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Sonntag, 24. Februar 2019

Lagerfelds Sager

Karl Lagerfeld starb und bleibt für seine diversen Zitate in Erinnerung: "Ich bin sehr geerdet, nur nicht auf dieser Erde. - Jogginghosen sind ein Zeichen der Niederlage. Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. - Zwischen mir und der Welt war immer eine Glasscheibe. - Man muss Stil haben, um ihn sich kaufen zu können. - Das wirkliche Drama der Reichen ist, dass es immer noch Reichere gibt. - Nur stumpfe Köpfe glauben, dass Erfolg ein Dauerzustand ist. - Ich fordere den 48-Stunden-Tag. Mit nur 24 Stunden komme ich nicht aus. - Ein Hauch von Humor und ein klein wenig Respektlosigkeit, das ist alles, was man braucht, um eine Legende am Leben zu erhalten. - Ich bin eine Art Modenymphomane, der nie einen Orgasmus hat. Ich bilde mir ein, ich könnte es noch besser machen. - Ich ändere unaufhörlich mein Testament. Ein schräger Blick von jemandem, dann wird er gestrichen. - Wenn man mich schlecht behandelt, dann habe ich keine christliche Erziehung mehr. - Mein Leben ist nicht die Begegnung mit der echten Wirklichkeit. (…) Die Idee der Realität ist viel stimulierender als die wirkliche Realität. - Mein Leben fängt mit mir an und hört mit mir auf."
Der Modeschöpfer wurde in der Sonntagszeitung vom Autor Robert Schneider gewürdigt, indem er schrieb, Lagerfeld wurde Hintersinn & Genialität unterstellt - er besaß beides nicht. (Naja, ich denke, wer den Vatermörderkragen nur für sich in Anspruch nahm, ihn zu einem Markenzeichen erkor, der hatte zumindest einen Anflug von Genialität, von seinem langen Erfolg ganz abgesehen.) Nie hat es einen großzügigeren und respektvolleren Egoisten als ihn gegeben. Ein Leben lang hat er daraufhin gearbeitet, der Moral unter die Röcke zu sehen, und als er gewahr wurde, dass da nichts war, stricht er den Begriff aus seinem Leben und blieb trotzdem ein anständiger Mensch. Trotz unglaublichem Ruhm litt er unter Einsamkeit und war darin bestens aufgehoben. Er verschrieb sich der Proust'schen Sicht auf die Welt und meinte kompromisslos: "Das ist keine Inszenierung, das ist eine ganz normale Entwicklung, bei der das Resultat vielleicht ein wenig seltsam ist." Als er wegen Realitätsferne & Dekadenz in die Schlagzeilen geriet, weil er seine Katze Choupette zum Werbestar hochstilisierte, sagte er: "Dass wir eben in einer Welt leben, in der eine Katze mehr Umsatz machen kann als jemand, der hart in der Fabrik arbeitet, ist vielleicht ungerecht, aber dafür kann ich nichts!" Dass diese Welt gedankenlos und grausam ist, daraus hat er nie einen Hehl gemacht. Er hat sein Werk nicht als Kunst begriffen, sondern als angewandte Kunst. - Der Franzose Loic Prigent drehte ein Filmporträt, wo er sein Leben zeichnet. - RIP Karl! - Meine Bücher sind auch angewandte Kunst, Freunde!

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