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Freitag, 16. November 2012

Ungenutzte Werbefläche

Heute am Weg zum Literaturhaus sah ich schon von weitem den Sedlacek, einen Gläubiger, dem ich leider 50 Piepen schulde. Oje, dachte ich noch, als er mich auch schon erkannte und die Hand zum Gruß bzw. Eintreiben der Schuld hob. Ich bog reflexartig in die Seitenstraße links von mir ab und rannte in die erstbeste offene Hauseinfahrt, wo ich mich hinter einem Mauervorsprung versteckte. Wie in einem Schwarz-Weiß-Agentenfilm. Sedlacek hatte bereits unter lauten Pompeji-Pompeji-Rufen die Verfolgung aufgenommen (der nennt mich immer Pompeji anstatt Pomej – aber es gibt noch einen, der mich spaßweise Jemop nennt) und kam just vor der Hauseinfahrt zu stehen, in der ich mich vor ihm verbarg. Seine Säule- oh Verzeihung- Freundin war ihm eilig gefolgt, ich hörte das Klack-Klack ihrer hochhackigen Pumps und wie er zu ihr raunte: „Ich hab gar nicht gewusst, dass das Gfrast so schnell rennen kann! (Tja, Sportschuhe anschnallen, Dickerchen!) Aber ich krieg noch meinen 50er!“
Jaja, spätestens zu Weihnachten, wenn die bucklige Verwandtschaft, bzw. deren brauchbarer Teil, ein monetäres Geschenk ausspuckt! Was mir immer für komische Sachen passieren – es würde sich lohnen, mich mit einer Kamera zu begleiten und eine Serie des Titels POMEJS PAUSENLOSE PROBLEME zu drehen. Aber egal, ich setzte meinen Weg zum Literaturhaus fort, wo ich mich zu einem Beratungsgespräch bei der IG Autoren angemeldet hatte. Übrigens hatte ich schon mal vor 3 Jahren ein Gespräch mit einer Dame aus dem Verein, wo ich mir Rat bezüglich des Findens eines passenden Verlages für meine Manuskripte erhoffte. Die Gute meinte: „Ganz einfach! Gehen Sie in eine Buchhandlung und gucken, welche Verlage schon Bücher Ihres Stils veröffentlicht haben, und senden dann ihr Werk dorthin.“
Ich wollte schon fragen: Schau ich so deppat aus, dass ich auf diese glorreiche Idee nicht schon selber gekommen bin? – Stattdessen erkundigte ich mich aber sachlich: „Und welche Möglichkeiten gibt es noch?“ – SCHWEIGEN! Untermalt von einem unwissenden Lächeln.
Jedenfalls wollte ich denen noch eine Chance geben, mir zu beweisen, dass sie doch nicht ganz unnütz sind und saß alsbald einer andern Dame gegenüber. Meine Frage: „Welchen Rat haben Sie für einen publizierten Autor zwecks günstiger Werbung seines Buches?“ Beantwortete die liebe Frau: „Ganz einfach! Schalten Sie ein Inserat in einer Zeitschrift!“ -Diese grenzgeniale Idee kam mir auch schon!
„Jaja, nur leider kommt das nicht ganz so günstig und bringt mich etwas in eine pekuniäre Zwickmühle.“ umschrieb ich eloquent meine momentane Pleite-Situation.
„Ach soooo….“ - Ich weiß nicht, ob sie für ihren nun aufgesetzten mitleidenden Gesichtsausdruck eigens Schauspielunterricht genommen hatte, aber es sah mehr wie eine halbseitige Lähmung nach einem Botox-Unfall aus. Den Weg hierher hatte ich zum zweiten Mal umsonst gemacht. Welch Jammer! Auf dem Heimweg haderte ich wieder mal mit dem unbarmherzigen Schicksal eines armen Künstlers und dachte: Wenn ich Geld hätte, wär alles viel einfacher! Und da ging mir ein Licht – nein, ein ganzer Kronleuchter auf: Geldscheine! Etwas, das jeder gern in die Hand nimmt und einen Blick drauf wirft. Was eignet sich besser zur gratis Werbefläche? Kaum daheim, schrieb ich unter die Seriennummer meines letzten Zehners hinten drauf: ZIVILFLUG ZUM ZEITRISS
Allerdings nur mit Bleistift, nicht mit Kuli, sonst bin ich noch dran wegen Beschädigung von Staatseigentum. Jaaa, die schwer verdienten Scheinchen gehören uns gar nicht, die stellt uns Vater Staat nur als Tauschmittel für Konsumgüter zur Verfügung! -Also, wenn jemand den Titel meines Science Fiction Romans liest, weiß er zuerst nix damit anzufangen, wird ihn googeln und TRARAAA!!! Schon hab ich einen neuen Leser bzw. Käufer meines Super-Buches an der Angel! Hoffentlich! Das werbemäßige Beschriften tue ich nun mit allen 5ern, 10ern, 20ern, 50ern, und 100ern, die ich in die Finger kriege – so macht Bezahlen wenigstens Spaß! Das sind Werbezettel, die garantiert keiner wegwirft! HAHA!!
Wundert euch also nicht, liebe Leute, wenn ihr einen Geldschein bekommt, auf dessen Rückseite der Titel meines preisverdächtigen SF-Romans prangt. Und radiert ihn vor allem nicht aus!!!!

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