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Mittwoch, 21. November 2018

Hirn in Hochform

Gestern besuchte ich einen interessanten Vortrag der WKO: Ihr Hirn in Hochform - Dr. Marcus Täuber vom Institut für mentale Erfolgsstrategien aus der Neuro-Forschung für Unternehmer - mit seiner Frisur ähnelte er ein wenig Kim Jong-un - begann mit einer Anekdote: Oxford 1932, Einstein wird von seinem Assistenten gefragt: "Herr Professor, warum haben Sie dieselben Fragen wie voriges Jahr gestellt?" Einstein erwiderte: "Ja, die Fragen waren dieselben, aber die Antworten haben sich geändert!" So geht es uns auch heute. Nokia war um die Jahrtausendwende das Nonplusultra bei den Handys, der Knochen war robust und sein Akku ewig lang, bis 2007 Marktführer, der das iPhone für ein Nischenprodukt hielt, 2013 dann der Notverkauf an Microsoft und Nokia war Geschichte!
1996 teilten sich vier Giganten den Markt: Disney, Coca-Cola, MacDonalds und Kodak. Das Ungesunde hat sich gehalten, doch Kodak ging 2014 in Konkurs, weil die Zeichen der Zeit verkannt wurden. Unsre Urahnen waren noch Problemdenker, sie mussten sich vor dem Säbelzahntiger hüten, denn hätten sie positiv gedacht, wären sie ausgestorben. Es kam zur Wiederholungsunterdrückung: das Gehirn sieht Fehler nicht mehr und gewöhnt sich an Probleme. Heutzutage sagt man sich: START WITH WHY! Man braucht Visionen. Manche fragen sich auch: Wie werde ich Experte? Nicht durch Erfahrung, denn die Uni Stanford fand heraus, dass Professoren nicht besser bei Tests abschnitten als ihre Studenten. Der Schwimmstar Michael Groß wurde einmal gefragt, ob ihm nicht zu langweilig sei, immer hin und her zu schwimmen, worauf er sagte: "Ich habe noch nie eine Bahn wiederholt!" - Gewohnheiten verhindern Fortschritt! Es kommt zu einer operanten Konditionierung. Z. B. wurde die Gehirnaktivität einer Ratte in einem Labyrinth erforscht, die nach Futter sucht. Anfangs und am Ende beim Futter zeigte sie hohe Gehirnaktivität - dazwischen eine geringe - wie eine Flatline. Es kam zum Automatismus. Auch bei Rauchern beobachtbar, die meinen, Rauchen entspanne sie. Eine Zigarette hat 3000 Inhaltsstoffe, von denen keiner entspannend wirkt! Doch unsre Basalganglien, auf denen Muster im Fühlen, Denken & Handeln gespeichert sind, sitzen so tief im Gehirn, dass sie schwer erreich- und veränderbar sind. Eine Gewohnheit besteht aus 3 Elementen: Auslöser, Verhalten, Belohnung. Es bedarf einer intrinsischen Motivation also eines Rituals für eine Veränderung. Man sollte sich immer zur selben Zeit, am selben Ort ein neues Muster einprägen - z.B. einen Lauf durch die Natur, bis dieser automatisiert ist, was ca. zw. 10 und 66 Tagen dauern kann, ehe sich unser innerer Schweinehund umstimmen lässt. Aber die Willenskraft ist ein schwacher Muskel, daher sollte man die Selbstregulation gleich anfangs, also morgens früh starten!
Innovation bedeutet eine alte Idee mit einer neuen zu verbinden. Nach dem Motto: besser gut geklaut als schlecht erfunden! Da unser Gehirn linear denkt, sich Wissen aber exponentiell verdoppelt, führt uns die Intuition fehl! Im Angesicht der Computer, die immer mehr Arbeitsplätze übernehmen, brauchen wir eine Kreativgesellschaft! Neue Ideen sind Kombinationen von alten. Archimedes bekam einst eine Krone, von der er feststellen sollte, ob sie aus Gold sei. Nicht nur das Gewicht war entscheidend, sondern auch die Dichte, also nahm er erstmal ein Bad und da fiel ihm ein, auch die Krone ins Wasser zu tauchen, denn sie verdrängte ja ihr (messbares) Volumen! Ideen kommen oft in Phasen der Entspannung. Chronischer Stress ist immer schlecht und führt zum Burnout! Besser Pausen machen und diese in der Natur verbringen. So können wir leichter in einen Zustand des FLOWs kommen, in welchem wir bis zu 700 % kreativer und bis zu 500 % produktiver sein können. Wir lernen auch doppelt bis 4,9 mal so schnell in diesem Zustand. Surfer und Extremsportler geraten viel leichter in diesen Zustand. Manche brauchen andre Menschen, um in den Flow zu geraten, andern gelingt dies allein besser (vor allem Autoren, die ein Buch schreiben wollen). Wichtig ist, den Fokus voll auf das TUN zu legen. Leider lassen sich viele ablenken und starren bis zu 88mal pro Tag auf ihr Handy! Die meisten erleben nur einen flachen Flow beim Ansehen eines Films oder beim Lesen, ein tieferer Flow gelingt nur wenigen. Sie versuchen mit Yoga und Sinneswahrnehmungen in einem Karussell in Stimmung zu kommen. Wichtig ist: Das Gehirn soll sich den Auslöser für den Flow merken! Keine Ablenkung zulassen, und wenn man sich dazu auf eine einsame Berghütte zurückziehen muss. Man kann sich sogar mit Virtuell Reality-Brillen helfen, in welcher man die Naturerlebnisse daheim konsumieren kann, um neue Reize zu bekommen.
Freunde, ich hab nur rudimentär seinen Vortrag zusammengefasst (mehr unter: ifmes.at) und empfehle euch zwecks neuer Reize meine Bücher! Vor allem mein humoriges neues Buch DER WAHNSINN MÖGLICHERWEISE

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