Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!

Montag, 30. September 2013

Füttern verboten!

Es gibt ja viele arme Narren, die glauben, indem sie wildlebende Flugtiere füttern, können sie sich einen Platz im Himmel zur Rechten Gottes sichern. Ahnungslos, dass diese gefiederten Kulturfolger auch ohne sie mühelos ihr Dasein bewältigen können, da sie kein nervenaufreibender Job von der Futtersuche ablenkt. Aber gegen die Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens: Sonntag halb-acht nach dem Wahlgang erwische ich eine Hundsmutter beim Vogelfüttern. Ich reiß das Fenster auf und habe schon einen Topf voll Spülwasser zum Rausschütten parat, sage noch ruhig: „Füttern Sie keine Schädlinge!“ – „Das sind keine Schädlinge!“ protestiert sie laut.
„Jawoll!“ schreie ich schon. „Füttern Sie sie nicht, mich füttert ja auch keiner!“
„Das ist kein Wunder!“ meckert sie ironisch.
„Ein Wunder ist, dass Sie nicht wissen, dass das verboten ist!!!! Und noch dazu den Gehsteig verschmutzt!!! Weil die Viecher nachher koten!! Außerdem mach ich das Futter sofort unbrauchbar!!“ brülle ich und schütte den Topf voll Lauge raus, wobei sie samt Hund auch einige Spritzer abbekommt. Bereits kreisende Raben, die mich an den über mir kreisenden Pleitegeier erinnern, schwirren enttäuscht wieder ab. Zu andern bequemen Futterplätzen, die es in Wien dank solcher Trampeln zuhauf gibt.
„Tierquäler!“ kreischt sie empört und ihr Hund kläfft dazu im Takt. Scheinbar hat sie die räudige Töle darauf dressiert.
Und ich kreische zurück: „Kümmern Sie sich lieber um sich selber! Sie sehen aus (wie vom Pottwal verschluckt und wieder rausgewürgt, verkneife ich mir) als wären Sie schwer krank! Gehen’s zum Arzt!“
Sie brüllt bereits heiser einige Schimpfworte, die ich hier nicht wiederhole. Und ich füge in gleicher Heiserkeit noch hinzu: „Gehen’s gleich zum Tierarzt, weil ihr Köter schaut genauso ruinös aus wie Sie!!“
Oben öffnet sich ein Fenster und sie humpelt, gefolgt von ihrem verlausten Lumpi, eilig davon, wohl aus Angst, dass ihr mein oberer aufgeweckter erboster Nachbar auch noch einen Kübel Dreckwasser übern Kopf kippen könnte.
Tja, so geht es mir in Wien im Gemeindebau….

Erstwähler


Freitag, 27. September 2013

Depressionen willkommen

Depressionen sind ja die Volkskrankheit Nr.1! Zwingen gar viele von uns zum Nervenarzt und lassen diesen Onkel Doktor viel Geld verdienen. Aber was viele nicht wissen: eine Depri kann auch Vorteile haben. - Ich las kürzlich von dem Experiment eines Psychologieprofessors der Uni New South Wales, Joe Forgas. Er platzierte allerhand Kleinkram an der Kasse eines Schreibwarengeschäfts in Sydney (Spielzeugsoldaten, Plastiktiere, Matchbox-Autos, usw.). Kamen die Kunden raus, bat er sie, so viele Dinge wie möglich aufzuzählen, um ihr Gedächtnis zu testen. Doch die Sache hatte einen Haken: bei schlechtem Wetter lief Verdis Requiem im Hintergrund, bei schönem Wetter Klänge von Gilbert und Sullivan (so wie wir auch oft bei uns im Supermarkt von Happysound traktiert werden). Und jetzt der Clou: Kunden, die auf schlechte Stimmung konditioniert waren, merkten sich viermal so viele Gegenstände! Der Regen hatte auf ihre Stimmung gedrückt, die traurige Musik hatte diese noch verstärkt, und beides zusammen sorgte für eine erhöhte Aufmerksamkeit.
Und die Moral von der Geschichte: bei schönem Wetter sollte man immer das Wechselgeld besonders genau nachzählen!!!

 

Taschengeldproblem


blower door test


Mittwoch, 25. September 2013

Privater Treff

Als ich im Internet nach einer bestimmten Seite suchte, irrte ich mich beim Eintippen und erwischte die Seite Privater Treff. Der Text, den ich mit überraschten Plüschaugen las, lautete:

HINWEIS:

Diese Seite beinhaltet sexuell eindeutige Fotos von jemandem, den Sie kennen.

Unsere Webseite verfügt über mehr als 6 Millionen Mitglieder aus Deutschland, die alle NUR auf der Suche nach unverbindlichen sexuellen Treffen sind. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie auf ein Profil von Bekannten stoßen werden.
Dabei könnte es sich um die Sekretärin aus Ihrem Büro handeln oder eines der Mädchen von Ihrer Uni oder Schule. Vielleicht ist es auch Ihre Ex-Freundin. Viele von ihnen haben sexuell eindeutige Fotos in Ihren Profilen. Bitte lesen Sie zu allererst unsere Regeln.

Unglaublich, dachte ich, wie man sich in den Menschen täuschen kann, da kennt man viele jahrelang, und dann sowas: die ziehen sich vor einer Kamera aus, stellen sich entblößt ins Netz und suchen Sexabenteuer, pfui!!! Nein, darauf bin ich nun wirklich nicht neugierig.

Der Deutsche schwächelt

Wie vorgestern schon angekündigt, nahm ich gestern die Einladung von dem eingebildeten Deutschen an. Überpünktlich (10 Minuten zu früh) fand ich mich also am vereinbarten Treffpunkt, dem Donauturm, ein und harrte seiner Ankunft. Doch wer nicht auftauchte, war der deutsche Bundesbürger. Langsam fiel ich schon auf, denn angesichts der kommenden Wahl hatte vorm Turm die grüne Partei ihr Wählerfanglager aufgestellt und ich war in meine blitzblaue Jacke gehüllt. Die dachten anscheinend, ich wäre vom Gegner zu Störzwecken ausgesandt worden und guckten immer so komisch zu mir rüber. Also ging ich langsam in die Richtung, aus der ich vermutete, den deutschen Anhänger der selbsterfüllenden Prophezeiung abfangen zu können. Und tatsächlich, da kam er spät aber doch angelaufen, wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirne und japste mir entgegen: „Juten Tach!“
„Tag!“ sagte ich und blickte ihn besorgt an. „Sie sehen etwas abgespannt aus, mein Lieber.“
„Ja!“ stimmte er sofort zu. „Leider kam ich mit dem Wagen in einen Stau und dann beschimpfte mich noch einer Ihrer Landsleute auf übelste Weise.“
Ich verkniff mir zu fragen: haben‘s sich nicht selbst prophezeit, dass Sie ohne Störung hierher gelangen? Schlug stattdessen vor, er solle sich doch auf eine Bank setzen, was er auch spontan tat. Kalkweiß im Gesicht schnaufte er und griff sich ans Herz.
„Oh Graus!“ entfuhr es mir. „Haben’s einen Herzinfarkt?“
„Ick wees es nich!“ keuchte er und ich rannte los, einem entgegenkommenden Herrn rief ich zu: „Mein Begleiter hat einen Infarkt, schnell!“
Der Angesprochene fragte in typisch wienerischer Manier: „Und wos soll i jetzt mochn???“
„Na die Rettung rufen, haben’s kein Handy?“
„I scho, Se net???“ entgegnete er nicht ohne spöttische Miene.
„Nein, ich bin lass mich doch nicht von Millionären zum Konsumtrottel machen und riskier nebenbei noch einen Gehirntumor. Also bitte, können Sie jetzt 144 wählen!“
Inzwischen hatten wir uns dem scheinbar Herzkranken genähert und der Wiener meinte: „Jo, ich kann anruafn, aber wenn’s falscher Alarm is, dann muaß der den Einsatz zahl'n“
„Und wenn schon!“ sagte ich hastig. „Der hat ja genug Geld!“
Drauf meldete sich der Deutsche: „Nein-äh ja, aber nein!“
Ich fühlte mich nach Little Britain versetzt, wo Vicky Pollard immer, wenn‘s brenzlig wird, stottert: Nein, aber ja, aber nein, aber ja…..
„Ja was denn nun?“ forschte ich forsch.
Letztendlich präzisierte er: „Nein, ich meinte, ja, ich hab genug Geld, aber nein, ich brauche keine Ambulanz. Mir geht es schon besser!“ Zur Demonstration stand er auf und der von mir Angesprochene ging achselzuckend weiter seines Weges.
„Na großartig, dann können wir ja zum Diner schreiten!“ schlug ich vor.
„Bedaure,“ winkte der Piefke ab, „aber mir ist nicht nach Essen zumute.“
„Tsiss, Sie laden mich großspurig ein und jetzt ziehen’s den Schwanz ein?“
„Nich doch, wir verschieben unser Essen auf einen andern Tach!“ bestand er trotzig. – Ich wollte schon sagen: Rück die Kohle rüber, Alter, ich geh allein futtern! Beließ es aber dabei. Tja, so geht es einem, der sich mit einem Apostel der Self fulfilling Prophecy einlässt….

Montag, 23. September 2013

Self-fulfilling prophecy

Gestern traf ich in gesellschaftlichem Rahmen einen, sagen wir vorsichtig, sehr von sich eingenommenen Herrn aus Deutschland. Nachdem er ausgiebig über seine Erfolge referiert hatte, fragte er mich nach meinem Beruf. - „Autor.“ antwortete ich knapp.
„Ach, kenne ich ein Buch?“ – Woher soll ich das wissen, alter Sack, dachte ich, es gibt Millionen von den Dingern und du siehst nicht grade wie Marcel Reich-ich nehme-diesen-Preis-nicht-an-Ranicki aus. Trotzdem erkundigte ich mich hoffnungsfroh: „Sind Sie Science Fiction-Fan?“
„Nein! Ist Ihr Buch ein Bestseller?“ konterte er gleich mit einer Gegenfrage und nippte an seinem Weinglas.
„Noch nicht! Aber es gibt’s ja erst seit einem Jahr: Zivilflug zum Zeitriss!“
„Na, mit dem Titel wird Ihnen das auch in 10 Jahren nicht gelingen! Hähähä!“ Die Umstehenden grinsten dümmlich mit, mischten sich aber nicht ins Gespräch ein. „Man beginnt einen Buchtitel nie mit dem letzten Buchstaben des Alphabets!“ meinte er oberlehrerhaft mit weltmännischer Geste.
„Hähähä“ äffte ich ihn nach. „Wie hätte ich’s denn nennen sollen? Absturz auf Alpha Centauri?“
„Zum Beispiel!“ nickte er großspurig und prostete mir zu.
„Aber es geht darin nun mal nicht um Alpha Centauri, sondern um die Erde und den Mars!“ erklärte ich pikiert.
„Das ist schon der nächste Fehler!“ bemängelte er und stellte sein Glas ab, um besser gestikulieren zu können. „In Science Fiction beschränkt man sich doch nicht auf nur 2 popelige Planeten, sondern auf mindestens eine ganze Galaxie, die man mit dem Warp-Antrieb bereisen kann!“
„Schade, dass ich Sie Futurismus-Experten erst jetzt treffe!“ knirschte ich zwischen geschlossenen Zähnen hervor. „Aber ich bin Realist und als solcher weiß ich, dass wir auch in fernster Zukunft, so wir uns nicht schon vorher selber vernichtet haben, nie solche Massen bewegen werden können, die ihn überhaupt erst ermöglichen. Außerdem fehlt mir zu einem Bestseller das nötige Glück!“
„Pah, ein Pessimist sind Sie!“ stellte er fest und wirkte als wäre er mein enttäuschter Vater. „Versuchen Sie’s mit Self-fulfilling prophecy! Mit Glück hat Erfolg gar nichts zu tun! Dabei machte er die Merkel-Raute – Zeigefinger und Daumenspitzen vorm Bauch aneinandergelegt und kam sich dabei sichtlich überlegen vor.
Langsam wurde ich wütend. „Ich werde Ihnen was verraten: 3mal in meinem Leben war ich auf dem Donauturm und 2mal davon ist der Lift steckengeblieben, obwohl ich überzeugt davon war, dass er mich in Windeseile hinauf zum Restaurant transportiert!“
„Das glaub ich nicht!“ trompetete er mir trotzig entgegen.
„Tsisss!“ machte ich genervt. „Ich habe sogar Zeugen dafür, kenne aber nicht deren Namen und Telefon-Nummern, da ich ja nicht wissen konnte, dass ich sie für SIE benötige!“
Um es kurz zu machen: er lud mich für morgen auf ein Essen am Donauturm ein. Ich weiß nicht ob aus Mitleid, Mentoring oder Machtdemonstration. Jedenfalls: Der Aufzug wird nicht steckenbleiben! Der Aufzug wird nicht steckenbleiben! Der Aufzug wird nicht steckenbleiben! Der Aufzug wird nicht steckenbleiben!

Mittwoch, 18. September 2013

Termin des Schreckens


Verrohte Veterinärin


Schimpf ohne Schande

Laut einer Studie des Germanistik-Institutes der Uni Wien werden nur 11 % der Schimpfwörter in beleidigender Absicht benutzt. 25 % sind als Scherz gemeint und 64 % zum Abreagieren. - Davon merken die Gerichte in Punkto Ehrenbeleidigungs-Klagen relativ wenig. Denn dass so Wörter wie Scheißfigur und Hurenhund nur als Scherz gemeint waren, und Wörter wie miese Kreatur und Sautrottel ausschließlich dazu dienten, damit sich derjenige, welcher sie aussprach, nur abreagieren und so sein Mütchen kühlen wollte, ist für den Empfänger oft schwierig festzustellen. Auch das Götz-Zitat ist bekanntlich keine Beleidigung, sondern eine Aufforderung, welcher man ja nicht nachzukommen braucht. Trotzdem ist dringend davon abzuraten, es gegenüber einer Amtsperson anzuwenden. Kleiner Tipp: im ersten Ärger erst einmal langsam bis 10 zählen und wenn es dann dennoch geschieht, dass einem ein übles Wort entschlüpft, gleich dazusagen: „Aber das war ja nur ein kleiner Scherz von mir, du Hurenviech!“ – Schon hat ein Richter weniger zu tun.

Freitag, 13. September 2013

Donnerstag, 12. September 2013

Sex! Knallharter SEX!!!



Ätsch! Hier gibt’s keinen Sex, ihr geilen Böcke! Nur die Erkenntnis, wie leicht lenkbar Unterleibs-Gesteuerte sind! Schämt ihr euch nicht, ihr Schweine, denkt immer nur an das Eine??? (Bei mir seid ihr im Oasch daham!!!)
Wenn ihr wirklich alle menschlichen Abarten lesen wollt, kauft euch die Bibel! Steht ihr auf zeitgenössische spannende Literatur, dann kauft: Soziopathen sterben selten
Vielleicht erkennt sich der eine oder andere von euch ja in einer Story wieder.
FF! – Viel Vergnügen!

Montag, 9. September 2013

Unbemannt glücklich


Die drollige Domina

Was man so alles in der Heute-Zeitung lesen muss, zeigt, dass das Leben die besten Geschichten schreibt: Eine Domina-Bäuerin z.B. hielt sich auf ihrem Hof 15 „Arbeitssklaven“! Und zwar in NÖ! Sie ließ als ‚Herrin Andrea‘ devote, gut situierte Männer in Lederoutfit und Schürze auf ihrem Bauernhof ackern. Die mussten dann unter anderem Rasen mähen in der Gummi-Maske, nackt Holz stapeln, wahrscheinlich auch hacken, und ein Unternehmer finanzierte ihr sogar den Dachbodenausbau plus neuer Heizung!!! Ein enttäuschter Liebhaber allerdings, der besonders unterm Entzug von Rohrstock und Peitsche litt, unterstellte der Herrin gar betrügerische Absichten und ging zur Polizei. Nun ermitteln die Herren Bullen gegen sie wegen illegaler Prostitution. -Frechheit! Das ist doch eine Ich-AG wie sie im Buche steht und vom AMS noch gefördert gehört!!! Anstatt über den Unternehmungsgeist der Dame froh zu sein und sie dafür zu loben, sich nicht unter die vielen Subventionswilligen einzureihen, oder in die Arbeitslosenstatistik (so wie ihr einfallsloser Gatte, der mit den 2 Kindern inzwischen das Weite gesucht hat), bestraft man die innovative Arbeitgeberin noch! Und all die Devoten, die sich gern (freiwillig!) unterordneten, gleich mit, denn die müssen jetzt nach einer neuen Domina suchen! - Das wär doch ein förderungswürdiger Erwerbszweig!!
Das wär ja was für mich!!! - Also, alle starken Männer, die ein paar Watschen und Arschtritte (wahlweise auch in die Eier) haben wollen, wenn sie nicht die ganze Hausarbeit picobello für mich erledigen, bitte melden! Und zwar sofort. Bei meiner negativen Energie sind da einige Orgasmen garantiert!!!

Donnerstag, 5. September 2013

Leitfaden für Psychopathen

Psychopathen sind erfolgreich- Unglaublich, aber wahr: Laut einer Studie der ‚Australien School of Business‘ sind psychopathische Arbeitnehmer besonders erfolgreich im Beruf. Die Wissenschaftler  haben 600 Manager überprüft. Ergebnis: Aufbrausende und aggressive Unternehmer können sich (leider) besser durchsetzen! „Menschen mit hoher Risikobereitschaft weisen eine große psychopathische Tendenz auf – aber auch großen Unternehmungsgeist.“ so ein Studienleiter. Sie seien ‚sehr zielstrebig, aber rücksichtslos‘! (Quelle : heute)
Tja, Psychopathen an der Macht! -Na, endlich hab ich den Grund für meinen Misserfolg schriftlich! Ich bin ein ganz normaler Mensch ohne Macken, aus mir kann ja gar nix werden! Jetzt weiß ich auch, welchen Titel mein nächstes Buch tragen wird: siehe Überschrift!
Leute, bringt euren Kindern nicht Bitte- und Danke-Sagen bei, sondern: „Gib her, aber schnell!“  und „Mach schneller, ich hab nicht ewig Zeit!“ und „Ich will mehr und zwar sofort!“ oder „Du tust das, was ich dir sag, oder du scheißt morgen deine Zähne!!!“ – Ja, so muss man es machen! Den andern gleich mit dem Arsch ins Gesicht fahren, dann kommt der Erfolg zwangsläufig wie von selbst! Dann wird man ein hochgeachteter erfolgreicher Mitbürger! Unternehmer oder Politiker!

Falsch ist auch, was vielen immer wieder ins Stammbuch geschrieben wird:
Sei bescheiden wie ein Veilchen: still, sittsam und rein – nicht wie eine stolze Rose, die immer bewundert will sein!
Nein, bei Schreikrämpfen und Trotzanfällen soll man die lieben Kleinen nicht ermahnen, denn die machen’s ja instinktiv richtig. Man muss sie dafür loben! Und ihnen die Ellenbogen-Taktik angewöhnen. Links und rechts den Widersachern, die im Weg stehen, eine in die Goschen hauen und schon führt der Weg steil nach oben. Und was heißt sittsam? Im Zeitalter des Werteverfalls? BÄH!-Nein, wirklich nicht! Weg mit den guten Sitten: Sex nur mit Leuten, die einem nützlich sind, und zwar so oft wie möglich! Und gleich Videos drehen und ins Internet stellen sowie eine Kauf-DVD in die Geschäfte bringen! Wie eine (erfolg)reiche Erbin, die nicht erst auf’s Erbe warten wollte und diesbezüglich sehr aktiv war. Was wär aus der geworden, hätte man sie nach so altmodischen Prinzipien erzogen bzw. hätte sie danach gehandelt? -Eben, gar nix!

Ich fürchte, ich werde mich an diese Spielregeln nicht halten können, denn ich kann nicht aus meiner Haut, aber für die Nachwelt, da hilft dann mein nächstes Buch.  
Und bis dahin: In Soziopathen sterben selten habe ich einige interessante Fälle abgehandelt, wo rüde Manieren nützlich sein können. Allerdings nicht aufgrund eigener Erfahrungen. Es sind Geschichten von Gestörten, die mir ein unbarmherziges Schicksal immer wieder über’n Weg schickt. Übrigens alle – eh klar - erfolgreicher als ich.

Dienstag, 3. September 2013

In der Tierhandlung


Ein Kunstwerk


Ein Optimist


Rot = Stopp

Heut morgens an der Kreuzung erspäh ich eine Mutter mit Sohn, der auf einem Tretroller, die Schultasche am Buckel, hinter ihr fährt und stoppt, als die Ampel auf Rot springt. Die Frau Mama natürlich eilt am Zebrastreifen bis zur Straßenmitte, wendet sich um und ruft ihm zu: „Na komm schon!“- Unsicher, das Patschhändchen zur Ampel gestreckt, entgegnet er: „Aber Mama, es ist ja schon Rot!“ Draufhin eilt sie zu ihm und schimpft, worauf er wieder hilflos einwendet: „Aber es war ja schon Rot!“
Nun bin ich ja selber kein leuchtendes Beispiel und eile auch oft bei Rot über die Straße, hab allerdings kein Kleinkind dabei. Denn diese Dame sollte froh sein, dass ihr Ableger auf die Verkehrslage achtet. Denn er kann ja die sogenannte Räumzeit, die noch einkalkuliert ist (sodass ein langsamer Mensch noch über die Straße kommt, wenn er bei Grün drauftritt und es plötzlich Rot wird), nicht einschätzen. Die eiligen Mütter, das sind dann jene Frauen, die bittere Krokodilstränen weinen, wenn ihr Kind buchstäblich unter die Räder kommt.
Aber auch die Autofahrer sind in der 30er-Zone oft viel zu schnell unterwegs. Und als einmal eine Aktion lief, wo Kinder den Rasern eine Zitrone zum Tadel überreichten, sagte so einer noch frech: „Jö, de tua i ma in Tee eine!“

Montag, 2. September 2013

Übler Vergleich

Das Auge des Gesetzes tränt, wenn es sich in Bedrohung wähnt!

Der Held in uns

-eine Gebrauchsanleitung. Unter dem Titel sah ich heute eine amüsant-lehrreiche Doku auf ARTE vom israelischen Filmemacher Yoah Shamir. Darin wollte er den Stoff ergründen, aus dem Helden geschnitzt sind. Er selbst ist Enkel eines Helden, welcher in Israel als Busfahrer einen mit einem Messer fuchtelnden Terroristen ausgeschaltet und so 50 Insassen das Leben gerettet hatte. Nun wollte er in Erfahrung bringen, ob er selbst auch das Zeug dazu hat. Dafür besuchte er in Afrika unsre nächsten Verwandten, die Schimpansen, mit welchen wir 98,5 % der Erbinformation teilen. Sie sind zwar putzig, doch sehr aggressiv und verteidigen ihr Territorium auf Biegen und Brechen. Geführt vom Alpha-Männchen, das sich mit den Weibchen seiner Gruppe als einziger paaren darf (Das heißt, dass viele Männchen als Jungfrau sterben, nach dem Motto: besser ein Leben ohne Sex als gar kein Leben.), führt ein Clan sofort Krieg, wenn ein anderer Clan auftaucht und schreckt auch vor Kannibalismus nicht zurück. Anders bei den Bonobos (fast noch enger genetisch mit uns verwandt), welche friedlich als Vegetarier, die sogar bereit sind, die Hälfte ihres Futters freiwillig abzugeben, unter Führung eines Weibchens ihre Konflikte mit Sex lösen. Männchen mit Weibchen oder gleichgeschlechtlich, die treiben‘s immer bei jeder Gelegenheit, um Spannungen abzubauen und sind bereits vom Aussterben bedroht.
Erwähnt wurde auch das Milgram-Experiment, bei dem eine Autoritätsperson die Probanden anwies, schmerzhafte Elektroschocks auszuteilen und sich einen Autoritätsreflex (die Verweigerung der Ausführung des fatalen Befehls) erhoffte, doch nur von 10 % auch erhielt. Alle andern gehorchten brav und zeigten keinerlei Anzeichen von Heldenmut zum Abbruch. - Shamir unterzog sich einem Gen-Test und erfuhr, dass er zu den 70 % Menschen gehört, die das Altruismus-Gen in sich tragen.
In den USA werden Helden mit der Carnegie Medal of Honor ausgezeichnet und in Pittsburgh aktenmäßig erfasst. In den Akten Stoff für 100e Hollywood-Blockbuster, wollte Shamir nun alle mitnehmen, um sie eingehend studieren und vergleichen zu können, doch man verwies ihn nur an einen Beispiel-Helden, der in der U-Bahn todesmutig einen Kranken vor dem herannahenden Zug gerettet hatte. Der bekam außer der Medaille noch einen Jeep von Chrysler und ein lebenslanges Abo vom Playboy geschenkt, und wartet nun auf die Verfilmung seiner Story und dem damit verbundenen Geldregen, denn er wohnt noch bei seiner Mutter.
An der Stanford-Uni doziert ein Dr. Doti, Neurochirurg, dem eine gute Tat ein warmes Gefühl im Belohnungszentrum verschafft, wie er herausfand, als er 99% seines Vermögens (immerhin 28 Millionen $) der Wohlfahrt spendete und damit seine Gattin zur Scheidung trieb. Er fand auch heraus, dass Leute in hohen Positionen oft nix für andre tun, während Bettelarme ihr letztes Hemd spenden. Alles eine konditionierte Verhaltensweise aus der Kindheit.
Prof. Phil Zimbardo, welcher das Experiment Zimbardos Hölle (wo Probanden Wärter und Verbrecher in einem Schein-Gefängnis spielten und von Tag zu Tag grausamer agierten) nach 6 Tagen abbrechen musste, machte den Gruppendruck für das Böse verantwortlich. Institutionen regeln unser Leben und erhöhen die Lust Böses zu tun, mehr als es ein Einzelner kann. Ein fauler Apfel kann alle andern anstecken und verderben. Die meisten Leute halten sich für was Besonderes und fügen sich in aggressive Machtstrukturen problemlos ein, um davon zu profitieren. Wer dagegen aufbegehrt kann ein Held werden, vor allem wenn er sein eigenes Leben zugunsten anderer einsetzt.
Prof. Zimbardo  schloss eine Studie zusammen mit einem Dr. Berger ab, die 7 Charakteristika eines Helden aufweist:
1.     Ein Familienmitglied spielte dominante Rolle.
2.     Eine männliche Bezugsperson
3.     Inspirierende Vorbilder
4.     Posttraumatisches Wachstum
5.     Trennung von der eignen Gruppe
6.     Erkenntnis, dass Entwicklung von der Gruppe gebremst wurde
7.     Wechsel der Ideologie, egal ob spirituell oder politisch
-Man kann immer vom Saulus zum Paulus werden und entscheiden, ob man Teil der Lösung wird oder Teil des Problems bleibt!
Die Conclusio lautete jedenfalls: mehr Helden braucht die Welt!
Vorführen durfte Shamir seinen Film bei der RAEL-Ufo-Religion, welche Pazifismus und freie Liebe predigt und seinem Werk Applaus spendete.