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Samstag, 26. August 2017

Der Idiot

Dostojewski hat ein Werk geschrieben, dessen Titel auf viele Mitmenschen passt. Gestern schlenderte ich eine Straße entlang und als ich an einem Lokal in angemessene Entfernung vorbeikam, schoss ein blinder, vertrottelter oder besoffener Kellner hinaus (obwohl ihn keiner im Schanigarten gerufen hatte) und rannte mich fast um. Entschuldigung? Fehlanzeige! Der Idiot lächelte nur blödsinnig. Null Ahnung vom Dienstleistungs-Gewerbe, sonst hätte er gesagt: Pardon! Darf ich Sie zu einem Gratis-Getränk einladen? - Ich hätte ohnehin abgelehnt und entgegnet: Danke, ist ja nix passiert! So aber hätte ich sagen können: „Sans b‘soffen oder nur deppat? Haben Sie blinder Hess den Behindertenposten hier? Sie hätten sich schon entschuldigen können, oder können‘s reden auch nicht? Was können‘s überhaupt, außer andre niederrennen und blöd schauen? Hoffentlich ersticht Sie einmal wer! Des wünsch i ma!!!“ Und zu den Gästen: „Achtung, wenn der da abkassiert, weil rechnen kann der Idiot sicher auch nicht.“ - Zum Geschäftsführer: „Haben Sie den Rüpel einstellen müssen auf Empfehlung der Mafia? Ist das Ihr Kellner, Rausschmeißer oder Pausenclown? Mit so einem Manieren-befreiten Geisteskrüppel geht Ihr Laden bald pleite. Sitzen eh ganz wenig bei Ihnen herum. Soviel Arbeitslose gibt’s und Sie greifen so fatal daneben. Ich hätte gute Lust eine Anzeige wegen Körperverletzung zu machen, wer weiß, was die Polizei bei dem Idioten noch alles findet!“ - Aber es ist schade um meine Nerven und meine Energie, die ich ja für meine Bücher benötige! Außerdem: Wie der Herr, so des Gscherr!

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