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Freitag, 28. Februar 2020

VORTRAG

Unter dem spannenden Titel Die Spezies, die aus dem Tumor kam hielt der sympathische Biologe & Autor Joachim Angerer einen spannenden Vortrag, dem eine interessante Diskussion unter seinen mitgebrachten Studenten & den alteingesessenen SF-Clubfreunden folgte. Eigentlich hätte jemand für YouTube mitfilmen sollen. Ich versuche hier nur die wichtigsten Punkte wiederzugeben:
Der SF-Filmklassiker The Thing (mit Kurt Russel), in dem es um eine böse außerirdische Lebensform geht, inspirierte den Vortragenden, den darin vorkommenden bösen Virus genauer unter die Lupe zu nehmen: die Zellen agieren getrennt oder gemeinsam, parasitär, vermehren sich im Wirt, bewirken bei ihm eine Verhaltensänderung, sodass sie sich leicht vermehren können, imitieren den Wirt sogar und brechen letztendlich aus ihm heraus. Was müsste eine solche Zelle alles können? Als selbstständiger Einzeller existieren und mit andren Zellen Strukturen bilden können, sich unbegrenzt teilen (normale menschliche Zellen teilen sich nur 40 - 60 Mal) sich vermehren, das Verhalten des Wirts verändern und ihn teilweise ersetzen. Da fällt jedem sofort der Name Henriette Lacks ein, die 1951 am Gebärmutterhalskrebs starb, deren (Hela-)Zellen, jedoch für medizinische Versuche herhalten mussten und für mittlerweile 60.000 Studien verwendet wurden und derart auf 50 Millionen Tonnen (!) anwuchsen. Laut New York Times sollen 10 neue Studien/Tag dazukommen, was sie weiterhin wie Unkraut sprießen lässt. Schon 10-20 % aller Zelllinien sind mit ihren Zellen verseucht. Das wirft die Frage auf (wie beim Zelltod die Blasen): ist Hela noch menschlich? Sieht man sich die Chromosomen an und vergleicht sie mit denen eines Menschen, dann nimmermehr! Ist sie eine Spezies? Biologisch nicht, denn eine solche ist klar definiert: gehört zu einer Gruppe von Lebewesen wie Tieren oder Pflanzen, hat ähnliche Eigenschaften, kann sich mit gleicher Art fortpflanzen. Es gibt auch Grenzfälle wie Influenza A - ist eine Spezies, aber kein Lebewesen und Liger (Mix aus Löwe & Tiger) - ist ein Lebewesen, aber keine Spezies, da alle Männchen unfruchtbar sind. Sehr interessant auch das Sticker-Sarkom (*C.A. Rebbek 2009), welches auf Hundegenitalien wächst, selbst abheilt und schon seit 11.000 Jahren existiert, was  bis zu 30.000 Wirtswechsel bedeutet. (Es betrifft nur Hunde, ist daher keine Spezies, da eine solche auch artübergreifend sein müsste, z.B. auf Wildkatzen übertragbar), während der Devil Face Tumor (bei Tasmanischen Teufeln) immer tödlich verläuft. Wir begeben uns ins Reich der Parasiten: Die Toxoplasmose befällt nur Katzen, wird auch für Schizophrenie verantwortlich gemacht (Crazy-Cat-Lady-Syndrom) und soll auch Alzheimer & Parkinson fördern. In den USA sollen 11 % der Menschen damit infiziert sein! Nun kommen wir wieder zum Krebs-Ding: Schleimhautzellen wären ideal zur Vermehrung und lassen sich per Speichel übertragen. Auch mit Trinkwasser ließe sich eine Pandemie erzeugen. Es gibt auch Mücken, die Hamster infizieren können. Der Zweck ist klar: Aggressivität erzeugen und den Wirt fithalten! Als Gegenmaßnahme empfiehlt sich Quarantäne, Notschlachtung oder eine Behandlung mit Radioaktivität, da Strahlung das Zellwachstum hindert. Dekontamination mit 231 Grad, denn dann zerfallen die Proteine und es ist kein Leben mehr möglich! Weniger geeignet ist Chemotherapie sowie Kälte (Zellen werden sogar auf flüssigen Stickstoff gelagert und fühlen sich pudelwohl) Gegen Desinfektionsmittel kann ein Virus (der Begriff Virus leitet sich vom lat. Wort für Gift ab, ein Virus ist kein Lebewesen, da ihm der Stoffwechsel fehlt, leider nicht die Fähigkeit zur Fortpflanzung) Resistenz entwickeln. Am ehesten hilft noch Chlorbleiche (setzen die Chinesen auch gegen Corona ein), als Nachteil fördert diese jedoch den Rost (schlecht für Autos in der Nähe). Alles, was mit Leben unvereinbar ist, tötet auch den Virus! Es stellt sich die Frage: Warum nicht Pilze als Virus verwenden? Der Ophiocordyceps unilateralis ist eine parasitäre Pilzart und infiziert Ameisen, macht aus ihnen Zombie-Ameisen, welche sich durch ihn gezwungen fühlen, in Feuchtebiete zu wandern, während sie normalerweise trockene Gebiete bevorzugen. Ein Pilz mutiert allerdings nicht so wie Krebs, sondern ist anfällig für ein Gegenmittel, das Fungizid!  Es gibt auch einen Hyperparasiten, der nur Parasiten befällt. Als Quellenangabe hier noch blog.sciencemag.org - Das war das Ende oder ist es erst der Anfang? Am Schluss stellte sich noch die Frage nach dem Coronavirus: In Österreich sterben 400 Menschen/Jahr bei Verkehrsunfällen und 1400 an Grippe - bei Corona starben bisher 2800 weltweit, davon zwei Drittel in China - also keine Panik!

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