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Sonntag, 24. September 2017

Donaldismus

Sonntags nehm ich mir die Zeit, die Zeitungs-Leserbriefe zu lesen. Da schreibt ein Herr, nachdem der amerikanische Präsident vor der UN-Generalversammlung in New York in seiner ersten Rede gegen Nordkorea gewettert hat: Dieser Mann ist für den Weltfrieden gefährlicher als alle Diktatoren der Geschichte zusammen. Es würde mich nicht wundern, wenn er als Nachtlektüre Mickey Mouse liest und daraus seine Lehren für die Weltpolitik herleitet. - Das finde ich nicht! Mag sein, dass Trump schon aufgrund seines Vornamens ein Fan von Donald Duck (oder eher von Dagobert Duck) ist und sich in der Welt von Entenhausen (im Original Calisota - ein Mix aus California & Minnesota) wohlfühlt, aber daraus zu schließen, die Figuren in dieser Welt wären weltfremd ist grundfalsch! Wer Donaldist ist, weiß genau, was hinter der kindlichen Fassade dieser Comic-Hefte steckt: nämlich die geschickte (teils künstlich überhöhte) Abbildung unserer Realität. Man kann daraus sehr wohl seine Lehren ziehen. Onkel Dagobert ist z. B. deshalb so reich, weil er klugerweise andere für sich arbeiten lässt, von zerfressender Gier getrieben wird und immer am Puls der Zeit bleibt. In einer Story verkauft er mit unternehmerischer List einem exotischen Dschungelvolk seine effizienten Öfen billig, damit deren goldene Dachschindeln schmelzen. Das Gold füllt er eifrig ab und ist gleich einige Millionen reicher! Donald ist deshalb arm, weil er erstens viel zu ehrlich und auch faul ist, sich zweitens immer wieder vom reichen Onkel zur Gratisarbeit überreden lässt und drittens für seine 3 kleinen Neffen sorgepflichtig ist. Es gibt schon Doktorarbeiten über diese kleine Welt, die der großen einen Spiegel vorhält. - Und von mir gibt es Bücher, die auch von Donald & Co inspiriert wurden.
 

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