Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Bongo's Besäufnis

Prosit Neujahr und recht viel Glück-morgen brummt der Schädel wie verrückt!

Wer will mich?


Nein, hier geht’s nicht um die TV-Sendung der liebenswerten Edith Klinger, in welcher weiland entzückende Haustierchen vermittelt wurden, sondern um die Vermittlung wahrer Freundschaft.
In der Dienstags-Zeitung las ich einen Artikel über den Caritas-Chef Franz Küberl. Darin äußert er: „Es ist jedenfalls unabdingbar, dass es ein Grundmaß an Mitmenschlichkeit und Gespür für arme Leute gibt. Das wäre mein Weihnachtswunsch an die politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen: Haben Sie zumindest einen Armen als Freund. Nur wenn man das Milieu kennt, weiß man auch, worum es geht.“
Da sagt Volkes Stimme: BRAVO!!! Dem vorletzten Satz schließe ich mich inhaltlich voll an. Darum nun mein Appell an so einen Ausbeu- äh Ausbund an Nächstenliebe: Nimm mich zum Freund!!! Ich bin sehr arm aber dafür umso liebenswürdiger! Außerdem natürlich verlässlich, pünktlich (vor allem, wenn ich zum Essen eingeladen bin), herzeigbar (wenn man mir die passende Kleidung kauft), begeisterungsfähig (die Sache, wofür ich mich begeistern soll, ist jederzeit verhandelbar), höflich (außer man reizt mich bis auf's Blut, dann werde ich narrisch!), und vor allem treu. Wer mich zum Freund hat, wird mich garantiert nicht so schnell wieder los! Also, liebe politisch und wirtschaftlich Verantwortungsvolle: WER WILL MICH?!?

Böser Besuch

Nicht jedem, der klopfet an, wird die Tür gern aufgetan!

Zum Verzweifeln-Teil3

Endlich war ich am Ziel meiner Bemühung: beim Nervenarzt, einem etwas einschüchternd aussehenden älteren Herren kurz vor der Pension. Eine Mischung aus verwirrtem Professor und orientierungslosen Obdachlosen im weißen Mantel. Wer die Muppet-Show kennt: er sah dem blauen Adler Sam mit den buschigen Augenbrauen, welcher immer den Moralapostel spielt, täuschend ähnlich.
Übrigens hatte ich schon beim Eintritt in die altmoderne Ordination im 1.Bezirk das Gefühl eines Déjà-vu-Erlebnisses. Irgendwo in einem Agentenfilm aus den 70er-Jahren habe ich die weitläufigen Räume, die seit damals sicher nicht renoviert wurden, schon mal gesehen, aber in welchem??? Mit Alain Delon oder Lino Ventura, aber egal, die Sprechstundenhilfe saß in einem pittoresken Glaskobel und im angrenzenden Raum standen diverse Betten getrennt durch weiße Vorhänge, richtig enterisch. Schon wollte ich auf dem Absatz kehrt machen, aber da ich schon mal da war, trieb mich die Neugier zum Bleiben. Der hatte die Zeitschriften auf dem warmen Heizkörper der auch schon altertümlichen Zentralheizung liegen. Von Brandgefahr hielt er wohl nix. Ein Traum für Pyromanen.
Nach kurzem Warten empfing er mich also und hörte sich meine Probleme an, nicht ohne Widerworte: „Was glauben’s wie oft ich das schon höre? Circa 3000mal im Jahr.“
„Jaja, aber bisher erst zum ersten Mal von mir. Ich bin sowas ja nicht gewohnt.“
„Mir brauchen Sie nix erzählen, glauben’s ich schwimme auf der Nudelsuppe?“
„Zum Erzählen bin ich aber hier!“ protestiere ich schwach.
Irritierter Blick, er bat mich hinter einen grünen Vorhang, wo eine Liege stand, die er mit Papier auslegte und forderte mich auf: „Ziehen’s die Schuhe aus und legen sie sich hin.“
Oje, dachte ich noch, jetzt wird’s unangenehm. Er kam mit einer Taschenlampe, blendete mich, das hieß, er leuchtete mir in beide Augen, dann musste ich die Zunge rausstrecken und ganz schnell nach rechts und links bewegen. Schade, dass keiner mitgefilmt hat, das wär der Lachhit auf YouTube gewesen. Hernach hob er erst das linke Bein hoch, dann das rechte, fuhr mit einem Metallgegenstand über beide Fußsohlen, klopfte mit einem Hämmerchen auf die Reflex-Zonen, brachte einen Metallpegel mittels Klopfen ans Bettgestell zum Schwingen, hielt ihn mir an die Handgelenke und fragte: „Spüren’s die Vibrationen?“
„Jaaa.“ War so ähnlich wie Klangschalen-Therapie.
Dann musste ich aufstehen, mich vor ihn stellen und er wies mich an: „Erst zusehen, dann nachmachen!“ Schon schloss er mit ausgebreiteten Armen die Augen und trippelte ein paar Mal auf der Stelle als wolle er Steppen, und machte dann jeweils links und rechts einen großen Schritt auf der Stelle, wobei er das Knie jeweils bis fast zur Nase anzog. Dann tippte er sich abwechselnd mit dem linken und dann mit dem rechten Zeigefinger auf die Nase. Es erinnerte an den Alko-Test der Polizei, wo man auch auf einer Linie grade gehen muss. „Jetzt Sie!“
Scheinbar wartete er, dass ich umfiel, aber den Gefallen tat ich ihm nicht. Und steppte so wie er, tippte mir auf die Nase, wobei ich das Lachen verbeißen musste. Jedenfalls durfte ich die Schuhe wieder anziehen und er sprach ins Diktafon etwas unverständlich für mich: „Aphasie (oder so ähnlich)negativ, Reflexe verzögert,…“ Ich verstand aufgrund der nuschelnden Aussprache nicht genau, was ich eigentlich hatte, bzw. was er glaubte, das ich hatte. Aber er sandte mich jedenfalls zu EEG (wo man Hirnströme misst) und NLG (wo man die Nervenleitgeschwindigkeit misst) in ein Labor. Uff, befürchtete ich schon die nächste Geisterbahnfahrt, denn ich hasste medizinische Untersuchungen. Es soll schon jemand während eines EKG-Belastungstest auf so einem medizinischen Hometrainer-Fahrrad gestorben sein. Naja, was tut man nicht alles, wenn man befürchtet, von andern dem Wahnsinn in die offenen Arme getrieben zu werden….

Freitag, 21. Dezember 2012

21.12.2012

Heut‘ soll’s ja laut Maya-Kalender so weit sein mit dem Abgang unserer Zivilisation. Wär das erste Mal, dass ein Weltuntergang pünktlich stattfindet. Ihren eigenen hatten die Maya schon viel früher. Ihre Nachkommen leben vorwiegend in Guatemala, wo sie gegen einen multinationalen Konzern kämpfen, der ihren Heiligen Berg gekauft hat und ihm nun mittels Zyanid sein Gold entreißt, was den armen geplagten Guatemalteken rote Flecken am ganzen Körper verursacht. Drum sind schon 12 Millionen von ihnen in die USA emigriert. Schlimm!
Auch wenn heute der große erwartete Crash ausbleibt, kann es schon der Anfang von unsrem Ende sein. König Ludwig XVI. schrieb am 14.Juli1789 (an dem der Sturm auf die Bastille stattfand und somit die Französische Revolution einläutete) in sein Tagebuch: Heute ist nichts Besonderes passiert.
So kann man sich irren! Er wurde bekanntlich am 21.1.1793 guillotiniert, seine Witwe Marie Antoinette am 16.10.1793. Ein wahres Annus Horribile für die beiden Feudalherrscher.
Auch an einem Königshof, wo der Hausastrologe für das Jahr 1155 großes Unheil prophezeite, fühlte man sich nach diesem Datum sicher. Doch es war das Geburtsjahr von Dschingis-Khan…
Tja, liebe Leute, auch wenn heut' nix passiert, kann schon was passiert sein, was unsern Untergang angeleiert hat. Und die Moral von der Geschicht‘: grämt euch nicht! Das Leben genießen ist der Vernunft Gebot, man lebt ja nur so kurze Zeit und ist so lange tot!

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Schuldfrage

Einer der Amokläufer von Columbine schrieb in seinem Abschiedsbrief: Es ist alles meine Schuld, nicht die meiner Mutter, nicht die meiner Lieblingsband, nicht die von Computerspielen, sondern allein meine Schuld.
Zwar hab ich nicht vor Amok zu laufen, aber wenn, dann wär’s ganz bestimmt nicht meine Schuld. Leider musste ich bei allem, was in meinem Leben bisher schieflief, immer vergeblich die Schuld bei mir suchen. Fündig wurde ich stets bei andern: Es fängt ganz früh an – bei meinen Erzeugern wegen Weitergabe unzureichenden Erbmaterials und falscher Behandlung meiner empfindlichen Seele, sowie Verweigerung von Taschengeld (Laut Jugendschutz 20 % vom Nettolohn des Erziehungsberechtigten!). Die sind schuld an meiner Misere, meiner Armut und meinen manchmal unberechenbaren Temperaments-Wechseln. An meinen Wissenslücken sind natürlich alle Schulen schuld, die ich bisher besuchte, da sie den Lehrplan lückenhaft gestaltet haben. Ebenso daran, dass ich nach Abgang dieser unzulänglichen Institute keinen Superjob bekam. Daran, dass ich nicht gut schwimmen kann ist das Süßwasser schuld, weil im Meer hat’s wunderbar geklappt. Auch das Hallenbad, welches kein Salzwasser in die Becken tut, trägt eine Mitschuld daran, dass aus mir kein Michael Phelps wurde! An meinem schlechter werdenden Gedächtnis sind die Handy-Masten schuld. Wenn ich denke, dass sich sogar Kinder diese strahlenden Dinger immer öfter an die Birne halten und so einen Gehirntumor riskieren….
Daran, dass ich so wenig Geld habe ist die Nationalbank schuld- warum druckt sie nicht mehr von den schönen Scheinchen und vor allem, warum schickt sie mir nicht ein paar Probeabzüge davon zu??? Daran, dass ich keinen Bestseller habe, sind die 850 Millionen Analphabeten schuld- warum lernen die nicht lesen und kaufen einfach meine Bücher??? Daran, dass ich mich über all das ärger, sind meine Nerven schuld – da wär ich wieder bei meinen Erbanlagen, reine Ausschussware!  Ein Wunder, dass ich überhaupt noch lebe und mich über diese Missstände beschweren kann! Aber das ist die Schuld vom lieben Gott! Warum hat er mich noch nicht erlöst von meinem irdischen Jammertal und ins Paradies verfrachtet??? Wahrscheinlich, weil ich mein bestes Werk erst noch schreiben muss! Bevor ich diese große Aufgabe nicht erledigt habe, kann er mich ja gar nicht abberufen. Das wär ja ein Dilemma für die Nachwelt! Warum ist mir das Meisterwerk bisher noch nicht gelungen? Daran sind meine Mitmenschen schuld, die mich immer wieder ablenken! Ich könnte jetzt noch stundenlang weiterschreiben, aber ich bin müde. Daran sind nur die Autoabgase schuld!

Dienstag, 18. Dezember 2012

Aha-Erlebnis

Da hat man studiert und erfährt so en passent etwas, das einem die Augen öffnet. Am Sonntag wurde in einer Doku über Epigenetik berichtet, ein Spezialgebiet der Biologie. Sie befasst sich mit Zelleigenschaften, die auf Tochterzellen vererbt werden und nicht in der DNA-Sequenz festgelegt sind. Man kann die Gene also ein und ausschalten. Dabei spielt Stress eine große Rolle. Schon zu Kriegszeiten gebaren gestresste Frauen Töchter, die auffällig krankheitsanfälliger und kurzlebiger waren, und sogar deren Töchter hatten die gleichen ungünstigen Erbanlagen bekommen. Das heißt, das Traumata vererbbar sind. (Toll, jetzt weiß ich auch, warum ich manchmal so leicht auszucke: meine Mutter ist Ketten-Raucherin und hat auch sonst noch einige Neurosen, die sie mir in die Gene hinein-klamüsert hat!) Allerdings spielen natürlich noch Umweltfaktoren eine Rolle. Man kann Krankheit mindern und Leben verlängern, wenn man sich gut ernährt und liebevollen Umgang pflegt. (Das heißt allerdings nicht, dass, wenn jetzt die Uromi Knollenblätterpilz-Gulasch aß und knapp überlebte, dass die Enkerln dann gegen Giftpilze immun sind.)
Außerdem gibt es zwei Arten von Kindern: Löwenzahn-Kinder, die überall Wurzeln schlagen können und Orchideen-Kinder, die eine spezielle Umgebung benötigen, empfindlich und pflegeintensiv sind. Zu letzteren gehöre natürlich ich! Ich wusste immer schon: wir werden je nach Material hart oder weich geklopft. Und ich als Orchidee musste in einer Familie von Brennnesselgewächsen groß werden – ein Skandal!!! Deshalb ist mir also der große Erfolg verwehrt geblieben: bei solchen miesen Bedingungen konnte aus mir ja nix werden! Nix zu erben bei meiner Sippe -nichtmal gute Gene bzw. die Voraussetzung, dass sich die schlechten Gene gut entwickeln.
Doch jetzt winkt Hoffnung: man ist gerade dabei, eine Pille zu entwickeln, um zu verhindern, dass sich Stresshormone in Zellkernen einnisten können. Leider zu spät für mich, aber für alle, die unter Stress stehen und sich weitervermehren wollen, könnte diese Pille dann verhindern, dass die Kinder unter dem Stress leiden, den die Eltern einst (ob durch Krieg oder selbst verschuldet) hatten. Meine Hoffnung: eine Pille, die rückwirkend den Stress meiner rücksichtslosen Erzeugerin neutralisiert und mich zu Höhenflügen animiert. In dem Sinn: strengt euch gefälligst an, ihr Wissenschaftler!!!

Freitag, 14. Dezember 2012

Weihnachts-Vers

Weihnachten kommt, wie jedes Jahr
Man seufzt: Was das wieder kost‘!
Und rauft sich die Haar‘
Statt dem coca-cola-Weihnachtsmann
Klopft nur das krisenkindl an….

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Frommer Wunsch

In vielen Religionen ist es ja verpönt, sich ein Bild von Gott zu machen. Die meisten Gläubigen stellen ihn sich jedoch als lieben alten Mann vor, der manchmal ihre Gebete und Fürbitten erhört. Jemand sagte mir einmal, man müsse Gott so sehen wie H2O. Die Dreifaltigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist als dessen 3 Aggregatzustände: flüssig, fest und gasförmig. Vielleicht verhält er sich meinen Stoßgebeten gegenüber deshalb so eisig, lässt mich oft im Regen stehen und ist schon abgedampft, wenn ich ihn am meisten bräuchte. Da bin ich richtig präfrustriert, dass der Weltuntergang sicher doch nicht am 21.12. kommen wird. Denn dann hätte er ja niemanden mehr, den er quälen kann. Viel zu fad! Wenn ich mir aber was wünschen dürfte, dann, dass er einen warmen Geldregen über mich ergießt, meine Gegner vereist und meiner Autorenkarriere ordentlich Dampf macht. Schon eins davon würde mich so überglücklich machen, ich kann die Freudentränen fast nicht mehr halten….

Dienstag, 11. Dezember 2012

Weltuntergang für einen

Untertitel:  Juris letzter Flug
Jetzt können ja sogar schon Hunde Auto fahren. Schöön, manche Menschen können’s nämlich nicht. Gestern wurde ich fast überfahren, als ich bei Grün-blinkend noch über die Straße huschte. Und das ausgerechnet am Weg zu einem Vortrag des Titels: 2012-das Ende der Welt? (Zeit wird’s nach so vielen Fehl-Alarmen. Rein von der Wahrscheinlichkeitsrechnung her muss endlich mal eine Prognose zutreffen! -Obwohl Prognosen sehr unzuverlässig sind, da sie die unbekannte Zukunft betreffen.)
Für mich wär’s ja beinah so gewesen. Ich saß also neugierig in einem Cafe im 1.Bezirk, im Extra-Raum oben im 1.Stock (Eintritt frei- Essen nicht!) und harrte der bösen Dinge, die da kämen. 3 Stunden lang, in denen ich 3 Stück Sacher-Torte mit Schlag verspeiste, wenn’s schon mein letztes Jahr ist, wozu noch sparen?
Der Veranstalter, ein Nerd, der glatt als Sohn von Bill Gates durchgehen könnte, begrüßte uns ca. 20 Personen und erklärte die ungünstigen Vorzeichen: eine Konstellation, wie sie nur alle 13.000 Jahre einmal vorkommt: unser Sonnensystem blickt direkt in die Mitte der Milchstraße (das wussten schon die Maya und Nostradamus). Dann zählte er noch die möglichen Untergangs-Szenarien auf: vom banalen Atomkrieg ausgelöst durch Nordkorea oder Israel bis zu einer Supernova des roten Gasriesen Beteigeuze, deren Strahl uns treffen könnte. Alles fatal bis letal für uns(ere Zivilisation).
Der 1. Vortragende, extra aus Deutschland angereist, sah aus wie Vater Abraham und predigte den Bau eines Bunkers. Die Zeit für den Bau wird ein bisschen knapp für 10 Tage, aber er hätte schon vor 10 Jahren dazu geraten. Selber schuld, wer damals nicht sofort den Mörtel angerührt und den Keller vertieft hätte. Wozu ein Bunker? dachte ich, wenn die Welt in einem großen Inferno untergeht, werd‘ ich mir dieses Spektakel doch nicht entgehen lassen und wenn’s das letzte Ereignis ist, das mir meine Pupillen auf die Netzhaut projizieren!
Der nächste Redner hatte das Thema verfehlt, denn er meinte mit den üblichen Argumenten, die ich schon aus einer Doku kannte, dass die Amis nie am Mond gelandet wären, und darum technisch nicht in der Lage das kommende Unheil irgendwie abzuwenden, obwohl sie schon ahnten, was es ist, das uns dann trifft! –Oh Mann!! jetzt fehlte noch einer, der behauptete, dass das WTC am 11.9. absichtlich gesprengt worden war, um die Renovierung zu sparen. Nix gegen Verschwörungs-Theorien, sind sehr aufregend wie Horror-Filme, aber bitte nicht so abgedroschen!
Doch siehe da, ich wurde nicht enttäuscht, der nächste Vortragende aus Russland, Vladimir Soundso, stellte mit typischem Ostblock-Akzent eine gewagte Theorie auf, die ich noch nicht kannte und die er nur in Anbetracht des nahen Weltenendes zu offenbaren wagte: Der erste Mensch im All, Juri Gagarin, welcher am 12.4.1961 in seinem Raumschiff Wostok 1 die nun bedrohte Erde 106 Minuten lang umrundete, sei nicht bei einem simplen Übungsflug am 27.3.1968 tödlich verunglückt – nein, die Sowjets hätten ihn absichtlich abgeschossen!! Alle spitzten die Ohren, die Eingeschlafenen öffneten die Äuglein, um folgendes zu hören:  Als Juri Gagarin an jenem Unglückstag zur Arbeit als Kampfpilot aufbrach, kehrte er nochmals in seine Wohnung zurück, wie eine Nachbarin berichtete, hatte er seinen Ausweis vergessen.
Sie fragte ihn: „Glaubst du, die lassen dich nicht rein, wenn du ihn nicht vorzeigst?“ und er antwortete: „Für mich gelten dieselben Regeln wie für alle anderen.“ – Nun soll man ja nicht umkehren, weil das Unglück bringt, aber der gute Vladimir beharrte auf seiner Version: „Er holte seinen Ausweis, weil er vorhatte, die UdSSR zu verlassen, um in den Westen zu fliehen. Nicht wegen eines besseren Lebens fern von Mütterchen Russland, sondern um für die USA zu einer Mond-Mission starten zu können. Denn die Russen wollten ihr Idol nicht nochmals einer Gefahr aussetzen, die hatten auch nicht die finanziellen Mittel des Klassenfeindes. Und als man Juris Plan durchschaute, schoss man ihn einfach ab! Um nicht eine lebende Legende an den verhassten Feind zu verlieren!“
Gemurmel in der Zuhörerschaft! Mir fiel gleich ein ganzes Buch zu dieser provokanten These ein, welche allerdings nicht ungefährlich schien, denn Juri Gagarin hatte noch viele Fans in Russland. Und die lassen sich ihr Idol sicher nicht madig machen. Trotzdem Applaus für Vladimir, der diese interessante Hypothese aufgestellt hatte, ohne allerdings Beweise zu deren Untermauerung vorweisen zu können. Aber wenn einer was behauptet und das noch sehr überzeugend, fragt man sich automatisch: kann’s nicht so gewesen sein?
Eine Diskussion entflammte und es blieb noch beim wilden Gestikulieren. Nach den 3 Stunden und, wie erwähnt, 3 Torten-Stücken, ging ich dann und hörte auf der Straße hinter mir Reifen-Quietschen. Ein Brems-Manöver, dann Geschrei und eine Fahrerflucht mit abermals quietschenden Reifen. 2012 wurde somit zum Todesjahr für Vladimir Soundso! Überfahren -was sag ich - plattgewalzt, von einem – ich hab’s genau gesehen – Wagen mit russischem Kennzeichen!!!
So hat er seinen eigenen Weltuntergang quasi selber inszeniert!

Freitag, 7. Dezember 2012

Attraktiver Mathe-Test

Laut einer Zeitung fliegen beim Mathe-Test 86 % der Wiener Hauptschüler durch. Das kann auch an fehlender Motivierung liegen. In den USA hat man dahingehend schon eine tolle Idee gehabt. Man gestaltete folgende realistische Text-Aufgabe:
Ein Dealer hat 5 Pfund Kokain im Angebot für seine 1.300 Kunden. A) Wie viele Päckchen kann er machen, wenn alle täglich 150 Gramm konsumieren?
B) Wie reich ist er am Ende des Tages, wenn er pro Päckchen 120 $ kassiert?
Auch für unser Land hätte ich da einige brauchbare aus der Realität gegriffenen Vorschläge:
1.) Du bist Finanzminister und jemand gestaltet für dich eine Homepage im Wert von 1 Million € gratis. A) Wie viel sparst du an Kosten, wenn dein Anwalt beim folgenden Bestechungs-Prozess nur 2 Fünftel dessen verlangt, was deine Homepage gekostet hätte?
B) Um wie viel sinkt dein Renommee, wenn du daraufhin durch alle Zeitungen geisterst im Vergleich zu deiner Werbewirksamkeit für die Privatwirtschaft?
2.) Du findest im Bus 390.000 €, die eine Rentnerin vergessen hat und bekommst als Finderlohn 10 % von 10.000 € und vom Rest nur 5 %. A) Wie viel an Finderlohn erhältst du, wenn die Alte tatsächlich zahlt?
B) Wie viel bleibt dir, von der eingeklagten Summe, falls die Alte nicht freiwillig zahlt und dein Anwalt eineinhalb Drittel davon beansprucht?
3.) Du bist Budget-Beamtin und verzockst 340 Millionen € Steuergeld. A) Wie lange musst du arbeiten, wenn du monatlich 2.520 € netto verdienst und davon 70 % zur Rückzahlung abdrücken musst?
B) Wie viel bleibt dir von der Beute, wenn dein Anwalt für einen Freispruch drei Fünftel verlangt?

Tja, solche Praxis-bezogenen Aufgaben motivieren das faulste Kind dazu, ein wahrer Rechenkönig zu werden.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Halbe Engel

Im  Advent wollen sich ja viele von ihrer besten, engelhaften Seite zeigen. So hat in New York ein Polizist einem barfüßigen Obdachlosen ein paar Stiefel um $ 75,-- gekauft und sich dabei filmen lassen. Schön, aber wo sind die Socken? Hat’s für die nimmer gereicht? Muss der arme Sandler jetzt mit dreckigen nackten Füßen in die neuen Stiefel schlüpfen??
Eine Sonntags-Zeitung gab sogar Tipps, wie man Gutes tut und so zum Glücksbotschafter wird. Mir fiel da einiges auf, was verschwiegen wurde:
v  Verschenken Sie Süßigkeiten an Kinder! – Der Zahnarzt wird’s Ihnen danken!
v  Verbringen Sie mit Kindern Zeit, das lässt auch die Herzen der Eltern höher schlagen. Schließlich winken Stunden der Zweisamkeit. – Da können die gleich neue Kinder basteln!
v  In der Schule gab es ein Fach, in dem Sie gut waren? Geben sie Gratis-Nachhilfe! – Dann sind Sie für den nächsten Fleck verantwortlich!
v  Ihr Sperrmüll kann für andere von Nutzen sein. Geben Sie ausgemusterte Möbel und Elektroartikel an Bedürftige weiter. – Die sind dann tödlich beleidigt, weil sie Ihren alten Krempel verachten!
v  Schenken Sie jemandem, den etwas belastet, ein Ohr. Gute Zuhörer sind immer geschätzt.- Als Grabstein angeweint zu werden, gibt ein seltsames Gefühl der Lebendigkeit!
v  Lassen Sie kein Jahr verstreichen, ohne Ihren Kollegen für die gute Zusammenarbeit zu danken. – Und werfen Sie den Kretzen bloß nicht ihr Mobbing vor!
v  Alte Kleidung sollte nicht im Mistkübel landen, ärmere Menschen können sie gut verwenden. – Z.B. als Putzfetzen!
v  Vergessen Sie nicht auf die Putzfrau, geben Sie Ihr ein kleines Präsent! – Inklusive aller Lurchbinkel, die sie übersehen hat.
v  Machen Sie das Büro zu einer Blumenwiese mit einem wunderschönen Strauß. – Einmalige Gelegenheit, der lästigen allergischen Kollegin mit ein paar stinkenden Margeriten den Garaus zu machen!
v  Ein aufrichtig gemeintes Kompliment bereitet große Freude. – Z.B.: „Dafür, dass Sie so blad sind, haben Sie wenigstens keine Falten!“
Tja, mit solchen guten Taten macht man sich nicht immer ganz beliebt!

Montag, 3. Dezember 2012

Raumschiffe-Versenken

Spielanleitung: Papierflieger falten und aus 2 Meter Entfernung damit auf die Raumschiffe schießen. Die großen bringen 5 Punkte, die kleinen 10. Wer die Erde trifft scheidet aus und ist an ihrem Untergang am 21.12. schuld.