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Montag, 29. Oktober 2012

Burn out

In der Apotheken-Zeitung fiel mir ein Inserat für ein Johanniskraut-Präparat auf, das meine Verwunderung erweckte: Haben Sie zu nichts Lust, können sich nicht über Freundlichkeit freuen oder über Sticheleien Ihrer Kollegen ärgern? Leiden Sie an Schlafstörungen? Dann steht Ihnen vielleicht schon ein Burn out bevor. Dagegen hilft die Einnahme von…
Also gegen Schlafstörungen etwas zu unternehmen, sehe ich natürlich ein. Aber gegen ausbleibenden Ärger über kollegiale Sticheleien??? Bin ich Masochist oder was??? Muss ich zum Arzt laufen und schreien: „Hilfe, Herr Doktor, ich kann mich nimmer über die depperten Sticheleien meiner mobbenden Kollegen ärgern! Schnell verschreiben’s mir was!“
Das wär ja so, als würde ich zum Zahnarzt während des Plombierens sagen: „Hilfe, ich spür ja den Bohrer gar nicht, haben Sie etwa schon wieder den Nerv verfehlt?“
Oder zur Parkwächterin: „Hilfe, ich hab ja noch gar kein Ticket hinter den Scheibenwischern! Schlafen Sie oder haben‘s mich gar übersehen???“
Oder zu einem Polizisten: „Hilfe, ich hab ja noch gar keine Handschellen um und renne noch frei herum! Warum verhaften’s mich denn nicht endlich?“
Oder zum Richter während der Verhandlung: „Waaas? Sie haben mich immer noch nicht verurteilt? Nicht, dass Sie mich vielleicht gar freisprechen, weil ich so einen teuren Anwalt habe! Dann geh ich sofort in Berufung! Gell Herr Staatsanwalt, Sie helfen mir dabei, viel Strafe auszufassen??!“  u.s.w…
Wenn mir ein Burn out hilft, über idiotische  Kommentare mir feindlich gesinnter hirnverbrannter Mitarbeiter hinwegzuhören oder diese einfach wie Bade-Öl angenehm an mir hinunter laufen zu lassen, dann werde ich den Teufel tun, mir meinen Ärger darüber durch irgendwelche Pillen wieder zurück zu erobern.
Dazu passt auch der fromme Wunsch von Alf Poier, der beim gestrigen Interview die Leidensfreiheit aller Wesen im Universum gefordert hat. Das tu ich hiermit auch!

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