Blinklicht: Achtung, du hast einen mittelschweren psychischen Schaden! Und mit dem Herunterklappen eines schwarzen undurchsichtigen Visiers: Achtung, du hast so einen schweren Psycho-Schaden, dass man dich gar nicht mehr auf die Menschheit loslassen kann!

Treffer!


Montag, 10. März 2014

Kleine Geschenke


Frühlingsfarben


Der Zufall

Gestern -Sonntag, Punkt 7 Uhr putzmunter und eine halbe Stunde später läutet das Telefon. Als ich abnahm nahm ich an, es wäre natürlich jemand der mich (als Frühaufsteher) kennt. „Hallo!“ begrüßt mich eine müde Stimme, „Ich bin grad auf der Nachtschiene und hab dich gesehen!“ - ??? Erst denk ich an einen Nachtclub, dann fällt mir ein, dass das ja ein Programm auf W24 ist. Man sieht eine Straßenbahnfahrt aus der Sicht des Fahrers, bzw. dessen Kamera. Hm, gut möglich, dass mich diese auf einem meiner vielen Spaziergängen quer durch Wien eingefangen hat. „So?“ – „Ja, du bist durchs Bild gehuscht.“ erklärt der Anrufer, von dem ich grad kein Antlitz vor meinem geistigen Auge habe. Also dreh ich den Fernseher auf, weil ich sowieso die Teleakademie um 7Uhr45 gucken will. „Ich kann nämlich nachts nicht schlafen und da schau ich mir das faaaade Gezuckel von der Tram an.“ meint er, während er gähnt. „Aha.“ – „Ja, hab mich lang nicht mehr gemeldet und bsss-“ Aus, der scheint endlich eingeschlafen zu sein und ich sitz mit dem Hörer vorm TV und frage mich, ob ich den überhaupt kenne. - Da beginnt die Sendung Total Recall-wie Internet unser Denken und Leben verändert aus dem Jahr 2012 von Prof. Dr. Miriam Meckel. Komisch, gestern-Samstag sah ich die noch auf Puls4 in der Reportage Burn Out als betroffene Patientin, die über Hunderte eMails weinte und sich außer Stande sah, alle zu beantworten. Heute berichtet sie auf SWR, dass sie mal auf Facebook die virtuelle Geburtstagstorte von jemand liken wollte und da erschien das Insert Object cannot be liked. Das verursachte ihr einen Schock, dass einem Facebook vorschreibt, was wir liken können und was nicht. Es wird einem diesbezüglich die Entscheidungsfreiheit von einer Maschine, der Software bzw. einem Algorithmus genommen. Dahinter liegt ein Denkproblem: menschliche Denkweisen sind konstitutiv. Lernen ohne Irritation durch Unbekanntes und Unbehagliches ist nicht möglich. Wir haben kein deterministisches maschinelles Programm. ( „Chrrr!“ dröhnt es aus dem Hörer in mein Ohr. Soll ich den aufwecken oder schlafen lassen?) Menschen verdanken dem Zufall sehr viel und der ist nicht im Computer. Zu- und Abneigungen, die konstitutiv sind, sind berechenbar, siehe Partnerinstitute: man wird aufgrund eines Fragebogens mit jemand verkuppelt, der ähnlich ist und sollte zu ihm passen. Doch die Wirklichkeit ist oft nicht so.
Apple hat das Tool Genius, welches bei einer Musikauswahl gleich eine Playlist ähnlicher Musikstücke zusammenstellt. Ähnlich wie bei Amazon, wo bei Eingabe eines Buches gleich mehrere ähnliche vorgeschlagen werden unter: Das könnte Sie auch interessieren. Als Fr. Prof. Dr. Meckel mal bei Amazon klickte – schwupps – wurde ihr ihr eigenes Buch vorgeschlagen. Ziemlich unnötige, da sie es ja geschrieben hat und daher sicher nicht kaufen wollte. Das zeigt die begrenzte Möglichkeit eines Algorithmus auf, der deterministisch ist. Er liefert immer dasselbe Ergebnis und keine Variation. Es gibt auch nicht deterministische Computer z.B. für Lottospieler. Eine Software ist neutral aber nicht vom gesellschaftlichen Aspekt, weil sie ja von jemand einprogrammiert wird. Der Zufall ist wichtig, denn durch ihn kommt das Neue in die Welt. (In der Leitung röchelt es. Kenn ich den am andern Ende vielleicht gar nicht und er hat nur zufällig meine Nummer ausm Telefonbuch gewählt?) Verlassen wir uns auf den Algorithmus, verlassen wir uns auf ein endliches Set an Auswahlmöglichkeiten. Alles auf Zukunft Basiertes wurde in der Vergangenheit angelegt. Das sind also Rekombinationen aus der Vergangenheit uns schon Bekanntem. Es verändert unser Weltbild – führt zu netzbedingter Kurzsichtigkeit. Eine konkave Linse, die sich synchron zu unsrem Interesse immer mehr verengt. Ein digitaler Hohlspiegel unsrer selbst. Perfektes Matching zwischen unserm Interesse und dem Angebot. Wir sind nicht Kunde, sondern in diesem Zusammenhang das Produkt!  Unsre Interessen sind nur relevant, wenn sie sich in der Verkaufsstrategie manifestieren! IM Computer bekommen wir eine guided Tour durch Apple als Torwächter. Früher nannte man das monopolistische Zustände, heute findet man es cool, meint Fr. Prof. Meckel. User generated Content ist im Internet angelegt. Wir sind nur rezipierender Konsument. Netzwerke neigen immer zu monopolistischen Zuständen. 2010 wurden 37Mio. eMails durch deutschen Geheimdienst überwacht! In 213 Fällen zu Recht, also 0,05 % Treffer! Das führt uns zum Staatstrojaner – wenn Sie Pech haben, wird er Ihnen am Zoll auf den PC gespielt und kann später ihre Kamera aktivieren und zugucken, wie Sie im günstigsten Fall nur Kaffee trinken (wusste ich gar nicht, in der Leitung schnarcht es immer noch) und auch updaten, was er aber gar nicht darf!!! Es werden auch regelmäßig  Screenshots gemacht und damit Momente eingefangen. Das heißt, es kann der Moment einer Kommunikationsabsicht gespeichert werden, die nie Lebensrealität wird. Sie nennt nun das Beispiel, dass sie sich so über wen ärgert, dass sie ihm eine eMail mit einer Morddrohung schreibt, es sich aber dann überlegt und weder die Mail abschickt, noch natürlich den (im ersten Schreck gedachten) Mordplan vollendet. Dieser Moment der Gedankenfreiheit wird mit dem Screenshot aber zur festen Absicht und damit zu einem Faktum! (Röchel! Stirbt mein unbekannter Anrufer grad oder träumt er nur schlecht?) Hermann Hesse sagte mal: Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden könne. Aber wird es nicht zur Hölle? Wenn man keine Chance auf einen Neuanfang bekommt? Wenn man Reputationsinsolvenz anmelden muss? Freiheit gibt es nur zum Preis der Unberechenbarkeit! Der Mensch verändert sich in einer vom Zufall befreiten Welt. Wenn er widerstandslos dem Datenstrahl hinterherhetzt als Teil einer festgelegten Ordnung, der er zu folgen hat. Menschen sind aber nicht deterministisch und versuchten immer Ordnung immer als Ausnahmezustand vom Chaos herzustellen. Das Chaos ist aber der Urzustand! Und der Mensch ist ein hochkomplexes sozialpsychisches System. den kein Computer imitieren kann. Das macht ihn auch so interessant. Die menschliche Natur läuft dem Computer zuwider. Der Mensch ist gleichzeitig Zufallsgenerator und Ermessensspielraum. Beides bekommt man nicht durch auf Algorithmen basierte Angebote. (Klar, mich hat noch nie ein schlafloser Computer angerufen und mir ins Ohr geschnarcht) Wir werden zu Echokammern unsrer selbst, leiden – expressiv ausgedrückt – am Locked-in Syndrom. Für Vielfalt und Abwechslung sind menschliche Kontakte wichtig. Sie plädiert auf ein Menschenrecht auf Zufall, sich überraschen lassen zu dürfen. Darüber sollten wir nachdenken vor dem Gebrauch des Internets. Wir haben die Pflicht uns zu kümmern, die Mechanismen des Internets zu verstehen! BRAVO! ruf ich spontan und der Anrufer erwacht und fragt: „Was?“ – „Ach nix, schlaf weiter!“ schlag ich ihm vor und leg auf. Nachher frag ich mich: „Wer war das eigentlich????“

Mittwoch, 5. März 2014

Affen-Eldorado


Suppen-Kasperl


Frauen-Dialoge


Das Kosmos-Theater schickt mir immer sein Programm zu und diesmal ist unter dem Titel Anschreiben… folgendes zu lesen: In den USA kursiert eine Umfrage von Feministinnen die Hollywoods Filmproduzenten nach den Geschlechter-verhältnissen bei Regisseurinnen und Drehbuchautorinnen befragt haben. Die originellsten beiden Fragen waren unbestritten folgende: Wie viele Dialoge zwischen zwei Frauen gibt es in Ihrem Film? Wie viele, in denen sie nicht über einen Mann sprechen?  Das niederschmetternde Ergebnis liegt auf der Hand.
Nun muss ich aber für Hollywood in die Bresche springen! Da imitiert die Kunst wirklich die Realität! Ich kannte einige Frauen, die ihren Wert über die Anzahl ihrer Männer definierten. Alle ziemlich ungebildet, blieb ihnen auch nicht viel anderes übrig, als über ihre verschlissenen Männer zu reden. Scheinbar fanden sie es legitim Qualität durch Quantität zu ersetzen. Männer scheinen sich als Haupt-Thema bei der Damenwelt  unverminderter Beliebtheit zu erfreuen. Vorige Woche hatte ich einen Termin im 23. Bezirk und musste nolens volens die U6 benutzen. Kaum eingestiegen, fielen mir 2 gach-blonde Tussis auf, die sich über einen gemeinsamen Liebhaber unterhielten: „Na und? Wie war er bei dir?“ – „So lala! Ich hab mir mehr erwartet. Beim Vorspiel hätte ich gern gehabt, dass er-“ Hier brech‘ ich ab, falls noch unaufgeklärte Kinder mitlesen. Ich entfernte mich errötend und blieb bei 2 andern, etwas älteren Damen stehen und hörte etwas über deren Gatten. „Der Herbert macht mir des schon zum 100.Mal, dass er die Teller net in G’schirrspüler stellt!“ – „Geh, mei Karli macht des immer! Musst ihn halt nur loben. So wie an Hund! Ja, brav is er, ja guat hat er des g‘macht!“ Wieder suchte ich das Weite und kam in der Nähe von 2 honigblonden Grazien zu stehen (Friseure scheinen immer Hochbetrieb zu haben). „Der Trottel droht immer nur mit Scheidung und macht es doch nie!“ – „Jaja, de Männer san alles feige Säu!“ Auch nicht die Unterhaltung, der ich gern lausche, also wieder ein paar Sitzreihen weiter, wo 2 Teenies ein Popheftl durchblättern. „Jö, der schaut guat aus!“ – „Gell, i bin sicher, der riacht a guat!“ Nun kam ich schon ans Ende des Waggons, wo 2 stark geschminkte Weibchen laut und deutlich über Männchen redeten. „Weißt warum der mit aner Schwarzen geht?“ – „Nein?“ – „Weil de unten z’sammg’näht is wia a Weihnachtsgans und er hat ja nur an ganz klan Schw-“ UFFF, dachte ich genervt, ich muss hier RAUSSS! Kaum, dass der Wagen hielt, flüchtete ich und eilte die letzten  Stationen zu Fuß davon. So viel zum Thema Frauen-Dialoge!!!

Dienstag, 4. März 2014

Aufgeklärt


Einflussreich


Rätsel

Neulich hörte ich wieder ein altes Rätsel, das ich hier nur gekürzt wiedergebe: Was ist das? Es ist größer als das Universum und kleiner als ein Atomkern. Die Armen haben es und die Reichen wollen es!-??? Nichts! – Leider liegt darin ein grober Denkfehler: die Reichen wollen nicht nichts! Ganz im Gegenteil. Ich kannte während meiner Studienzeit ja einige Arzt- und Anwaltssöhne und –töchter, doch die hatten teils eine längere Wunschliste als ich. Nur standen da andre Dinge drauf als bei mir: ein Privatjet, eine Yacht, ein Chalet in Gstaad, usw….Nun werden wohl einige sagen: ja aber die waren alle keine Milliardäre. Das mag stimmen, doch was wünscht sich beispielsweise Bill Gates? Nach eigenen Angaben mehr Privatsphäre. Und das geht nur, wenn er sich noch größere Grundstücke mit noch mehr Leibwächtern zulegt, bzw. wie Zuckerberg die Grundstücke um sein Haus zukauft, um keine lästigen Nachbarn zu haben. Und was will Warren Buffett? Gesundheit, d.h. dass sein Krebs nicht wieder an ihm zu knabbern anfängt. Ich wünsche ihm noch ein langes Leben, denn er hat etwas gemacht, was der Papst wieder mal predigt: Reiche sollen mit den Armen teilen. An und für sich ist das ja ein Fremdwort für Milliardäre, doch Buffett hat es auch seinen Milliardärskumpels geraten. Nicht alle folgten seinem guten Beispiel. Reichsein ist wie Meerwasser-trinken, je mehr man säuft, umso durstiger wird man.
Ein russischer Oligarch schenkte seinem Sohn zum 7.Geburtstag einen Tag auf einer Riesen-Yacht! Was wünscht sich der Kleine später wohl? Ein Raumschiff? Einen Privatplaneten? Die Herrschaft über die Erde? Wenn da nur nicht der nächste Antichrist herangezogen wird! Übrigens ließ Warren Buffet seine großzügige Geste nur ein zwei Plätze in der Forbes-Reichenliste sinken. Er lukrierte voriges Jahr mehr Gewinn als alle andern. Und wie er das trotz seiner Riesen-Spende vollbracht hat, ist wiederum mir ein Rätsel…..

Montag, 3. März 2014

wer suchet, der findet


Pensions-Vorsorge

Diesen Comic widme ich meiner Oma selig, die sich immer so aufopfernd um mich gekümmert hat. Auch wenn wir uns wegen ihrer Überfürsorglichkeit oft befetzt haben, war sie doch die einzige in der Familie, auf die Verlass gewesen ist und hätte ihr Leben für mich gegeben. Und sie wusste oft noch lang vor mir, wer für mich als Freund(in) geeignet war und wer überhaupt nicht. Dass ich manchmal unfreundlich zu ihr war, tut mir leid und auch, dass ich nicht auf sie gehört habe und Zeit mit falschen Leute verschwendet habe. RIP Omi!

Im Glashaus

In der Tele-Akademie sprach Frank Rieger (Sprecher vom Chaos-Computerclub mit 4000 Mitgliedern) im Deutsch-Amerikanischen Institut von Heidelberg über die gläsernen Verhältnisse bei Informationen. Wirklich kein langweiliger Vortrag, denn er zitierte bekannte Leute mit Aussagen wie: Privatsphäre ist eine Illusion! – Deine Daten sind bei mir sicherer als bei dir! – Wenn du willst, dass keiner erfährt, was du tust, dann tue es nicht! (Ich füge hinzu: oder poste es wenigstens nicht, du Idiot, sodass dir die Bullen weniger schnell auf die Schliche kommen!) – Privatsphäre ist nicht länger eine soziale Norm!
Bei Google arbeiten ja so viele Leute an der Vermarktung, dass Google eigentlich eine Werbeagentur mit angeschlossener Suchmaschine ist. (So wie Siemens eine Bank mit angeschlossener Elektrofirma ist) Alle Daten werden auf ihre Relevanz zum monetären Wert geprüft. Und das Ziel bei Google-Glass ist es, einen digitalen Lebensassistenten zu bauen, der in der Lage ist, zu erahnen, was wir als nächstes tun werden, um uns besser mit Werbung erwischen zu können. Also reines Profitinteresse. Mehr über uns zu wissen heißt ja uns besser ausnehmen zu können! Auf die Frage, warum man ein selbstfahrendes Auto bauen will, hört man: Jede Stunde, die die Leute Auto fahren, können sie nicht im Internet sein, also muss man dafür sorgen, dass sie ungestört googeln können, denn das bringt uns ja Geld! (Wer dachte, selbstfahrende Autos sollen weniger Unfälle verursachen, weil sie den menschlichen Faktor ausschalten, irrte sich gewaltig) Kurzum: Die Paranoiker haben recht! Frank Rieger behauptet aber, die Privatsphäre sei unbedingt notwendig, denn sonst kann man vieles einfach nicht mehr tun. Man habe auch das Recht zu erfahren, was vom wem gespeichert wird und was damit gemacht werde! Ein Recht auf Information, was hinter den Kulissen passiert. Und das führt uns zum Staat! Man meinte lange, Geheimdienste seien wie Kellerasseln, die unter Steinen lauern. Wenn man Steine entfernt, verschwinden sie und es geschieht nix. Trotz beinah lückenloser Überwachung. In New Orleans z.B. wollte man die Videoüberwachung schon abschaffen, da sich rausstellte, dass in 7 Jahren nur 6 Anklagen aufgrund der Anlagen ermöglicht wurden (davon 3 in unmittelbarem Zusammenhang mit der Beschaffung des Systems).
Man suche immer die Nadel (Terrorist) im Heuhaufen (unsre Daten) und wenn man die nicht findet, muss ein größerer Heuhaufen mit mehr Nadeln darin her. Diese gesammelten Daten führen aber zur Erpressbarkeit. Vor allem bei der Datenvorratsspeicherung (Meta-Daten), die  aber nötig sei, weil ja die Polizei zu langsam für die Justiz arbeite! Information ist immer Kommunikation zwischen Menschen. Um diese Unmengen an Daten zu reduzieren – also wenig Menschen zur Auswertung benötigt, bedient man sich Kategorien, also Verhaltensmusterschubladen bzw. Algorithmen, um die Nadeln erfassen zu können. Wir sind aber nur Strohhalme in dem Heuhaufen, die manchmal wie Nadeln aussehen. Schlimm wird es für einen, der den falschen Nachnamen hat oder aus persönlichen Gründen ein Ticket komisch umbuchen musste.
Die NSA besitzt ja schon seit den 70ern U-Boote, die Glasfaserkabeln auf dem Meeresboden anzapfen können. Dagegen halfen keine gesetzlichen Schutzhürden. Und das Versprechen der Gemeindienste: wir gucken ja nicht hin, außer wir müssen es! Ist eigentlich eine schlimme Drohung! Denn es erfolgte leider eine Ablösung von Wissen durch den Zufall und die Wahrscheinlichkeit. Die Amis haben z.B. einen Stützpunkt in Stuttgart und nehmen sich Daten, die unvollständig und unscharf sind und bestimmen einfach, wer eine Nadel ist, auch wenn der nur ein Strohhalm war. Der Glauben an einen Kindergartengott, welcher über uns wacht, wurde durch  die NSA ersetzt, die uns nun eine trügerische Sicherheit vermitteln will. Und wenn die falschen Schafe auf der Schlachtbank landen, kann es uns ja egal sein, solang wir es nicht selber sind. Soweit also Frank Rieger und ich füge noch hinzu:
Schnell ist man in Guantanamo, denn Datenschutz gibt’s nirgendwo!

Entwaffnend