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Samstag, 8. Februar 2020

Pilze

Angeblich fressen in Tschernobyl Pilze Radioaktives, meine Bücher fressen dafür eure Langeweile, liebe Freunde! Apropos: Man sagt ja über Verhaltensauffällige, sie hätten narrische Schwammerl gefressen - zu meiner Uni-Zeit gab es einen Kommilitonen, der sich auch gern der intensiven Beschäftigung mit natürlichen Substanzen, die das Bewusstsein erweitern, hingab. Einmal aß er Mellow Yellow - das getrocknete Innere von Bananen, dem eine ähnliche Wirkung wie Hasch nachgesagt wird - dann wieder eben solche Pilze, die man raucht oder was auch immer mit ihnen tut, damit sie originell auf den Organismus wirken können. Er erschien also meist mit weit aufgeblendeten Pupillen und erzählte uns komische Sachen. So behauptete er, dass er der Sohn vom Präsidenten der Insel Saint Camirado sei, die man - bei welcher Schreibweise auch immer - vergeblich im Atlas suchte. Dann wiederum hätte er einen geheimen Auftrag vom Ministerium bekommen, sich als Maulwurf an der Uni zu betätigen, um allfällige subversiv gewordene Elemente zu neutralisieren. Oder er könnte vermeintlich unlösbare Mathe-Probleme, wie z. B. die Riemannsche Vermutung, lösen, die nämlich gar nicht unlösbar seien, man müsse nur unorthodoxe Wege beschreiten, um sie zu knacken. Ein andermal forderte er einen Professor auf ein Wissensduell im Fach Hyperthermonale Funktiolyse heraus, welche man in jedem Fachbuch und auch im Internet bis heute nicht finden kann. Kurzum, das Zusammensein mit ihm gestaltete sich meist mehr als abwechslungsreich und natürlich fragte sich jeder, woher er nur so extraordinäre Ideen nähme. Naja, Pilze fressen eben!

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