Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!

Dienstag, 30. April 2013

Eine Uni um 500 Mille

Wieder einmal verblüffte mich eine Dokumentation, und zwar des Titels Gekaufte Wahrheit- Gentechnik im Magnetfeld des Geldes.
Darin ging es wie so oft darum, welch unheilvollen Einfluss die Gen-Manipulation an unsren Nutzpflanzen haben kann. Mäuse, die davon zu essen bekamen, zeigten eine geringere Weitervermehrung und deren Brut eine langsamere Entwicklung als Tiere aus einer Vergleichsgruppe, welche normale Nahrung bekommen hatte. (Aber das löst vielleicht bei den Menschen dann das Problem der Überbevölkerung!) So weit so schlimm, aber das Ärgste dabei war, dass Professoren, die öffentlich ihre Meinung darüber kundtaten, (nämlich, dass sie die Nahrung natürlich nicht selber essen würden) sofort gekündigt wurden. Einer verlor nach einem 150-Sekunden-Interview sogar seine Professur und emigrierte förmlich in sein Heimatland Ungarn. Ein anderer erlangte die Professur erst nach Jahren wieder. Und das in unserer westlichen Zivilisation der (angeblichen) Meinungsfreiheit. Wer gegen den Strom schwimmt, geht praktisch unter. Jene Herrschaften, die auf ihren hohen Rössern sitzen, fackeln nicht lange und machen all ihre Gegner mundtot.
Das kannte ich bisher nur aus dem Ostblock, wo aufmüpfige Leute in Irrenhäusern verschwanden. Aber wer weiß, vielleicht kommt es bei uns auch noch so weit, denn anerkannte Wissenschaftler werden gemobbt und diskreditiert, wenn sie es wagen, die negativen Seiten einer neuen Technologie aufzuzeigen.
Sehr interessant war auch die Information, dass BP der kalifornischen Universität Berkeley, wo auch das Manhattan-Projekt (die Atom-Bombe) entwickelt wurde und die letzten Kriege projektiert wurden, einen Scheck über 500 Millionen Dollar überreicht hat! Die Uni-Väter taten sich natürlich schwer, so viel Zaster auszuschlagen und nahmen dankend an. Was zur Folge hat, dass diese Firma nun auch in punkto Lehrplan ein Mitspracherecht hat. Wer zahlt bestimmt, das war schon immer so. So wird also die künftige Elite auf die gewünschte Linie eingeschworen. Bleibt zu hoffen, dass sich dort nicht alle kaufen lassen.

Mittwoch, 24. April 2013

Der Feind im Haus

Gestern berichtete ich von einem unserer äußeren Feinde – hier noch eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten äußeren Feinde, welche uns in naher Zukunft das Leben vergällen, bzw. es dominieren und determinieren:

die Firma Nestlé wird über unser Trinkwasser herrschen
der Konzern Monsanto über das Saatgut (Raps, Weizen,….)

die EU über (wie gestern in der Zeitung stand) Gemüse (Die Sorten müssen gebührenpflichtig bei dem Nepp-Verein angemeldet und genehmigt werden!)

Disney über das Unterhaltungsprogramm
McDonalds über Fastfood (vor allem das Rindfleisch)

Und in der Pharma-Industrie läuft noch das heiße Rennen zwischen mehreren Konzernen (Merck, Bayer,…), die uns dann mit Psycho-Medikamenten zuschütten dürfen, damit wir uns das gefallen lassen, oder es gar nicht merken.
-und heute berichte ich von den inneren Feinden: unsern Familienmitgliedern!
Die meisten Straftaten im Bereich Mord und schwere Körperverletzung sind leider Beziehungs-Taten. Vorigen Freitag brachte der Bayerische Rundfunk die Sendung Lebenslänglich Mord - Kommissar Wilflings Kriminalfälle, in welcher echte Straftaten, die ich mir schlimmer nicht ausdenken kann, nachgestellt werden. Hier ein krasses Beispiel:
Ein junger Mann ruft den Polizei-Notruf und behauptet: „Mein Vater hat meine Mutter umgebracht!“ – Man rät ihm, nachdem erfragt wurde, dass der Vater noch in der Wohnung sei, diese sofort zu verlassen und vor dem Haus auf das SEK zu warten. Das SEK stürmt die Wohnung, nimmt den verwunderten Vater („Was machen Sie in meiner Wohnung?“) im Schlafzimmer vorm Fernseher fest, stülpt ihm sogar eine Decke über den Kopf, damit bei seinem Abtransport keiner seiner Blicke auf den Küchenboden fällt, wo die Ehefrau in einer Blutlache liegt. Sein schwacher Protest: „Das ist Freiheitsberaubung!“
Bei seiner Einvernahme fällt er aus allen Wolken, denn er erfährt, dass seine am Küchentisch sitzende Gattin von hinten mit einem Samurai-Schwert geköpft wurde, und sein Sohn behauptet, der Vater sei es gewesen. Für Kommissar Wilfling ist schnell klar, dieses Entsetzen ist nicht gespielt. Der Täter kann nur der Sohn sein. Dieser gibt schließlich empört zu: „Ja, die wollten mich aus der Wohnung raushaben, meine Mutter suchte schon in der Zeitung eine neue Bleibe für mich. Sogar den Kühlschrank hat sie mit einem Vorhängeschloss abgesperrt, damit ich mir nichts mehr zu essen rausnehmen kann. Den Vater konnte ich nicht töten, weil ich ihm dabei in die Augen hätte sehen müssen.“ – Tja, so kann’s gehen, wenn der Sohnemann nicht aus dem Hotel Mama ausziehen will.

Daher hier einige Tipps von mir, wie Sie womöglich Ihr Leben retten können:

1.     Am besten allein bleiben – wer sich selbst genügt, bekommt solche Probleme erst gar nicht.

2.     Nicht zusammenziehen! - Wenn das Wunder der Liebe- oder besser ausgedrückt- der chemisch induzierte Wahnsinn passiert, dann besser nur nachts den andern besuchen und alleine wohnen!

3.     Einen Selbstverteidigungskurs absolvieren! – So können Sie sich zur Wehr setzen, wenn der geliebte aber (durch Drogen oder Eifersucht) wahnsinnig gewordene Partner ausrastet!

4.     Keine Waffen im Haus horten! – Wenn schon aus Kostengründen eine gemeinsame Wohnung bezogen wird, dann besser keine Schuss- oder Stichwaffen, wie ein Deko-Samurai-Schwert, herumliegen lassen!

5.     Keine Ableger produzieren! – Die Natur ist launisch und ungerecht, man kann nicht wissen, welche Verbrecher einem ins Nest gelegt werden, bzw. wohin sie sich nach der Pubertät entwickeln! Denn selbst Attila, der Hunnenkönig, war als Kind putzig und harmlos. Selber hatte er jedoch klugerweise keine Kinder.

6.     Vorsicht walten lassen! – Immer mit dem Rücken zur Wand sitzen, so wie im Wilden Westen im Saloon beim Pokern! So können Sie das Unheil, welches in der Gestalt Ihrer eigenen Brut naht, wenigstens vorher sehen und entsprechend handeln oder hoffen, dass die von Ihnen erzeugte Kreatur noch vorm Angriff der Mut verlässt!

Viel Glück und Toi-toi-toi!!!

Dienstag, 23. April 2013

Frankensteins Samen

Freunde ich sage euch, es wird auf unsrer Mutter Erde immer ungemütlicher. Gestern sah ich eine Doku David gegen Monsanto – dagegen nehmen sich Bücher vom Großmeister des Horrors Stephen King wie Gute-Nacht-Geschichten für sensible 2jährige aus.

Es ging um den kanadischen Farmer Percy Schmeister, welcher unverlangt und unwissentlich genmanipulierte Samen des Multis Monsanto auf seine Felder geweht bekam. Diese kleinen Teufelssprosse sind wahre Frankenstein-Samen, denn sie sind resistent gegen alle Schädlinge und deren Bekämpfungsmittel (außer gegen Roundup, welches diese Monster-Firma auch herstellt und fleißig verkauft, und dazu behauptet, man könne es sogar trinken, während man, wenn man‘s einatmet, leider Blut hustet). Diese Firma verdient eigentlich den unnoblen Preis für mafiöse Strukturen, denn kaum, dass sie eine Pflanze gen-verändert haben, lassen sie diese als Ganzes patentieren und säen die Saat des Teufels ungeniert aus, in der Hoffnung, dass sie sich in natürliche Felder einnistet, um dann Detektive auszusenden, die den betroffenen Farmern hinterherschnüffeln, um sie hernach wegen widerrechtlicher Patentnutzung zur Kasse zu bitten. Von dem armen Percy verlangten sie 20.000 €, was diesen natürlich in berechtigter Empörung vor Gericht trieb, wo er den Prozess verlor! Traurig!
Aber die Welt ist ungerecht und auch die Gerichte machen da keine Ausnahme.  Es gelang diesem Monster-Betrieb sogar, Unfrieden zwischen den Farmern zu stiften, keiner traute mehr dem anderen, weil er dachte, dieser wäre mit der feinen Firma schon im Bunde (ein Bund mit dem Teufel). Erschwerend kommt dazu, dass dieser Frankenstein-Samen nur einmal austreiben kann. Mit der hinterhältigen Technik können sich die gewieften Herren ihre Kunden auf ewig sichern, denn von der Ernte kann nichts mehr für die Aussaat verwendet werden. Der tapfere Percy Schmeister reiste sogar bis nach Südafrika, um dort Vorträge zu halten und vor den Frankensteins zu warnen, worauf man ihn bedrohte und er sich daheim in Kanada wieder einem Prozess ausgeliefert sah, der ihm 150.000 $ Anwaltskosten verursachte, aber wenigstens einen kleinen Sieg gegen den übermächtigen Moloch einbrachte.
Furchtbar, so eine Ansammlung von Geiern, die sich auf solch absurde Weise friedliche Bürger unterjochen wollen! Denn all die Gen-Veränderungs-Bestrebungen dienen nicht etwa dem Zweck, den Hunger der Welt zu beenden, sondern sich mit Geld zuzuschütten und absolute Macht über andere zu erlangen. Diese Firma sollte eigentlich Mordsanto heißen, denn offenbar strebt sie die Weltherrschaft an. In Indien ist es ihnen schon gelungen, ein Drittel der Landwirte zu enteignen und in den Selbstmord zu treiben. Das andre Drittel hat sich einer marxistischen Bewegung angeschlossen, die ihnen mit Waffengewalt gegen die Umtriebe der Geier vorzugehen hilft und das letzte Drittel bearbeiten sie gerade in dem Moment.

Ich war immer ein Anhänger der Gen-Technik, weil ich sie für notwendig hielt. Denn wir sind leider immer mehr dem Giftmüll, dem Atommüll und auch dem Plastikmüll (im Nordpazifik treibt ein Plastikmüll-Kontinent, der 16mal größer als Österreich ist und wieder in unsere Nahrungskette gelangt) ausgeliefert und werden wohl nicht gesund überleben, so wir uns nicht mit neuen Genen ausrüsten. Aber wenn sich dafür einige wenige gierige Monstren bereichern und uns dann mit unseren eigenen Ei-Zellen in der Hand haben und gar bestimmen, wer sich weitervermehren darf und wer nicht, ist Aussterben fast die bessere Option.

Montag, 22. April 2013

Pandoras Box?

Wieder mal traf ich meine arbeitslose Freundin Susi, die mir gleich Neuigkeiten aus ihrem besch…eidenen Leben berichtete. Das AMS schickte sie zu einem sozial-ökonomischen Dienst, um für einen Hungerlohn Frondienst zu leisten. Dort angekommen nahm sie ein Mitarbeiter in die Pflicht und fragte amtlich:“Wie würden Sie sich mit 3 Worten beschreiben?“

Sie erwiderte:“Dazu brauch ich nur 2 Worte: ARMER HUND!“

Und arme Hunde sind wir vielleicht bald alle, denn wie ich der heutigen Zeitung entnahm, haben Astronauten bei einem ISS-Außeneinsatz eine Versuchsbox, die 2012 angebracht worden war und nun zur Analyse zurück zur Erde gebracht werden sollte, unwiederbringlich verloren. Sie sei leider davongetrieben, gab die NASA bekannt. OJE!!!

Sofort fiel mir die Geschichte von Pandoras Box ein, aus der alles Weltenübel entsprang. Wie aus der griechischen Mythologie bekannt, sandte Zeus die wunderschöne Pandora mit einer unglücksbringenden Box zu den Menschen, um sie zu vernichten. Die öffneten trotz Warnung neugierig das hübsche Mitbringsel und schwupps, entsprangen diesem all die Übel, von denen wir heute so heimgesucht werden. Nun kommt vielleicht noch ein weiteres dazu. Denn wir Menschen sind ja wahre Meister im Schaffen von Problemen – ganz ohne göttliches Zutun, selbst bei der Lösung eines Problems, entsteht schon der Keim fürs nächste. Und mit immer ausgefeilteren technischen Mitteln kommen wir unserer eigenen Vernichtung immer näher. Denn was enthielt denn diese ominöse Versuchsbox? Den neuen Killervirus? Das Gen zur Schaffung einer unbesiegbaren Kampfbestie? – Schon in der Bibel steht: Das Tier (Der Teufel) wird auf die Erde kommen! Und es kann keiner kaufen noch verkaufen, ohne den Namen oder das Zeichen des Tieres auf der Stirn oder dem rechten Arm zu tragen. Ein menschliches Zeichen. Es ist die Zahl 666! Laut neuesten Forschungen ist das ein Übersetzungsfehler, die Zahl lautet 616, aber das macht auch keinen großen Unterschied. Unheil bleibt Unheil und dieser Teufel ist vielleicht ein misslungenes genetisches Experiment. – War in der Box gar ein Gen mit der Nummer 616? Und wohin ist die Box getrieben? Ins All? Auf die Erde? Verglüht sie? Landet sie sanft? Fragen über Fragen, deren Antworten womöglich über unser weiteres Schicksal entscheiden. Hat sich die Menschheit erst den Teufel erschaffen? Und wann kommt er ausgereift auf unsre Nachkommen zu? – Puh, bin ich froh, dass ich mich nicht weitervermehrt habe, denn die armen Kinder und Enkelkinder tun mir heute schon leid. Müssen demnächst gegen Monster kämpfen.

Ich hab ja schon ein SF-Buch geschrieben: ZIVILFLUG ZUM ZEITRISS

Aber die Story von der verloren gegangenen Box ist wieder Stoff für ein weiteres…..

Dienstag, 16. April 2013

Am neusten Stand

 

Der Tote aus Frankreich

Der Kriminalassistent Jurek Bimski schlummerte selig in seiner Garconnière den Schlaf des Gerechten, als er von wildem Geigengefiedel aufgeweckt wurde. Erbost sprang er aus seinem Schweden-Bett und zog sich den Morgenmantel an, um dem lauten Nachbarn Bescheid zu stoßen. Wie er wusste, spielte sich dieser ab und an einige Knoten aus der Seele. Grade, als er die Wohnung verlassen wollte, läutete sein Handy und erwartungsgemäß war Kommissar Rau an der Strippe: „Aufwachen Jumbi, es gibt Arbeit für uns!“
Der Tatort, ein Billard-Cafe, das 24 Stunden offen hatte, bildete ein ödes Bild von Zerstörung. Zwischen zerschlagenen Bierkrügeln und zerbrochenen Queues lag ein männlicher Leichnam und ein 1,90-Meter-Mann säuselte: „Wirklich, Herr Kommissar, ich sage Ihnen, der brach ganz ohne unsere Teilnahme zusammen. Schauen Sie sich doch sein unversehrtes Gesichtchen an!“
„Das haben Sie mir schon dreimal erklärt, doch mir fehlt der Glaube.“ meinte Rau und begrüßte Jumbi: „Unser Klient heißt Jürgen Byussy und stammt laut seinem Pass aus Frankreich.“
„Und er ist so dick wie der Depardieu!“ fügte der Hüne hinzu. „Der hat ganz klar einen Herzkasperl erlitten. Leider mitten in unserer kleinen Auseinandersetzung.“
„Darum kommt mir der so bekannt vor.“ sagte Jumbi und besah ihn sich genauer. „In der Zeitung stand, dass 20 Morde pro Jahr übersehen werden. Vor allem Giftmorde.“
Inzwischen war auch der Gerichtsmediziner Matz samt Spurensicherungs-Team aufgetaucht und nahm die amtliche Ermittlung auf. Rau und Jumbi blätterten in den Ausweisen des Toten, der davon gleich 3 Stück hatte, alle mit demselben Foto, aber unterschiedlichen Namen. „Immerhin ist er immer Franzose geblieben.“ stellte Rau fest. „Einmal hieß er Byussy, dann De Busic und Demarmel. Aber unter dem Namen Byussy hatte er auch einen Führerschein.“
„Hier steht sogar die Adresse.“ meinte Jumbi. „Toll, der wohnt praktisch gleich bei mir um die Ecke.“

In der Wohnung des Franzosen herrschte spartanische Strenge. Außer einem Schrank, einem Bett, einem Tisch und einem Stuhl gab es de fakto keine Möbel, außer im Bad eine Dusche und ein Waschbecken und ein Bidet. „Das kenn ich aus dem Urlaub!“ fiel Jumbi ein. „In Frankreich gibt’s in den miesesten Hotels im Bad ein Bidet und aufs Clo muss man dann auf den Gang gehen.“
„Das Clo ist sicher hinter dieser Tür.“ vermutete Rau und öffnete eine kleine Tür neben der Eingangspforte. „Aha, ziemlich sauber war er, riecht nach Limonen.“
Jumbi hebelte gleich den Wassertank des Closetts auf und fand eine Faustfeuerwaffe auf den Deckel geklebt. „Da schau her! Das sieht mir ganz nach Berufskiller aus. und in der Clomuschel sind noch Brandrückstände. Da hat er sicher das Bild seines Opfers verbrannt.“
„Ach, wir sind doch hier nicht in einem billigen Krimi. Der wollte hier nur ins Nachtleben groß einsteigen und ist bei der Übernahme gescheitert.“ überlegte Rau. „Vielleicht war dieses Billard-Cafe nur eine Tarnung für ein Bordell. Und unser Franzmann -„
„Das bezweifle ich, denn in dem Cafe war ich auch schon einige Male spielen. Keine Frau wagt sich dorthin. Da sind die Machos ganz unter sich.“ erklärte Jumbi und untersuchte die Waffe näher. „Frisch geputzt, mit allen Patronen schußbereit. Wer weiß, vielleicht hatte er die nur zum Schutz vor Einbrechern.“
„Aber was gibt’s hier zu stehlen?“ fragte Rau und sah sich genau um. Unter dem Bett wurde er fündig. Ein Laptop der neuesten Generation lag dort zusammen mit einem Bündel 500-Euro Scheinen. „Der hatte doch etwas vor.“
Wie auf’s Stichwort läutete ein Handy mit der Melodie der Marseillaise und nach kurzem Suchen fanden sie es im Schrank unter den weißen Hemden versteckt. „Oui?“ meldete sich Jumbi und lauschte, wobei er auch Rau mithören ließ.
„Mann, wo stecken Sie denn, meine Frau ist gerade weggefahren! Wenn Sie sich nicht beeilen, erwischen Sie sie nie rechtzeitig!“ keuchte eine Männerstimme aufgeregt ins Telefon. Jumbi schaltete schnell und mit französischem Akzent forschte er: „Nur zur Schicherheit, wie lautet dasch Kennzeichen?“
„Mausi 69!“ schrie der Mann und pöbelte weiter: „Was soll das? Wollen Sie mich prüfen? Ich bin sicher nicht von den Flics! Also los jetzt, oder ich hol mir die Anzahlung wieder zurück!“ Damit endete das aufschlussreiche Gespräch.

Schnell war die Besitzerin des Kennzeichens ausgeforscht und konnte als Marita Benzu, Besitzerin eines Fitness-Centers nur für Damen, identifiziert werden. Rau und sein Assistent besuchten sie dort und fanden eine attraktive Dame mittleren Alters vor, die auf die Anschuldigungen gegen ihren Gatten nur lachen konnte. „Also meine Herren, ich bin glücklich verheiratet und werde täglich von meinem Mann mit einem Bussi verabschiedet.“
„Das ist schön, aber dass Ihr Mann einen Franzosen namens Bussy-äh Byussy auf Sie angesetzt hat, weniger!“ sagte Jumbi.
„Ach ein Franzose, dann könnte es sich um meinen Ex-Mann handeln, denn der machte mir bei der Scheidung erhebliche Schwierigkeiten.“ flüsterte sie und wurde plötzlich ganz weiß im geschminkten Gesicht. „Er ist voller Heimtücke und rief mir immer wieder ins Gedächtnis, dass ich vor Gott immer noch mit ihm verheiratet sei. Ein richtiger Wirrkopf!“
„Gut, das schränkt unsern Aktionsradius zumindest auf 2 Personen ein.“ stellte Rau fest. „Denn es ist oft so wie in Filmen: manchmal ist der Schuldige jener, welcher nicht verdächtigt wird.“
Zuerst nahmen sich Rau und Jumbi den aktuellen Mann der Dame vor, einen Herrn Zoran Benzu, der sich die Anschuldigung ruhig anhörte. „Ich verstehe, dass unter solchen Umständen ich in Verdacht gerate, aber, wenn ich Sie recht verstanden habe, dann haben Sie ja mit dem Auftraggeber telefoniert, also müssten Sie meine Stimme wieder erkennen.“
Jumbi überlegt und sagte dann: „Naja, der Mann am Telefon keuchte so komisch.“ Rau nickte zustimmend.
„Wahrscheinlich hat er Asthma!“ lächelte Zoran und lehnte sich entspannt zurück. „Wenn ich Ihnen raten darf, dann suchen Sie den Ex von meiner Gattin. Er heißt Georg Mantilly und wohnt nahe Schönbrunn. Hier ist seine Karte, er ist Vertreter für Kosmetika und reist oft nach Frankreich.“

Mantilly hörte sich auch alles ruhig an und meinte dann aufgeregt: „Das ist ein Komplott, der neue Mann meiner Frau macht mir das Leben schwer, er hat mir schon einige Schläger geschickt, die ich nur mit Müh und Not abwehren konnte. Zum Glück kann ich Karate! Sogar er selber hat mich schon angegriffen! Er joggt nämlich täglich, ist gern hier unterwegs und hat mich dabei einmal bei meinem Spaziergang erwischt. Mon Dieu, was für ein Filou!“
Rau sah Jumbi kopfschüttelnd an und dieser erwiderte: „Tja, eigentlich kommt mir seine Stimme auch nicht bekannt vor. Aber ich glaube, ich weiß jetzt, warum die Stimme am Telefon so gekeucht hat.“

WARUM?

Montag, 15. April 2013

Nachruf auf Maggie

Eher ungern benutze ich die Badner-Bahn, aber um nach NÖ zu kommen, ist sie das bewährtere Beförderungsmittel als Schusters Rappen. Hinter zwei älteren Damen ist ein Sitzplatz frei und einem Lauschangriff auf die Ladies steht auch nix mehr im Weg. „Weißt, dass die Thatcher gestorben ist?“ fragt die eine, altersmäßig die gleiche Generation wie die Eiserne Lady. –„Hmhm!“ nickt die andere, nur unwesentlich Jüngere. – „Weißt um was ich diese Frau immer beneidet hab? Um - DINGDERINGDINGDINGDONG! - entschuldige!“ Sie entnimmt ihrer Handtasche das Mobiltelefon: „Ja, was willst, Marcel?“
Sicher der Enkelsohn, denke ich und frage mich, worum die Dame nun Margaret Thatcher beneidet haben mag. Um ihren eisernen Willen, in der Politik hochzukommen? Um ihre diplomatische Intelligenz, wichtige Zusammenhänge schnell zu erkennen und danach zu handeln? Um ihre Macht, mit der sie auch unpopuläre Entscheidungen auf Kosten sozialer Leistungen gegen alle männlichen Widersacher auf Teufel komm raus erfolgreich für die englische Wirtschaft durchboxen konnte? Um die Tatsache, ihrem beinharten Führungsstil ihren Namen Thatcherismus aufgestempelt zu haben? Um den Ruhm als erste weibliche englische Premierministerin und das daraus folgende Salär? Um ihren Gatten Denis, der reich und hilfsbereit bis zu seinem Tod an ihrer Seite weilte? Um ihre Kinder, die Zwillinge Carol und Mark?
Das Telefon-Gespräch ist endlich beendet und ich brenne darauf, es zu erfahren. Insgeheim wette ich mit mir selber, dass sie Maggie am ehesten wegen ihres lieben guten Denis beneidet hat. „Also die Thatcher, so eine braucherten wir heutzutage! Die tät die EU für uns aushebeln wia nix! Aber am meisten hab ich die immer um ihre Frisur beneidet! Findest nicht auch, dass die immer so schön akkurat frisiert war? Sogar nach dem IRA-Bombenanschlag! Da hat’s gar kein Make Up im Gesicht gehabt und richtig niedergeschlagen ausgeschaut. Aber ihr Frisur dabei: picobello! Und die Farbe Blond kann man auch so lang tragen!“ – „Jaja!“ gab ihr die andre Dame Recht.

Darauf wär ich nie gekommen. Da hat eine Frau wirklich großartig gearbeitet für ihr Land, die Wirtschaft wieder in Schwung gebracht, wenn auch mit einigen Opfern im Sozialnetz, den Männern reihenweise die Scheitel gezogen und alles, was gewissen Zeitgenossinnen in Erinnerung bleibt, ist die Akkuratesse ihrer Frisur!

Donnerstag, 11. April 2013

Anti-Handtaschenraub-Strategien

Vorgestern stahl ein Dieb einer Dame in einem Nobelhotel ihre Handtasche unter den nicht ganz so wachsamen Augen eines Pagen. Wert der Tasche inklusive Inhalt: 68.000 €! Gleich vorweg: Ich war’s nicht! Mir fiel gleich ein uraltes Lied dazu ein: Handtaschenräuber, Handtaschenräuber, überall überall Handtaschenräuber! – Da hilft nur noch Hubschraubereinsatz! Hubschraubereinsatz, usw.

Also ich glaube kaum, dass in solch einem Fall der Einsatz eines Hubschraubers irgendwas nützt. Aber ich hätte da einige wirksame Ideen, wie man solchen Gangstern das Handwerk legen kann und ihre Anzahl ziemlich dezimiert:

1.     Giftschlangen in eine Köder-Tasche packen und diese gut sichtbar als Falle aufstellen. Greift ein Langfinger dann rein, kriegt er gleich 2 Giftzähne in die gierige Pfote geschlagen. ZACK! Die grüne Mamba hat schon einen Dieb für immer ausgeschaltet! Natürliche Auslese! Oder auch wahlweise eine Tarantel deren Biss nur so schlimm wie ein Bienenstich ist. Aber als Anhänger radikaler Methoden bevorzuge ich eher den Einsatz des altbewährten Vertreibers aus dem Paradies.

2.     Eine Blendgranate! Beim Öffnen der präparierten Fallen-Tasche explodiert ein greller Blendsatz und raubt dem Räuber (kurzfristig) die Sicht. PAFF! Man kann auch eine Handgranate in die Tasche packen, deren Abzugsring beim Öffnen der Tasche gleichzeitig vom eisernen Osterei gelöst wird, und es zu singen beginnt! KRACH! Wieder einer weniger! Dh. er hört gleichsam die Engel singen bzw. alle Furien der Hölle zur Begrüßung aufschreien!

3.     Für Befürworter der sanften Art: Ein Signalhorn in die Tasche einmontieren, das beim unbefugten Öffnen einen Höllenkrach macht TATÜTATAAAA! und dem Dieb einen Hörsturz verursacht.
Ich garantiere schriftlich, nachdem man das ein paarmal gemacht hat, sinkt die Zahl der Handtaschenraube immens, da die Diebe ja immer weniger werden bzw. durch die erhebliche körperliche Beeinträchtigung immer weniger einsatzbereit sind.
Aber ich wette, wenn ich damit zur Polizei gehe, wischen die meine grandiosen Ideen zur Senkung der Handtaschen-Kriminalität einfach vom Tisch.

Dienstag, 9. April 2013

Tödlicher Flirt

Kommissar Rau ist Jumbis verlockender Erzählung vom schnellen Gewinn im Casino erlegen und sitzt nun mit großen Erwartungen in seinem besten Anzug am Roulettetisch. Der Abend ist noch jung und die blonde Dame neben ihm wirft ihm immer wieder mal einen aufreizenden Blick zu. Rau setzt auf die 27, die Dame auf die Null. Der Croupier säuselt sein „Rien ne va plus!“ und die Kugel rollt im Kessel wie in einer Waschtrommel herum, ehe sie auf die Null fällt. „Zero!“ verkündet der Croupier und die Dame freut sich wie ein Kind zu Weihnachten, worauf sie von ihm einen Blick erntet, als hätte sie gerade coram Publikum ihre Unterhose ausgezogen.
„Was denn, darf sie sich nicht freuen?“ erkundigt sich Rau pikiert und erntet ebenfalls einen kritischen Blick.
„Ach, hier sind alle so steif.“ bemerkt die Dame und streicht ihren Gewinn ein. „Darf ich Sie auf einen Drink an die Bar einladen?“
„Sehr gern.“ freut sich Rau und folgt seiner neuen Bekanntschaft zur Casino-Bar. „Ich trinke aber nur ein kleines Gläschen.“
„Zwei Glas Sekt!“ ordert die Dame und stellt sich ihm vor. „Mein Name ist Holmkoller, sehr erfreut, einen Gentleman zu treffen.“
„Danke! Ich heiße Rau.“
Beide trinken und der sonst eher kontaktscheue Rau will eben Small Talk beginnen, als ein Herr zu ihnen stürmt. „Flirtest du schon wieder fremd?“
„Georg, bitte benimm dich, was soll sich dieser Mann von dir denken?“ beanstandet Frau Holmkoller seine offensichtliche Eifersucht. „Ich habe ihn eben eingeladen und wollte-“
„Mit ihm ins Bett!“ vervollständigt Georg ihren Satz und zog sie am Arm vom Barhocker.
„Also, ich muss doch sehr bitten, so geht man nicht mit einer Dame um!“ empört sich Rau und erhebt sich, wobei er seine Wirbelsäule durchstreckt, um noch etwas größer zu wirken.
„Ach, halten Sie die Klappe! Ich rede mit meiner Alten so wie ich will!“ ruft ihm der Rüpel zu und verschwindet mit seiner widerstrebenden Gattin.
Unnötig zu bemerken, dass der Abend für Rau gelaufen war.

Am nächsten Tag kommt er ins Büro und findet vor Jumbi ganz zerknirscht, auf dem Besucher-Stuhl hockend, den aufsässigen Gatten vor.
„Hach, so sieht man sich wieder!“ meint er daraufhin und stellt sich vor Georg Holmkoller hin. „Sagen Sie nur nicht, Ihre Frau ist vermisst!“
„Nein, sie ist tot!“ gibt Holmkoller widerwillig zu.
Raus erster Impuls ist es, ihm eine mit der Faust in die Fresse zu schlagen und er kann sich nur schwer beherrschen, es nicht zu tun.
„Ich war’s nicht. Sie ist mir gestern davongelaufen und als ich 2 Stunden später heimkam, war sie noch immer nicht da. Erst heut früh fand ich sie tot in unserer Garage.“ erklärt der Neo-Witwer und sieht dabei betroffen oder auch schuldbewusst zu Boden.
„So, und wer könnte es Ihrer Meinung nach getan haben?“ forscht Rau, während Jumbi stumm vorm Computer sitzt und bereits ein erstes Protokoll eintippt.
„Was weiß ich, irgendeiner ihrer vielen Liebhaber, oder glauben Sie, Sie waren der erste Mann, den Sie im Casino angepöbelt hat?“
„Sie hat mich nicht angepöbelt, sondern nur zu einem Drink eingeladen.“ stellt Rau klar und erklärt Jumbi: „Auf deinen Rat hin war ich gestern im Casino und habe dort zufällig die arme Frau dieses ….HERRN getroffen, worauf er ihr sofort eine Szene gemacht hat!“
„Ja klar, das ist typisch für sie, die hat immer alle Männer ganz leicht um den Finger wickeln können. Und gestern reißt die sich noch dazu einen von der Polizei auf, na bravo!“
„Hören Sie auf, so despektierlich von Ihrer ermordeten Frau zu sprechen.“ warnt ihn Rau.
„Vielleicht starb sie ja auch eines natürlichen Todes.“ meint Holmkoller und knabbert verlegen an seinen Fingernägeln. „Durch den Stress des dauernden Fremdgehens kann sie durchaus auch einen Herzinfarkt erlitten haben."
„Matz ist gerade in der Garage und untersucht die Tote.“ klärt Jumbi Rau auf.
„Wetten, er findet einen Hinweis auf körperliche Gewalt!“ sagt Rau.
„Wette dagegen!“ motzt Holmkoller, der den Charme einer alten Wärmflasche versprüht.
Das Telefon klingelt und Jumbi hebt ab. „Ja, danke!“ Mit einem vielsagenden Blick zu Rau sagt er dann: „Du hast die Wette eben gewonnen.“
„Und woran starb sie jetzt?“ will ihr Witwer wissen.
„Das wissen Sie sicher am besten.“ flüstert ihm Rau zu.
„Ich weiß jedenfalls wieder, welchen niveaulosen Lackel sie zuletzt getroffen hat.“ meint Holmkoller und holt sein Notizbuch aus der Sakko-Tasche, blättert kurz darin und zeigt dann auf einen Namen. „Willi Zermus, ein ehemaliger Freund von mir. Jaja, meiner Alten war nichts heilig, schon gar nicht meine Freunde. Und der hat immer von ihrem Schwanenhals geschwärmt! -Trauern Sie ihr nicht nach, Herr Kommissar, die ist es nicht wert, diese Nymphomanin!“

Auf dem Weg zu Zermus versucht Jumbi seinen Chef aufzuheitern. „Ich glaube es findet sowieso immer ein trauriges Ende, wenn sich ein unterbezahlter Bulle wie unsereins mit einer Dame der Oberschicht einlassen will.“
"Schon klar, woran starb sie?“
„Tod durch Kehlkopfbruch, also Erwürgen.“
„Typisch für so aufbrausende gehörnte Ehemänner.“
„Wenn es stimmt, dass sie eine Nymphomanin war, dann-“
„Ach vergiss, was dieser eingebildete Dämel gesagt hat. Aus ihm spricht nur verletzter Stolz.“ doziert Rau und steigt an der feinen Wohnadresse von Zermus aus.
Dieser empfängt seine unerwarteten Gäste und hört sich die Beschuldigungen seines ehemaligen Freundes ruhig an. „Frechheit, was sich dieser Mensch erlaubt. Und mich wundert es nicht, dass ihn seine Frau immer wieder betrog, denn der brachte nix zustande. Schon gar kein reibungsloses Eheleben. Immer hat er auf ihr rumgehackt und daher hat sie sich die Bestätigung bei andern geholt.“
„Wann zuletzt bei Ihnen?“ erkundigt sich Jumbi.
„Vorige Woche. Da hat sie mir auch mitgeteilt, dass ihr Mann immer brutaler wird. Er hätte sie am liebsten umgebracht.“
„Hm, hatten Sie einen Grund, auf Frau Holmkoller böse zu sein?“ fragt Rau.
"Neiiin!“ schreit Zermus auf. „Wieso denn, der Georg will doch nur seine Schuld auf mich abwälzen. Außerdem hatte sie noch andere Liebhaber.“
„Na, das wär doch ein Grund wütend zu sein, wenn man nicht der einzige ist.“
„Pah, mir war das völlig egal, Hauptsache ich kam zum Schuss bei ihr.“ grinst Zermus.

Auf dem Weg zurück ins Kommissariat meint Rau: „Die Arme hatte einen schlechten Griff bei Männern. Ich glaube, wenn sie mir nahe gekommen wäre, dann wäre sie endlich so behandelt worden, wie es sich für Frauen gehört.“
„Wer weiß, manche Damen wollen wichtig hart angefasst werden. Die sehen das als eine Art Spiel und langweilen sich bei seriösen Herrn.“ tröstet ihn Jumbi.
„Wir brauchen ihre Handtasche, darin finden wir sicher ihr Handy und einen Hinweis, mit wem sie gestern zusammen war, wenn es doch nicht ihr Alter war, der sie getötet hat.“ murmelt Rau.
Holmkoller sitzt noch immer im Büro und trinkt eine Tasse Kaffee, die ihm die Sekretärin gebracht hat. „Sehr nettes Personal haben Sie hier.“
„Kommen Sie, wir fahren zu Ihnen nach Hause und suchen die Handtasche Ihrer Gattin.“ fordert ihn Rau zum Gehen auf.
„Ach ja, daran hab ich ja gar nicht gedacht.“ fällt es dem Witwer ein. „Sicher hat sie gestern noch wen angerufen.“
„Und Sie haben sie dabei erwischt.“ fällt ihm Rau ins Wort.
„Habe ich nicht. Kaum aus dem Casino raus ist sie mir doch entwischt. Ich weiß gar nicht, ob sie heut in der Garage überhaupt ihr Täschchen dabei hatte.“ Er scheint angestrengt zu überlegen.
Vor seiner Villa in Hietzing angekommen, treffen sie auf Matz, der eben mit dem Team der Spurensicherung abfahren will.
"Hast du die Handtasche der Toten gefunden?“ fragt ihn Jumbi, der als erster aus dem Auto springt.
„Ja, sie lag unter dem Sportwagen in der Garage, scheint im Kampf dorthin gefallen zu sein.“ Er übergab das kleine Abendtäschchen, das in einer Plastikhülle steckte, an Jumbi, worauf dieser es seinem Chef überreicht, der sich schon vorsorglich die Handschuhe anzieht.
Holmkoller steigt auch aus und sieht mit verengten Augen, wie Rau die Tasche öffnet und das Handy der Toten sucht. „Wenn sie nicht telefoniert hat, dann beweist das nur, dass sie gestern direkt zu jemandem gelaufen ist, den sie kannte.“ überlegt er laut.
„Alles gelöscht.“ erkennt Rau enttäuscht und sieht den Verdächtigen mit einem Blick an, als schmorte dieser schon auf dem Elektrischen Stuhl. „Wenn es einen Kampf gab, dann finden wir die Spuren davon an Ihnen.“
„Ja, aber wir haben doch gekämpft, drum ist sie ja gestern so schnell vor mir davongelaufen.“ rechtfertigt sich Holmkoller.
„Nach allem, was Sie heut gesagt haben, ist für mich ein Satz entscheidend, warum nur Sie der Mörder sein können.“
WELCHEN MEINT ER?

Handy-Test


Montag, 8. April 2013

Tagebuch-Auszüge

Der Radiosender FM4 veranstaltete einen Diary-Slam - gute Idee - wo man aus seinen alten Tagebüchern vorliest und damit das Publikum erheitert. Es gewann eine Dame mit der Lesung ihres Schulskikurses von 1992.
Daran hätte ich mich leider nicht beteiligen können, da ich nie Tagebuch führte. Vielleicht weil mir die Realität entsetzlich banal vorkam und ich meist in wilde Phantasien flüchtete. Trotzdem verfiel ich in Grübelei, was wohl dringestanden wäre, hätte ich’s nur notiert. Meine Erinnerung reicht ja sehr weit zurück und tatsächlich tauchten die Gespenster der Vergangenheit wieder vor meinem geistigen Auge auf. Einem exakten Datum kann ich die Ereignisse allerdings  nicht mehr zuordnen.

In der Schule 12-Uhr-Pause

Karl Josef Katakombi hat mich heut abermals gefährlich bedroht. Er sagte:“Wenn du mir net dei Wurschtsemmel gibst, dann stech i di mitn Zirkel in Oasch!“
So ein Prolo! Ich sagte:“Ja, friss weil dann kummt wenigst ka Bledsinn aus deiner Pappen ausse! Außerdem vergeht mir der Appetit, wenn i di nur anschau!“ Kaum hatte ich ausgeredet, hatte der Obertrottel schon die ganze Semmel quer in seiner Speiseöffnung drin!Hahaha!

In der Deutsch-Stunde

Wir mussten einen Aufsatz zum Thema Ein Regentag schreiben. Ich hab geschrieben, dass eine Armee von Fröschen den Regenbogen raufkraxelt und von oben alle runterspucken. Die andern Idioten aus meiner Klasse meinten, das ist eine Themenverfehlung, weil man hätte schreiben müssen, wie der Regen von einer Wolke auf dem Dixi seine Glatzen runterprasselt.

Daheim

Ich hab die Mama um 20 Schilling gebeten, weil i ja kein Taschengeld krieg, denn es kriegt nur Geld, wer arbeitet, und sie hat mich angebrüllt:“I kann dir nix geben, weil i nix hab!!!“ Dann, nach einer Pause zum Luftholen, fragte sie mich:“Für was brauchst denn so vü Geld?“ Und ich sagte:“Für ein Paninialbum mit Bilder drin, wie die Gabi und der Franzi haben.“ Und sie schreit wieder wie eine Irre:“So an Schas brauchst du net!! Wenn de zwa Trotteln vom Donauturm springen, hupfst ja a net nach!!“
Warum hasst mi der alte Häuselrozz nur so? Vielleicht weil i so eine schwere Geburt war, hat mei Oma erzählt. Der Doktor hat damals die Ober-Schwester angeschrien:“Schwester, sehen Sie nicht, die Frau liegt in ihrem Blut!“ Da kann i aber nix dafür, wer net bluten will, soll adoptieren oder sich eine Babypuppen kaufen. Leider kann jeder Idiot ein Kind kriegen, aber für Giftreptilien z.B. braucht man eine behördliche Genehmigung! Und aufgetakelt war der kreischende Affenbajazzo wieder wie eine Prater-Hur!

In der Schule 10-Uhr-Pause

Wir spielten gerade Zielschießen mit Gummiringerl und U-Hakerln auf dem Herrn Bundesdepräsenten sein Bild in unsrer Klasse, als der Flegenstein Franzi zum Joschi sagte:“Wenn du de Bemmerln von mein Meerschweinderl frisst, dann geb ich dir mei Schmalzbrot." Und wirkli hat der gierige Joschi alle 50 Bemmerln vom Franzi seiner Meersau Mecki aufgfressen und nachher no des ganze Brot. Ka Wunder, dass de fette Sau im Turnen net aufs Reck auffekummt und beim Wettrennen immer der Letzte is!

Daheim

Mir is no ein Grund eingfallen, warum mi mei hirnamputierte kettenrauchende Erzeugerin net mag: De Oma erzählte mir, dass die damals als Baby so schwer zimmerrein zu kriegen war. Die ist zwa Stunden aufm Topf gehockt und hat net pieselt, dann ist aufgstanden ,hat von der Oma de Unterhosen angezogen kriegt und prompt einepinkelt, de blede Bettnässerin. Da hat ihr de Oma amal mit der angebrunzten Hosen de Visage poliert. Hahahaha! I hab Tränen gelacht! Pfui Teufl! Des hätt i gern gsehn!“Hast des bei mir a gmacht?“ hab i de Oma gfragt.“Naa!“ hat sie gesagt.“Du warst ja scho als Baby vü intelligenter als dei Muatta!“ Hahahaa!!

Tja, hier stoppe ich die nie geschriebenen Tagebuch-Sequenzen, denn ich glaube fast, die wären sprachlich nicht ganz ausgereift und handlungsmäßig nicht so vorlesenswert gewesen.

Freitag, 5. April 2013

Köstlicher Kurzurlaub


Entrümpelung


Zeitverschwendung

Wie jeder weiß, verbringen wir ein Drittel vom Leben mit Schlafen. Leider läppern sich auch für andre profane Tätigkeiten sehr viele Stunden, oft Tage und Jahre zusammen. Zum Beispiel verplempern wir circa 12 Jahre mit simpler Unterhaltung – wenn man bedenkt, was das für eine Zeitverschwendung ist, bei manchen Mitmenschen, mit denen man Small Talk zu machen verpflichtet ist.

7 Jahre verbringen wir allein im Bett, um einzuschlafen. -Kleiner Tipp: vorher keinen Kaffee trinken, sonst erhöht sich die Zahl glatt auf 14!

4,1 Jahre brauchen wir für die Körperpflege. -Wenn man in der Sommerhitze U-Bahn fährt, bezweifelt man das oft.

2 Jahre und 6 Monate sitzen wir im Auto. –Ich natürlich nicht so viel, weil ich begeisterter Fußgänger bin.

1 Jahr warten Männer auf ihre Frauen. –Das ist nix im Vergleich zu manchen Damen, die auf die Väter ihrer Kinder nach der Zeugung mindestens 18 Jahre warten müssen, da die Herren der Schöpfung untergetaucht sind, um sich vor den Alimenten zu drücken.

366 Tage sind wir krank. -Da kenn ich aber Hypochonder, die diese Zeit gesund sind und ihr ganzes restliches Leben krank.

140 Tage hängen wir in Telefonwarteschleifen. –Tipp: Persönlich hingehen und die Angestellten mit Beschwerden nerven, bis sie die Security rufen.

16 Monate wird geputzt. –Bei einigen Leuten wird allein in dieser Zeit so viel Dreck gemacht, dass 16 Monate gar nicht ausreichen ihn zu beseitigen.

8 Monate verbringen wir allein damit Spam-Mails zu löschen. –Ich verbringe sie eher damit, welche zu schreiben. (Lest mein Buch Zivilflug zum Zeitriss!)

6 Monate sitzen wir auf der Toilette. – Tipp: Es gäbe auch für Erwachsene Windeln.

3 Monate sind wir in Bars anzutreffen. –Säufer samt Barpersonal natürlich um ein vielfaches länger.

2 Wochen beten wir. –Es gibt auch welche, die täglich mehrere Stoßgebete zum Himmel schicken – zum Beispiel weil die einzige Toilette besetzt ist -, dann verlängert sich auch diese Zeit auf Monate.

Das sind natürlich alles Durchschnittswerte, denn wer früher stirbt, verschwendet weit weniger Zeit mit all diesen Nebensächlichkeiten.

Jetzt frage ich mich: Wem bleibt denn bei all diesen zeitaufwendigen und notwendigen Tätigkeiten noch die Zeit für wirklich wichtige Dinge, wie arbeiten, um Geld zu verdienen und es auszugeben????

Mittwoch, 3. April 2013

Lieber tot als verheiratet

„Ach, der Winter hört nicht auf, Karl Lagerfeld kann sich seine Frühlingskollektion sonst wohin schieben.“ schimpfte Jurek Bimski, seines Zeichens Kriminalassistent, auf dem Weg vom Tatort zum vermutlich unschuldigen Täter. (Die schreckliche Beschreibung des Mordszenarios erspare ich dem zart besaiteten Leser hier einmal.)
„Ach, könntest du dir denn seine Preise leisten, Jumbi?“ fragte Kommissar Rau und klingelte beim ersten Verdächtigen namens Erhard Brunblad, welcher im 11.Bezirk ein kleines Häuschen besaß.
"Ja, was wollens?“ fragte der genervt, als er die Tür nur in einem Schlafrock öffnete, der sicher nicht von einem teuren Designer stammte.
„Mit Ihnen reden.“ erklärte Rau knapp.
„Immer nur rein, wenn’s nicht von der Polizei sind.“ scherzte Brunblad und ließ seine Gäste eintreten. Das Haus schien innen so desolat wie außen und bot ein Abbild der allgemeinen Wirtschaftskrise.
„Wir sind doch von der Polizei, hoffend, dass Sie uns bei einem Mordfall weiterhelfen können.“ erklärte Rau und zeigte kurz seinen Ausweis. „Sie kennen doch einen Herrn Werter?“
„Ja, leider, der hat meiner Tochter Avancen gemacht, der Heiratsschwindler. Ist er tot? Dann mach ich gleich ein Fläschchen Sekt auf.“ kündigte er fröhlich grinsend an. „Ja schauen‘s mich nicht so g’schreckt an, ich konnt‘ ihn nicht leiden! Mit gutem Grund! Der hat sich bei meiner Sabrina als Arzt ausgegeben und von mir einladen lassen und dann prahlt der rum, sodass mir die Augen aus’m Schädel g’falln wären. Er wär ein Chirurg, hat er behauptet, der die erste Hirntransplantation vornehmen dürfe.“
„Aber das ist kein Grund, ihn zu erschlagen!“ entkam es Jumbi, der eigentlich die Todesursache nicht von sich geben dürfte und einen strafenden Blick seines Chefs erntete.
"Ah sooo? Nja, ich war’s nicht!“
„Haben’s ein Alibi?“ forschte Rau.
„Wann ist denn die Krätzen erschlagen worden?“ erkundigte sich Brunblad.
„Heute so gegen 9 Uhr morgens.“ klärte ihn Jumbi auf.
„Gehen’s da hab ich do no g’schlafen wia a Murmeltier, leider allein.“
Der nächste auf der Liste, die der Tote freundlicherweise selbst angelegt hatte, samt den Beträgen, die er seinen Opfern aus den Börsen leierte, war ein gewisser Herbert Löffat, der in Penzing ebenfalls ein Haus besaß, allerdings ein weit schöneres als Brunblad. Rau stieg aus dem Auto und Jumbi klingelte, worauf eine Frau mit schöner Bob-Frisur öffnete und fragte: „Ja bitte?“
„Wir kommen in der Angelegenheit Werter.“ sagte Rau.
„Na endlich, dass einer kommt und gegen diese Sau ermittelt. Kommens herein!“ lud sie die Frau ein. „Herbertl, da san 2 Krimineser, wegen dem verreckten Hochstapler!“
Herbertl saß auf einer Couch und thronte vor dem Fernsehapparat, den er auf lautlos stellte, als Rau und Jumbi eintraten. „Da schau her, 2 von den 3 Stooges san do!“
„Haben Sie sie geschwänzt?“ fragte Rau.
„Was?“ fragte Herbertl Löffat, sein sardonisches Grinsen wich einem Spitzmund.
„Die Schule des Charmes!“ erläuterte Rau. „Damit Sie es gleich wissen, wir kommen nicht wegen der unlauteren Geschäfte des Herrn Werter, sondern wegen seines gewaltsamen Todes.“
„Ohjeh, da brauch i sicha a Alibi. Mei Frau wird bezeugen, dass ich-“
„Jetzt wart doch amal, wir wissen do no gar net für wann wir des brauchen.“ schalt ihn seine Gattin.
Für heut um 9 Uhr!“ sagte Jumbi.
„Auweh, da war i ja beim Friseur!“ fiel es der Dame ein und sie fasste sich ins gut frisierte und gesprayte Haar. „Tut ma leid.“
„Hearst, amal brauch i di und dann sowas!“ schrie sie ihr Mann an. „Ja, was kann i dafür, dass mei Alte grad net daheim war? Sondern beim Haartischler, der ihr de Perücken festgepappt hat.“
Auf einmal wurden von oben laute Klopfgeräusche hörbar, die in schier endloses Gepumper übergingen.
„Das ist unser Untermieter, der Hurenhund!“ ärgerte sich Löffat. „Den möcht i a umbringa! Der rennt in der oberen Wohnung herum, als hätt er Bleischuach an! Und den Werter, um den braucht kane a Träne vergießen, weil der war ja a Hundling. A wenn er endlich hin ist, ich hab gar ka Ehrfurcht vor dem, weil er hat mir solche Aktien, die er Ali-Baba-Aktien nannte, verdruckt. Total wertlos. Ka Wunder, dass den wer heimdreht hat!“
Der nächste auf der langen Liste hieß Erwin Wurm und wohnte in einer Gartensiedlung, wo er in seinem Garten gerade Schnee schaufelte. Über den Zaun hinweg rief ihm Rau den Grund seines Besuches zu und wurde samt Jumbi herein ins Gartenhaus gebeten. „Jaja, dieser Werter, der musste ja so enden. Meine Schwester hat der um den Finger gewickelt und ihr circa 20.000€ entwunden. Mit dem Schmäh, dass er ihr eine Wohnung in Palm Springs kauft. Dass den einer über die Klinge springen hat lassen, wundert mich net. Meine Schwester ist seither in psychologischer Behandlung. Die hat geglaubt er heiratet sie, dabei hat er zu mir noch gesagt, das heißt es ist ihm rausgerutscht, dass er lieber tot als verheiratet wär. Na, den Wunsch hat ihm ja einer erfüllt.“
„Und das mit ziemlicher Brutalität.“ ergänzte Jumbi.
„Und wo waren Sie, als man ihren Beinahe-Schwager ermordete?“ fragte Rau.
„Was weiß ich, wann der den Löffel abgeben hat. Ich bin die letzten Tag überhaupt nimmer aus‘m Haus raus, bei dem Sauwetter!“
Ziemlich geknickt wollten die beiden Kriminal-Kopfarbeiter zum nächsten Verdächtigen fahren, als Rau plötzlich sagte: „Du, wir haben ja einen fast freudschen Versprecher, der uns zu einem freudschen Verbrecher führt. Denn einer gab durch das Wörtchen auch zu, dass er schon einen auf dem Gewissen hat.“
WEN MEINT RAU?