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Montag, 28. November 2016

Abgefeiert

Samstags fand die Weihnachtsfeier des SF-Club im Gasthaus Möslinger statt. Dort traf ich außer den mir schon bekannten entzückenden Gesichtern auch viele neue. Von der delikaten Speisenauswahl wählte ich Mohr im Hemd - pardon, nicht politisch korrekt, also sagen wir Elefantenarschloch im Klopapier. Die Stimmung kochte bereits, als die gute Seele des Clubs, Obmann Alfred,  herzerwärmende Worte an uns alle richtete. [Vor 2 Monaten hatte ich die Ehre, in seinem Haus Gast sein zu dürfen und mir den lukullischen Genuss von Schinkenfleckerl einzuverleiben (Mmmmh!). Auch mit der Stimme seines PCs, Siri, durfte ich sprechen, die alle Fragen beantwortet. Auf mein "Wann geht die Welt unter?" folgte ihr präzises "Am 13. Oktober 2028!" (Genießt also die restlichen 12 Jahre, Freunde!)]
Der generöse Alfred hatte für jeden von uns ein schön verpacktes(Buch-)Geschenk parat, auch ich bekam eines mit der Notiz: Vielleicht eine Idee für ein neues Theaterstück oder einfach ein nettes Lesevergnügen. Der liebenswerte Paul neben mir bekam ein Paket mit der Aufschrift: Du als Mann von Welt weißt ja nackte Tatsachen zu schätzen. Darin ein Buch mit Aktaufnahmen - ein Schelm. Von den andern bekam er gar viele Bücher, die er in 4 Plastiksackerln verstauen musste. (Leider keins von meinen Büchern, aber ich bin auch erst das 3. Mal dabei und arbeite noch daran, alle mit dem Kauf meiner Werke zu indoktrinieren!) Die Mitglieder packten unter großem Hallo alle ihre Geschenke aus und ich bekomme von 2 Mitgliedern noch Schokolade und von der bezaubernden, talentierten Künstlerin Lygia, die eigens aus dem Burgenland anreiste, wo sie in Jennersdorf die Kunstszene aufmischt, 3 herzige Zeichnungen. Hier jene, die mir am besten gefiel:
Ich hab sie nachgezeichnet, da ich keinen Scanner besitze.
Die ausgelassene Stimmung wurde noch getoppt, als der Wirt uns allen ein Glas Sekt spendierte und uns ebenfalls "Frohes Fest!" wünschte. [Eigentlich wollte ich ja zechprellen, wär unter 40 Anwesenden gar nicht aufgefallen, aber bei solch einer netten Geste konnte ich nicht :) !]
So gegen 22.30 Uhr verabschiedete ich mich und trat mit meinen Geschenken den nächtlichen Heimweg an. Da ich Öffis hasse, wählte ich die direkte Route quer durch den Prater, die ich so spät noch nie benutzte. Es war enterisch aber nicht stockdunkel, denn weiße Wolken zogen über den nachtblauen Himmel hinweg. Die Hauptallee zeigte sich mit Ausnahme meiner Wenigkeit menschenleer. Der kühle Wind beraubte die spalierstehenden Kastanien ihrer spärlichen Blätter und trieb sie verspielt vor mir her. Es raschelte und knackte in den fast kahlen Baumkronen. Wäre ich in einer meiner Kurzgeschichten, würde hinter einem der Stämme ein Attentäter hervorspringen, ich ihn persönlich niederringen oder ein plötzlich auftauchender Held mir zu Hilfe eilen und ihn fertigmachen. Oder ein UFO über mir schweben, sogar landen und mich mitnehmen. Aber, ach, nix dergleichen geschah, außer - KRACK! dass ein morscher dünner Ast in ca. 10 Meter Entfernung herabfiel. Da erinnerte ich Ödön von Horváth, der in Paris von einem herabstürzenden Ast erschlagen wurde. Als ich davon im Deutschunterricht erfuhr, flüsterte ich meiner Banknachbarin zu: "Das hätt' er im Prater billiger haben können!"
Tja, Jahre später musste ich meine Ansicht revidieren: die Bäume im Prater sind weder so mächtig noch zielsicher, um mich erschlagen zu können.

1 Kommentar:

  1. Hahaaa! Cartoonisten Cartoons schenken, ist ja ziemlich unverfroren bis gewagt! Zu gern hätte ich in der honorigen SFGW-Runde mit gruseligen Cartoons gepunktet, aber bei mir wird einfach alles drollig. Amüsante Webseite, die du da pflegst! Weiter so! :)

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