Streitschlichter

Auf Ö1 erzählte heute der Satiriker Wiglaf Droste in der Sendung Gedanken, dass er einmal in einem großen Café saß, als ein Paar reinkam und sich - obwohl das Lokal sonst leer war - an den Tisch neben ihm setzte (das passierte mir mal in der Straßenbahn, wo sich 3 Mädels neben mich setzten, obwohl sonst alle Plätze frei waren. Das lustige dabei war, dass ich eine davon sogar von früher kannte - eine gewisse Birgit) und sofort zu streiten begann. Die beiden brauchten also Publikum, sind überhaupt schon mit der Absicht von daheim fort, sich in der Öffentlichkeit zu zanken. Nun störten sie ihn beim Genuss von Kaffee & Kuchen und der Musik von Miles Davis. Die Frau kreischte: „DU UNTERDRÜCKST MICH SITUATIV!“ - gleich mehrmals hintereinander. Was sollte der gute Droste tun? Er stand also auf, legte 15 € auf den Tisch der beiden Streithähne und rief der Serviererin zu: „Die Herrschaften möchten zahlen!“ Bei sich denkend: wenn er jetzt auch nur ein Ei in der Buchse hat, kriege ich jetzt Schwierigkeiten. Doch der Mann ließ ihn ruhig für sich zahlen, sich sogar noch das Wechselgeld retourgeben und rauschte mit seiner Begleitung ab! - Da dachte ich, die zwei haben das gar mit Absicht inszeniert und vorher geplant: Wir suchen uns einen Big Spender, der die Rechnung übernimmt! - Ich wette, wenn ich das mit jemand aus meinem Freundeskreis mache, kommt kein Streitschlichter daher, schon gar nicht mit der Penunse rüber und zahlt meine/unsre Rechnung. Aber was soll’s, liebe Freunde, damit ich meine Rechnungen zahlen kann, kauft doch bitte meine Bücher!