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Freitag, 17. August 2012

Freundschaftliche Ratschläge

Anlässlich des Erscheinens meines Science-Fiktion-Romans Zivilflug zum Zeitriss, der übrigens auch als eBook zu haben ist, habe ich 100 Ansichtskarten mit dem Titelbild drauf zu Werbezwecken drucken lassen. Als ich nun einen alten Bekannten traf, wollte ich ihm natürlich gleich einige Karten aufs Auge drücken, da fragt er mich blöd: „Was soll ich denn damit, ich schreib eh nur eMails?“ - Manchen Menschen muss man wirklich auf die Sprünge helfen, zu ihrem eigenen Besten. Scheinbar hat ihm die Sommerhitze schon sein Gehirn ausgedörrt, oder er hat zu viel Eistee mit Rum gesoffen, was die Gehirnzellen zum Absterben brachte, oder sonst eine Krankheit verschleppt, die sich auf seine graue Masse als alles erstickender Schleier - sogenannter Denksmog- geschlagen hat. Also führte ich ihm aus, was er damit anfangen könne.
„Hast du denn keine Urstrumpftante, die des eMailens gar nicht  mächtig ist und sich kaputtfreut, wenn sie von dir mal eine Karte kriegt? Der schreibst du drauf: Hab mich lang nicht gemeldet, liebes Tantchen, aber vergiss mich trotzdem nicht in Deinem Testament!“ -„Toollll!“ gab er zu und schränkte ein: „Aber ich hab so eine Sauklaue, dass die das gar nicht lesen wird können!“
„Wenn du willst, mach ich dir den Ghost-Writer!“ schlug ich vor. „Oder du schickst eine Karte an deinen Rivalen mit dem Text: „Lass meine Frau in Ruhe, sonst schlag ich Dich tot! - Da ist es sogar besser, wenn er Deine Unterschrift nicht entziffern kann.“ - „Stimmt!“ meinte er schon fröhlicher gestimmt.
„Oder du schreibst dem Finanzamt: Ich hab euch Geiern genug bezahlt, also belästigt mich nie wieder mit euren Scheiß-Vorschreibungen, sonst scheiß ich euch ins Kuvert!“  - Anerkennend nickte er und malte sich wahrscheinlich schon das Gesicht des Beamten aus, der den Schrieb dann vor sich am Tisch liegen hat. - „Oder du steckst deinem lauten Nachbarn eine Karte unter die Scheibenwischer seines Autos mit der Ankündigung: wenn du mich nachts nochmal aufweckst, stech ich Dir die Reifen auf!“ - „Ach, das hab ich schon mal gemacht!“ fiel ihm ein und er winkte ab, denn er gehörte nicht zu jenen Rowdys, die sich selber immer wiederholen wollen.
„Dann zeichne ihm einfach ein Hängmännchen drauf, dann weiß er auch Bescheid!“  - „Und? Fällt dir sonst noch was ein?“ fragte er und nahm schon eine der Karten in seine Pranken.
„Ja sicher! Bei einem bunten Abend mit Freunden kannst du mit folgendem Zaubertrick punkten: ich wette mit euch, dass ich durch eine Ansichtskarte kriechen kann! -Dazu musst du eine der Karten nur der Länge nach falten und dann einen Zentimeter von oben beginnend immer im selben Abstand bis knapp einen Zentimeter vom unteren Rand entfernt, abwechselnd von rechts und links mit der Schere bis zur Mitte reinschneiden, dann kannst du die Karte zu einem großen Kreis vorsichtig auseinanderziehen und dir ganz einfach über den Kopf bis zu den Füßen runterziehen und durchsteigen.“ - Nun kriegte er feuchte Augen, erinnerte er sich doch an seine Kinderzeit, wo derlei Tricks immer gern im lieben Verwandtenkreis mit Applaus und Zuckerwerk honoriert wurden. Doch das reichte ihm noch nicht und er erkundigte sich: „Und was kann ich noch mit einer deiner Karten tun?“ - Nun kam mein letzter Trumpf: „Ganz einfach, du kannst sie deinem miesen Chef in den Arsch schieben!“ - „Super!“ freute er sich und nahm mir alle Karten aus der Hand, ehe er eiligst entfleuchte, um meine Ratschläge in die Tat umzusetzen. Tja, wenn einer schon selber keine guten Ideen hat, ist er fein raus, wenn er so jemand Findigen wie mich kennt.

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