Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!

Dienstag, 30. September 2014

Literaturpreis

Freut euch mit mir, Freunde, ich habe für mein Buch Zivilflug zum Zeitriss die Silberne Untertasse des Science-Fiction-Clubs Karlsruhe bekommen!
Das finde ich ulkig, denn ich habe einen Onkel Karl gehabt, der aber schon vor meiner Geburt gestorben ist, daher war mir ein persönliches Treffen mit ihm  leider nicht vergönnt. Dank meiner Oma weiß ich, dass er immer zwei Brieftaschen bei sich trug. In einer bewahrte er das Geld auf, in der anderen nichts. Letztere zeigte er immer vor, wenn er um Geld angebettelt worden ist. Ich glaube, nein ich bin mir vielmehr sicher, dass er der Klügste aus der Familie gewesen ist. Ruhe in Frieden Karl-Onkel!

Au Revoir


Montag, 29. September 2014

Der Kunstkritiker


Le Retour



Triumph

Triumph ist ja so wie das Empfinden von Schönheit sehr subjektiv. Die brave Hausfrau triumphiert ob des vielen Schmutzes, den sie mit Eifer und Emsigkeit beseitigt- ich habe die Erfahrung gemacht, dass vor allem beruflich erfolglose Frauen einen Putzfimmel haben und immer die saubersten Fenster. Sie holen sich das Gefühl des Triumphes über das unmittelbare Erfolgserlebnis des Dreckputzens. Oder ein ganzer Staat wie Indien empfindet Triumph, wenn eine Marsmission namens Mangalyaan, welche nur 72 Millionen US-Dollar (ist vergleichsweise wirklich günstig) gekostet hat, erfolgreich verlief, während der Großteil der Bevölkerung in bitterster Armut dahin vegetieren muss. Eine Inderin gestand einmal, sie würde lieber als Hund wiedergeboren werden, anstatt als Frau in Indien! Traurig.
Und ich empfand heute Triumph, als ich einen Geldschein am Boden sah. Erfreut hob ich ihn auf und las: 20 NARODNA BANKA SRBIJE, abgebildet ein bärtiger Herr mit weißem Fez. Sofort eilte ich zur Bank und erwartete mir wenigstens 5 € für den grünen Schein, doch fiel mir ein, dass für den Wechsel von Valuten oft Gebühren verlangt werden. Also reichte ich der Schalterbeamtin treuherzig meinen Fund und fragte: „Ist für den Umtausch eine Gebühr zu entrichten?“ „Ja, 5,50 €!“ „Ah, also ist das-“ „-nix wert!“ vollendete sie meinen Satz und ich verabschiedete mich traurig. Nun überlege ich, ob ich den Schein einem Bettler andrehen oder ihn einfach gut sichtbar am Straßenrand platzieren soll. Damit ein andrer armer Narr das kurze Gefühl eines Triumphes auskosten kann.

Freitag, 26. September 2014

Böse Botschaft

                                             Je quit : Ich gebe auf!

Mittwoch, 24. September 2014

Dienstag, 23. September 2014

In Paris


Akademiker unter sich

Nachdem mein Studium schon einige Jährchen zurückliegt, dachte ich, ich tue was für meine Weiterbildung und nehme an einer Veranstaltung des AkademikerInnen-Zentrums teil, welches Uni-Kurse anbietet. Nicht, dass ich einen akad. Titel hätte, aber ev. gibt’s dort ein Buffet, wo ich mir gratis Brötchen einverleiben kann. Im Hochhaus Neue Donau um Punkt 8 Uhr soll’s losgehen und bis 17 Uhr dauern. Die erste Enttäuschung ist, dass der Saal um 5 vor 8 schon randvoll mit Teilnehmern ist. Ca. 130 Leute hatten wohl die gleiche Idee wie ich und sitzen schon erwartungsfroh auf ihren Plätzen. Na, ich schnappe mir einen Stuhl neben dem Eingang und schiebe ihn lautstark den Gang nach hinten. Alle Blicke ruhen auf mir. In der letzten Reihe stelle ich den Stuhl mit einem fröhlichen „Guten Morgen!“ ab und hocke mich hin. Der Vortragende beginnt pünktlich und stellt uns die 4 Universitätskurse der Uni Graz vor: Business Assistant, Projektmanagement, Vertriebsmanagement und Controlling.
Schon meldet sich der erste Teilnehmer mit einer Frage: „Unterrichten Sie auch in Gebärdensprache?“ – Kurzer irritierter Blick des Vortragenden, dann: „Nein!“
Ich denke, dass der arme Mann vielleicht taub ist und alles von den Lippen ablesen muss. Ich bin zwar bettelarm aber habe noch 100 % meines Gehörs, das ist doch tröstlich. Der Vortragende fährt also fort und teilt uns alle Details mit, wie z. B. dass ein Kurs 10 Wochen täglich von 8-17 Uhr dauert und 8 ECTS-Punkte bringt. Dann erklärt er noch die Stundeneinteilung und die Anwesenheitspflicht für mindestens 80 % der Kursdauer, da es sonst keine Zulassung zu Prüfungen und damit zu einem Zertifikat gibt. Der Kurs ist auch mit einem Mentoring kombiniert und soll den Teilnehmern am Ende einen guten Job einbringen. Seine Ausführungen dauern eine Stunde und er beendet sie mit: „Gibt es noch Fragen Ihrerseits?
Die erste Frage lautet: „Gibt es hier einen Kaffeeautomaten?“ Wieder ein irritierter Blick von Seiten des Vortragenden. Der Fragesteller steht auf, er trägt ein Schulterhalfter ohne Waffe. Entweder hat er sie zu Hause vergessen oder sie ist ihm in der U-Bahn rausgerutscht, ohne dass er’s gemerkt hat. Ein andrer Teilnehmer teilt ihm mit, dass es im 1.Stock einen Automaten gäbe und der waffenlose Schulterhalfter-Besitzer eilt aus dem Raum. Er sieht aus wie so ein bulliger Türsteher, der grad noch weiß, wo bei der Waffe der Abzug ist und sicher nicht wie ein Akademiker. Ein andrer Teilnehmer fragt: „Wie lange dauert der Kurs?“ „10 Wochen!“ „Ja, aber ist das bis Jänner?“ „Nein, noch vor Weihnachten ist er zu Ende!“ Wieder ein andrer fragt: „Und was ist, wenn ich krank werde?“ -Puh, ich atme schon schwer, weil ich finde, diese Fragen sind eines Akademikers unwürdig. Der Vortragende antwortet: „Wenn Ihre Krankheit länger dauert, dann ist der Kurs für Sie beendet, weil Sie ja dann kaum 80 % der Anwesenheit zusammen bekommen.
Ein anderer fragt: „Und welchen Wert hat dieser Kurs?“ „Sie bekommen dafür 8 ECTS-Punkte!“ „Ja, aber was heißt das?“ Und sowas ist Akademiker, wundere ich mich. Ein BWL-Studium hat ca. 180 ECTS-Punkte. „Nun“, sagt der Vortragende schon leicht pikiert, „ein solcher Kurs kann natürlich kein Studium ersetzen.“ „Jaja, ich weiß, aber welchen Wert hat er dann?“ Der eine taub, der andre begriffsstutzig, furchtbar! „Sie können den Kurs in Ihrem Lebenslauf unter Ausbildung anführen!“ erklärt der Vortragende. „Aha!“ -Der nächste Intelligenzbolzen fragt: „Und wenn ich plötzlich einen Job bekomme und weiter am Kurs teilnehmen will?“
„Dann müssen Sie das mit Ihrem Arbeitgeber abklären. Abendkurse veranstalten wir nicht!“ -Ich denke: na so wie der blöd fragt und belämmert ausschaut, kriegt der eh keinen Job! Da kommt der Halfterträger vom Kaffeeautomaten zurück und ich wunder mich, dass der fähig ist, den Becher grade zu halten. „Hab ich was versäumt?“ Ich schüttle den Kopf und der Vortragende sagt: „Und nun stehe ich und meine 3 Kolleginnen zu einem Clearinggespräch für jeden einzelnen bereit.“ „Wird das lange dauern?“ fragt einer. Nun reicht es mir und ich verlasse die traurige Ansammlung der Denkelite. Es gab übrigens kein Buffet!

Montag, 22. September 2014

Katalog


Unvermögen

Alle sind hinter‘m lieben Geld her und die, die’s im Überfluss haben, wissen es nicht zu schätzen. Aber verschenken tun sie’s nicht! Wie die Erbin mehrerer Diamantenminen, die ihrem Barmann gestand: „Alles wird sinnlos, wenn du dir jeden Wunsch erfüllen kannst.“
Es ist symptomatisch, dass die Erbin das in einer Bar von sich gab. Weinselig, erdrückt von Milliarden und total einfallslos. Nun steht es einem Barmann natürlich nicht zu, der reichen dämlichen Dame die Meinung zu geigen: „Liebe gnä Frau, vielleicht haben Sie die falschen Wünsche!“ -Oder gar: „Ich befreie Sie gern von Ihrer traurigen Last! Überschreiben’S mir Ihr Vermögen und geben’S Ihrem leeren Leben einen echten Sinn!“ -Oder: „Erfüllen Sie doch andern ihre Wünsche. Z.B. todkranken Kindern ihren letzten Wunsch, einmal das Meer sehen oder einen bekloppten Teenie-Popstar treffen, der eh nur ab einer 7stelligen Summe das Bett verlässt und sich mit dem Salär einen Maserati kauft, den er dann am Highway crasht!“
Aber das wäre der schwermütigen Erbin nie eingefallen (materielles Vermögen versus geistiges Unvermögen) und gar nicht zuzumuten! Die weint lieber in ihren Whiskybecher und lässt sich vom Barmann bemitleiden, dafür, dass sie nicht weiß, wer ihre echten Freunde sind. So ein Dilemma liegt aber nicht am Reichtum, sondern an der Persönlichkeit des Reichen! Da gab’s mal ein Topmodel, das vor dem goldenen Schuss noch klagte: „Ich hab schon alles erlebt, bin schon überall gewesen und kenne alle wichtigen Leute.“ – Ich hätte gefragt: „Auf welcher Uni warst du? Kennst du Stephen Hawking auch?“ – Sicher nicht! Solche Weiber meinen, weil sie schon mit unzähligen Männern im Bett gewesen sind, wissen‘s schon alles, und können sich ein Studium ersparen, weil sie mal mit einem Doktor Sex hatten! In Wahrheit reicht ihr geistiger Horizont nicht aus, um ein tiefsinniges Gespräch führen zu können. Ihr Geld verschwenden solche Typen für Designerklamotten, Statussymbole und Drogen, mit denen sie ihre innere Leere zu füllen versuchen. Das ist die Tragödie der Reichen und Trost für die Armen!
Oder schärfer ausgedrückt: Not macht erfinderisch und Reichtum stumpfsinnig!

Freitag, 12. September 2014

Wunder-Uhr


Geniale EU

Leserbrief in der Ganzen Woche zum neuen EU-Plan, die Leistung der Staubsauger herabzusetzen:
Manche übersehen das Geniale an der Maßnahme der EU. Ein Staubsauger mit 2.000 Watt Leistung verbraucht in einer Stunde 2 KWh. Ein Staubsauger mit 1.000 Watt Leistung verbraucht in 2 Stunden auch 2 kWh. Bekanntlich ist Arbeit Leistung mal Zeit. Die Energieersparnis ist also gleich null. Was soll’s? Aber: die Bedienerin und das Hotelpersonal müssen eine Stunde länger bezahlt werden. Das kostet zwischen 10  € schwarz (bei der Bedienerin) und 40 bis 50 € (beim angemeldeten Stubenpersonal). Das gibt im Sinne von „mehr Gerechtigkeit“ einen Schub zur Umverteilung von Reich zu Arm und verringert, teilweise, auch die Arbeitslosigkeit. Ein Geniestreich des EU-Ausheckers. Der nächste Nobelpreis für Ökonomie sei ihm gegönnt.   DI Walter LÜFTL, WIEN
Lieber Herr DI Lüftl, das würde stimmen, wenn die Putzfrau stundenweise bezahlt wird. Doch leider ist die Realität ganz anders. Ich traf 2009 eine Dame, die das Pech hatte als Stubenmädchen (eher Stubensklavin) pro Zimmer bezahlt zu werden. Pro gereinigtem Zimmer bot man ihr € 2,50 an (in Worten zwei Euro Fünfzig Cent!!!)!
Ich an ihrer Stelle hätte die Hotel-Ausbeuterin gefragt, ob sie als Kind von einer Zecke gebissen worden ist. Für 2,50 mach ich nichtmal einen Hamsterkäfig sauber, geschweige denn ein Hotelzimmer! Wo es manche „Gäste“ gibt, die mit Pudding, Schlagsahne und andern Flüssigkeiten Orgien feiern, oder schwarze Messen mit Tierblut, welches dann außer im Bett und am Teppich noch andernorts klebt. Pfui Teufl!!! Aber gegen diese Art von Ausbeutung der Armut ist der Super-EU leider noch kein Geniestreich gekommen…

Montag, 8. September 2014

Pesthauch

Bei diesem Strip fiel mir eine Episode aus meiner Bürozeit ein: ein Kollege hatte die unangenehme Art bei Gesprächen dem anderen so nahe zu kommen, dass man befürchten musste, von ihm geküsst zu werden. Ich wollte nicht unhöflich sein und ihn drauf hinweisen, die Distanz zu verringern, da man sonst sehen konnte, ob er an den Mandeln operiert war oder seine Plomben zählen konnte. Also griff ich zu einer List, hackte daheim eine Knoblauchzehe und eine halbe Zwiebel klein und nahm dieses Gemisch vor der Tür ein, ehe ich morgens zum Frondienst am Schreibtisch antrat. Leider hatte sich der aufdringliche Kollege just einen Urlaubstag genommen, doch tröstete mich, dass mein Knobi-Zwiebi-Mix ja äußerst gesund war und grade im Winter die Abwehrkräfte stärkte. Am nächsten Tag trat ich also zuerst ein, guckte ob er da war, ehe ich mein Mitbringsel einnahm und wartete hämisch grinsend. Bald näherte er sich wieder und beugte sich zu mir. Bevor er noch was sagte, hauchte ich ihn an: "Hallooo! Haben Sie gestern heftig gefeiert? Haaa?" Er zuckte zurück, als hätte ich ihm eine Ohrfeige gegeben. Seine Nüstern blähten sich leicht und er rümpfte seinen Riechkolben. "Äh-nein!" Nun hatte er zwar den richtigen Abstand eingenommen, aber anstatt mir etwas zu sagen entfernte er sich irritiert wieder. Tja, nicht immer sind Worte vonnöten, um sich von lästigen Zeitgenossen zu befreien.

Montag, 1. September 2014

Gas-Lösung


Schul-Fiasko

In der Sonntagskrone meint Dr. Tassilo Wallentin in seiner Kolumne Offen gesagt: "In Österreich wächst eine Generation von Analphabeten heran, die zu den rettungslosen Verlierern einer immer wissenschaftlicheren und hochtechnisierten Welt gehören. Sie werden zum künftigen Spielball der Politik und sehr leicht zu manipulieren sein, denn sie sind nicht in der Lage, Zeitungen zu lesen, geschweige denn so etwas wie den Hypo-Skandal zu verstehen."
Da pflichte ich ihm wohl bei. Allerdings habe ich das unangenehme Gefühl, dass man trotz 1A-Schulbildung zum Spielball einer total verfehlten Politik werden kann. Ich habe Matura, Studium plus breites Allgemeinwissen und bin fähig, die Zeitung sinnerfassend zu lesen. Was nützt mir das? Im Angesicht des Hypo-Skandals kann ich nur:

1. blöd schauen, dass es sowas gibt
2. mich ärgern, dass sowas möglich ist
3. gemeinsam mit der Nachbarin schimpfen, die mal bemerkte: "Der Breivik hat die Falschen erschossen!"
4. Beschwerdebriefe an die Regierung schreiben, wohlwissend, dass die nicht gelesen werden, da diese Deppen nicht mal die von ihnen zu unterzeichnenden Gesetzesvorlagen lesen.
5. Leserbriefe an Zeitungen schreiben, die zwar veröffentlicht werden, aber an den Missständen nix ändern.
Ist es da nicht fast besser - ja direkt eine Gnade, wenn man die verantwortungslosen Machenschaften dieser geldgeilen, in teure Maßanzüge gehüllten Primaten gar nicht versteht?