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Dienstag, 31. Januar 2017

Wohnungssuche



Heut las ich in der Zeitung von einer geschiedenen Frau, die seit 8 Jahren vergeblich um eine Gemeindewohnung kämpft. Man teilte ihr mit, dass eine Haushaltsbegründung allein kein Grund für ein Wohn-Ticket sei und gab ihr den guten Rat, sich doch auf dem Privat- und Genossenschaftsmarkt umzusehen, was sich die Arme - durch stressige Herbergssuche krank und arbeitslos geworden - leider nicht leisten kann. Sie wäre schon mit 25 qm, egal in welchem Bezirk, zufrieden! - Traurig und einer sozialen Stadt unwürdig.
Das erinnerte mich ad hoc an meine verstorbene Anna-Tante, die mit ihrem Sohn zusammen auf 20 qm leben musste und noch viel länger vergeblich um eine Gemeindewohnung kämpfte. Mein Cousin war bereits ausgezogen, als sie dem damaligen Bürgermeister Dr. Zilk einen Bitt-Brief schrieb, des Inhalts, sie warte schon jahrelang auf eine Gemeindewohnung, er solle doch bitte für sie intervenieren. Als sie es meiner Oma erzählte, meinte diese, sie hätte genau schreiben sollen, dass und auch wann sie denn um eine Wohnung angesucht habe. Drauf meinte meine Tante, das wisse sie gar nimmer, und dass es doch eh klar sei, dass sie angesucht habe und nicht etwa warte, bis einer von selber an ihre Tür klopft und fragt: „Tschuldigens, brauchens vielleicht a Gemeindewohnung?“
Wenige Wochen später erhielt sie tatsächlich Post vom Bürgermeister: ein Brief, in welchem stand, dass es ihr natürlich freisteht, um eine Gemeindewohnung anzusuchen, und ein Antragsformular! Worauf meine Oma - eine patente Frau - ihr riet, doch gleich persönlich zu den Sprechstunden hinzugehen und ihm die Sache genau zu erklären. Meine Tante, des Wartens müde und bereits von zahlreichen Schicksalsschlägen mürbegemacht, winkte energisch ab: „Na, de rote Brut kriegt von mir ka Stimm mehr!“ Und tatsächlich begann damals der Abstieg der SPÖ! Tja, daraus könnten die verantwortlichen Partei-Bonzen lernen, was es heißt, sozial zu sein und was folgen kann, wenn man es nimmer ist…
PS: Nach dem Tod meiner Tante träumte meine Oma von ihr. Sie lud sie freudig ein, sich ihre neue Wohnung anzusehen! Und meine Oma erzählte mir: "Die hat so einen schönen Parkettboden gehabt. Den hätt sie in keiner Gemeindewohnung gefunden!"
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Bedrückt



Wenn man eingeladen wird, sollte man sich eigentlich drüber freuen, doch so eine Einladung kann schnell zur Qual mutieren. Da ich bei jedem Wetter gern spazieren gehe, treffe ich immer mal Bekannte, so auch letztens, als mich eine ehemalige Nachbarin, die es sich durch Umzug verbessern konnte, spontan zu sich in die neu eingerichtete Wohnung einlud. Vor Jahren war ich ja schon bei ihr und bewunderte nun wieder die neuen Möbel, Vorhänge und Teppiche, über die sie selbst manchmal stolperte wie der Diener von Miss Sophie im Sketch Dinner for One. „Und, was machst du so?“ fragte sie, während sie in der offenen Küche am Kaffeekochen war.
„Ha, du wirst es nicht glauben, aber mir gelang eine Super-Provokation. Ich hab für einen Wettbewerb in ICH-Form einen Irren beschrieben, der seinen ausländischen Nachbarn umbringen will und tatsächlich war ich so überzeugend, dass ich jetzt als fremdenfeindlich und menschenverachtend dastehe und wahrscheinlich bald von Hatern verfolgt und vielleicht selber umgebracht werde.“ berichtete ich aufgeregt.
„Das ist schön!“ sagte sie, was mir verriet, dass sie mir gar nicht zugehört hatte.
„Hätte ich über einen Mord zwischen Inländern geschrieben, hätte keiner auch nur ein Ohrwaschel gerührt.“ setzte ich fort, obwohl ich wusste, dass sie sich schon aus dem Gespräch ausgeklinkt hatte.
„Jaja!“ sagte sie automatisch als sie mit dem Tablett reinkam - und ich fürchtete schon, sie würde über den neuen Teppich fallen, doch sie kriegte die Kurve und reichte mir ein Häferl Kaffee und ein Stück Torte. „Selbst gemacht!“
„Super, ich hab eh scho Hunger!“ verkündete ich und kostete die Torte.
„Na, ist die neue Einrichtung nicht ganz formidable?“ fragte sie.
„JA-köch!“ sagte ich mit vollem Mund und würgte. Ich liiiebe ja Torten, allerdings nicht, wenn sie mit Karotten gemacht wurden.
„Das Rezept fürn Karottenkuchen hab i aus der Zeitung. Der schmeckt prima!“ lobte sie sich selber.
Mit gezwungenem Lächeln nickte ich und mir fiel die eine Folge von der BBC-Sitcom One foot in the grave ein, wo die Protagonisten den Karottenkuchen der Mutter des Nachbarn als Türstopper nutzten, und diesen schnell in den Mülleimer entsorgen, als er an ihre Tür klopft.
Sie erzählte mir ihre Lebensgeschichte, die ich ja bereits kannte, und ich überlegte, was ich tun könnte, um dem Genuss der K-Torte zu entgehen. Dass ich bereits satt war, konnte ich nicht sagen, nachdem ich vollmundig verkündet hatte, Hunger zu haben. Da bemerkte ich, wie sich hinter ihr eine fette Tigerkatze näherte. „Jööö, du hast ein Katzerl?“
Schwungvoll drehte sie den Kopf und sagte: „Ja, des is der Muffin ausm Tierheim.“ Dabei sah sie ihn ganz verliebt an und ich griff ein großes Stück der Torte und ließ es rasch unter den Tisch gleiten, hoffend, dass die fette Katze sich diskret meines Problems annehmen würde. „Mit der muss i net Gassi-Gehen so wie früher mit mein toten Hund!“
„Lieb! Und was hat die schöne Einrichtung eigentlich gekostet?“ lenkte ich sie ab, damit sie nicht bemerkte, dass ich unmöglich so viel von ihrem Backwerk im Nu in mich reingestopft haben kann.
„Puhhh! Das kann i dir gar net sagen, weil mein Sohn so einiges selber gemacht hat. Summasummarum circa 1.500 €. - Oh, du bist schon fast fertig, willst no a Stück?“
„Na, vielen Dank, des war so sättigend!“ lehnte ich ab und spülte den Rest der Torte mit dem Kaffee runter, worauf sie abservierte.
Muffin kam unterm Tisch hervor, ich sah nach, ob sie alles verspeist hatte und erschrak: der Klumpen Karottentorte lag unberührt noch da. Was tun? Schon kam sie zurück und bereicherte ihre Lebensgeschichte mit einigen Anekdoten. Bedrückt hörte ich zu und überlegte mir schon eine Ausrede, falls sie meine Schandtat merkte (Ui, da muss mir was von der Gabel gerutscht sein!).
„Hast du vielleicht einen Magenbitter?“ fragte ich und sie bejahte, stand auf und ging wieder in die Küche. „Danke! Ich mach ein bisserl das Fenster auf!“
Während sie also im neuen Küchenkastel rumsuchte, packte ich blitzschnell den Klumpen und eilte zum Fenster, um ihn rauszuwerfen und erlitt den nächsten Schock: Katzengitter! Da stand ich nun ziemlich blöd mit einer Handvoll staubtrockener Karottenmehlspeis, die ich in höchster Not unter mein Flanellhemd in den Hosenbund stopfte.
Nach einer halben Stunde verabschiedete ich mich und schritt bedrückt heim. Warum hab ich nicht einfach gesagt: Tut mir leid, aber dein Kuchen schmeckt mir nicht! - Das wäre auch angesichts ihrer Unaufmerksamkeit gegenüber meiner Geschichte angebracht gewesen. Aber ich bin einfach zu gut für diese Welt…
Wer auch so genervt von seinen Zeitgenossen ist, der kann sich mit meinen Büchern ablenken.

Montag, 30. Januar 2017

Beflügelt

Die täglichen Nachrichten beflügeln mich regelrecht zu geistigen Höhenflügen, denen dann derartige Witze wie jener oben entspringen. (Und ich hab nichtmal einen Werbevertrag mit der Energiedrink-Firma) Für mich ist ja keine Situation so ernst, dass ich ihr nicht eine komische Seite abgewinnen kann. Vor allem, wenn ich nicht direkt davon betroffen bin... Wenn ihr auch Anregungen zur Flucht aus dem tristen Alltag sucht, empfehle ich euch die Lektüre meiner Bücher!

Sonntag, 29. Januar 2017

Bitterböse

Freunde, das Leben ist bitter und meine Kunst ist sogar bitterböse. Mehr davon gibt's in meinen Büchern. Lest mal rein und ihr vergesst die ganze Ungerechtigkeit der Welt!

Samstag, 28. Januar 2017

SF-Vortrag



Gestern im SF-Club hielt die reizende Mandy in einem gelben Star-Trek-T-Shirt einen tollen Vortrag über Star Trek – Raumschiff Enterprise. So wie sie die Power-Point-Präsentation gestaltete, hätte auch der hartnäckigste Science-Fiction-Verweigerer sofort Fan werden müssen. Nicht nur Fakten, die im Internet für alle abrufbar sind (Eugene Wesley „Gene“ Roddenberry, * 19. August 1921 in El Paso, Texas; † 24. Oktober 1991 in Santa Monica, Kalifornien, war ein Drehbuchautor, Fernseh- und Filmproduzent und Schöpfer von Star Trek.) standen am Programm, sondern auch Hintergrund-Infos für Hardcore-Fans der Serie. Schon bei der Namensgebung des Schiffes gab es genaue Überlegungen, so sollte die Enterprise zuerst Yorktown heißen, und der Name für Captain Kirk stand an vorletzter Stelle aller infrage kommenden Namen, denn es konnte ja nicht durchgehen, wenn er Ähnlichkeit mit einer bösen Figur wie Dschingis-Khan gehabt hätte. Gene Roddenberry legte gern selbst Hand bei den Kostümen der weiblichen Darsteller an und schob gelegentlich deren Röcke etwas höher, schlichtete die anfängliche Rivalität zwischen Kirk und Spock, indem er sie als Team präsentierte und reagierte auf einen Brief der Prawda, indem er mit Pavel Checkov einen Russen auf die Brücke der Enterprise brachte. Die Besetzung bereitete dem Fernsehsender auch einiges Kopfzerbrechen. So überlegte man, ob man dem damaligen Bösewicht-Darsteller zahlreicher Western DeForest Kelley den Bord-Arzt ‚Pille‘ im Original ‚Bones‘ abnehmen würde.
Die für ihre Zeit revolutionäre Sendung war ziemlich knapp budgetiert und wurde mit den Jahren noch sparsamer finanziert. Die Kulissen wurden mehrfach verwendet – das machte nicht viel aus, denn es konnte ja auch in der fernen Zukunft (23. Jhdt.) derselbe Architekt am Werk gewesen sein. Szenen im Inneren wurden bevorzugt, da ja schon das Bühnenbild im Studio dafür bereitstand, während man für Außenszenen auf Planeten erst die passende Umwelt dafür auf der Erde finden und mit Kameras, Scheinwerfern und der gesamten Crew erst anreisen musste. Bluescreen-Technik war noch nicht erfunden. Der Fernsehsender bestand pro Staffel auf mindestens 2 Folgen auf Planeten. Es gab Anfragen von Firmen zu technischen Dingen wie z.B. den automatischen Türen - die Antwort auf das Geheimnis: ein Mann öffnete die Tür, wenn sich ein Darsteller näherte. Mandy hatte auch die passenden Out-Takes vorbereitet: Captain Kirk rennt gegen die Tür und prallt zurück, ebenso der logische Spock, was zu Lachkrämpfen im Publikum führte. Die Serie lief ab 1966 (nach 2 Pilotfilmen) und wurde knapp vor der Mondlandung 1969 eingestellt. Sie war damit ihrer Zeit zu weit voraus, denn erst nachdem Neil Armstrong seinen Fuß auf unsern Trabanten gesetzt hatte, brach ein regelrechter SF-Hype aus. Es folgten einige Kinofilme und etliche Ableger-Serien. Für Technik-Erfindungen und deren Design war Star Trek maßgebend. Parade-Beispiel: Der Kommunikator fand sich als Klapp-Handy wieder, welches heutzutage allerdings schon wieder Old School ist. So schnell vergeht die Zeit, aber die Erinnerung an Enterprise wird weiter bestehen bleiben. Zum Abschluss berichtete Mandy noch von einer starken persönlichen Beeinflussung durch die Serie: ihr Selbstbewusstsein wurde durch die Stories mit starken Frauen darin gestärkt, sie fand viele Freunde bei den zahlreichen Conventions und schließlich sogar die Liebe. Was kann man Schöneres über ein Stück Fernsehgeschichte sagen? - Ach ja, sie machte sich sogar die Mühe, einige Requisiten mitzubringen und ich hab erstmals einen Tribble gestreichelt – er erinnerte mich an mein erstes Haustier, das Meerschweinchen Gucki.
Das war's von einem Super-Abend, wenn ihr euch amüsieren wollt, lest meine Bücher!