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Donnerstag, 22. November 2012

Zum Verzweifeln-Teil 1

Mein Leben verläuft manchmal komisch, wie im Witz, wo ein Ausländer in Wien 2 Einheimische fragt: „Do you speak english?“ –Die beiden verneinen.
„Parlez-vous francais?“ –Sie schütteln die Köpfe.
„Parla italiano?“ –Keine Reaktion.
„Habla espanol?“ –Wieder nix. Also geht er traurig weiter und ein Wiener sagt: „Ein gescheiter Mensch, hat 4 Sprachen gesprochen!“
Drauf der andere: Und? Hat’s ihm was genützt?“
So wie der Ausländer fühlte ich mich gestern vor einer pipi-feinen Adresse im 13.Bezirk, Jagdschlossgasse, wo ich auf der Gegensprechanlage einen Namen suchte. Plötzlich öffnete sich das Haustor und ein Mann in rotem Overall mit Wischmop fragte: „Wollens eine?“
„Äh, ja, wo wohnt Dr. Pallavicini?“ – Drauf er: „Zu wem wollen’s?“
„Zu Dr. PALLAVICINI! Er steht nicht auf der Anzeige!“ – „Net?“
„Nein, kennen Sie ihn?“ – Er schien zu überlegen und antwortete schließlich nach gefühlten 10 Minuten: „Naa!“
Eine Frau mit Windhund kam zum Haus und er rief ihr zu, wobei er auf mich deutete: „Da will wer zum Dr. Palatschinki!“
„PALLAVICINI!“ korrigierte ich schon leicht nervös.
„Ach soo?“ Skeptisch maß sie mich vom Scheitel bis zur Gummisohle.
„Kennen Sie ihn, gnädige Frau?“ erkundigte ich mich schon etwas ungeduldig.
Auch sie überlegte angestrengt. „I glaub net!“
„Sie kennt eahm aa net!“ übersetzte der Mann mit Mop unnötigerweise.
„Wie lang sind Sie hier schon Hausmeister?“ wollte ich wissen.
„I bin doch ka Hausmasta!“ protestierte er. „Sondern Reinigungsfachmann!“ Mit stolz geschwellter Brust drehte er mir kurz den Rücken zu, sodass ich die Werbeaufschrift BLITZBLANK KG lesen konnte.
Daraufhin fragte ich die Hundemutter; „Wohnen Sie schon länger hier, gnä Frau?“
„Wieso wollen‘s des wissen?“ Wieder dieser messende herablassende Blick, als wäre ich zum Auskundschaften lohnender Einbruchsziele hier. Auch vom Mop-Schwinger.
„Na um zu erfahren, ob der Doktor vielleicht schon länger verzogen ist. Im Telefonbuch steht er noch mit der Adresse hier, aber die Nummer ist inaktiv.“
„Welcher Doktor?“ fragte sie.
„Na, der Pallatschinken!“ antwortete er.
Eine alte Dame mit Stock kam dazu und scherzte: „Wenn mehr als 2 Leut‘ z’sammsteh’n, muss eine Demo angemeldet werden!“
„Gnä Frau, kennen Sie den Dr. Pallavicini?“ fragte ich hoffnungsschöpfend.
„Wem?“ – Der Reinigungsmaxl brüllte ihr ins Ohr: „Dr. PALLAWITSCH!“
„Na, der wohnt da nicht! Was is’n des für a Dokta?“
„Nervenarzt!!!“ schrie ich und ergriff die Flucht. Daheim tat ich das, was ich hätte gleich tun sollen: ich rief die Auskunft an. Von dem Desaster erzähl ich nächstes Mal, wenn mein Blutdruck seine normale Frequenz erreicht hat….

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