Gestern im
SF-Club hielt die reizende Mandy in einem gelben Star-Trek-T-Shirt einen tollen
Vortrag über Star Trek – Raumschiff Enterprise. So wie sie die Power-Point-Präsentation
gestaltete, hätte auch der hartnäckigste Science-Fiction-Verweigerer sofort Fan
werden müssen. Nicht nur Fakten, die im Internet für alle abrufbar sind (Eugene
Wesley „Gene“ Roddenberry, * 19. August 1921 in El Paso,
Texas;
† 24. Oktober
1991 in Santa Monica,
Kalifornien,
war ein Drehbuchautor, Fernseh- und Filmproduzent
und Schöpfer von Star Trek.) standen am Programm, sondern auch Hintergrund-Infos
für Hardcore-Fans der Serie. Schon bei der Namensgebung des Schiffes gab es
genaue Überlegungen, so sollte die Enterprise zuerst Yorktown heißen, und der
Name für Captain Kirk stand an vorletzter Stelle aller infrage kommenden Namen,
denn es konnte ja nicht durchgehen, wenn er Ähnlichkeit mit einer bösen Figur
wie Dschingis-Khan gehabt hätte. Gene Roddenberry legte gern selbst Hand bei
den Kostümen der weiblichen Darsteller an und schob gelegentlich deren Röcke
etwas höher, schlichtete die anfängliche Rivalität zwischen Kirk und Spock,
indem er sie als Team präsentierte und reagierte auf einen Brief der Prawda,
indem er mit Pavel Checkov einen Russen auf die Brücke der Enterprise brachte.
Die Besetzung bereitete dem Fernsehsender auch einiges Kopfzerbrechen. So
überlegte man, ob man dem damaligen Bösewicht-Darsteller zahlreicher Western
DeForest Kelley den Bord-Arzt ‚Pille‘ im Original ‚Bones‘ abnehmen würde.
Die für ihre
Zeit revolutionäre Sendung war ziemlich knapp budgetiert und wurde mit den
Jahren noch sparsamer finanziert. Die Kulissen wurden mehrfach verwendet – das machte
nicht viel aus, denn es konnte ja auch in der fernen Zukunft (23. Jhdt.) derselbe Architekt am Werk gewesen sein. Szenen im Inneren wurden bevorzugt, da
ja schon das Bühnenbild im Studio dafür bereitstand, während man für
Außenszenen auf Planeten erst die passende Umwelt dafür auf der Erde finden und mit
Kameras, Scheinwerfern und der gesamten Crew erst anreisen musste. Bluescreen-Technik war noch nicht erfunden. Der
Fernsehsender bestand pro Staffel auf mindestens 2 Folgen auf Planeten. Es gab
Anfragen von Firmen zu technischen Dingen wie z.B. den automatischen Türen - die Antwort
auf das Geheimnis: ein Mann öffnete die Tür, wenn sich ein Darsteller näherte.
Mandy hatte auch die passenden Out-Takes vorbereitet: Captain Kirk rennt gegen
die Tür und prallt zurück, ebenso der logische Spock, was zu Lachkrämpfen im
Publikum führte. Die Serie lief ab 1966 (nach 2 Pilotfilmen) und wurde knapp
vor der Mondlandung 1969 eingestellt. Sie war damit ihrer Zeit zu weit voraus,
denn erst nachdem Neil Armstrong seinen Fuß auf unsern Trabanten gesetzt hatte,
brach ein regelrechter SF-Hype aus. Es folgten einige Kinofilme und etliche
Ableger-Serien. Für Technik-Erfindungen und deren Design war Star Trek
maßgebend. Parade-Beispiel: Der Kommunikator fand sich als Klapp-Handy wieder,
welches heutzutage allerdings schon wieder Old School ist. So schnell vergeht
die Zeit, aber die Erinnerung an Enterprise wird weiter bestehen bleiben.
Zum Abschluss berichtete Mandy noch von einer starken persönlichen
Beeinflussung durch die Serie: ihr Selbstbewusstsein wurde durch die Stories
mit starken Frauen darin gestärkt, sie fand viele Freunde bei den zahlreichen
Conventions und schließlich sogar die Liebe. Was kann man Schöneres über ein
Stück Fernsehgeschichte sagen? - Ach ja, sie machte sich sogar die Mühe, einige
Requisiten mitzubringen und ich hab erstmals einen Tribble gestreichelt – er erinnerte
mich an mein erstes Haustier, das Meerschweinchen Gucki.
Das war's von einem Super-Abend, wenn ihr euch amüsieren wollt, lest meine Bücher!
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