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Mittwoch, 2. Januar 2013

Berufswechsel

Neujahr heißt meist auch Neuorientierung. Da ich noch keinen Bestseller habe, bin ich schon 2012 auf die Idee gekommen, mich bei Verlagen als Cartoonist oder Kolumnist entweder in humoristischer oder beratender Weise zu bewerben, aber diese Verleger sitzen ja auf ihren hohen Rössern und denken gar nicht dran, mir eine Chance zu geben, wer weiß, vielleicht sind die auch gar nicht des Lesens mächtig.
Neulich las ich in Zeitungen wieder einige Rubriken verschiedener Fragen-Sie mich- ich-rate-Ihnen-gut-Tanten, wo ich viel bessere Ratschläge auf Lager gehabt hätte. Beispiele gefällig?
Eine alte Dame schrieb: Ich möchte gern im Grab meines Mannes beerdigt werden, aber eine Baumwurzel hat sich darin vergraben und nun meint der Pfarrer, es geht nicht, dass man sie entfernt, ich müsste mir ein andres Grab suchen. Mir wäre es aber so wichtig, bei meinem Gatten die ewige Ruhe zu finden. – Nun riet die Rate-Tante zum üblichen Prozedere, den legalen Weg vom klärenden Gespräch mit dem sturen Pfaffen über den Anwalt bis zum Kadi gehen, der sich bis zum Jüngsten Gericht zieht. Da erlebt die gute Dame das Ende nicht mehr und landet im Armengrab. Denn ein Gespräch mit dem dogmatischen Diener Gottes, der das Wohl eines Baumes über das einer Gläubigen stellt, ist so sinnlos wie der ellenlange Gerichts-Canossa-Gang, der nur den Winkeladvokaten reich macht!
Ich würde ihr raten: Liebe gnä‘ Frau, vergeuden Sie nicht Ihre wertvolle Restlebenszeit mit unnützen Geistlichen-Gesprächen, kippen Sie ein Liter Motoröl ins Erdreich und den Baum samt seiner neugierigen Wurzel gibt’s bald nur mehr in schlechter Erinnerung! Dann gehen Sie zu einem andern Pfarrrer beichten und beten’s halt die 3 Ave-Maria und 5 Vater-unser und fühlen sich so unschuldig wie ein  Neugeborenes ohne Erbsünde!
(Da fällt mir der Witz ein: 2 Pfarrer unterhalten sich. Fragt der eine: „Wie teilst du eigentlich die Kollekte auf?“ Drauf der andre: „Ich zieh einen Kreide-Strich auf dem Boden und werfe alles Geld hoch. Was rechts hinfällt, gehört Gott, was links hinfällt, mir.“ Drauf der erste: „Ich werfe einfach alles Geld hoch und sag: Nimm Dir was Du brauchst, Herr, was runterfällt, gehört mir!“)
Eine andre Dame schrieb: Ich bin 2fache alleinerziehende Mutter und nach dem Konkurs meines Ex-Mannes finanziell am Ende. Von seinen reichen Freunden wurde ich gefragt, wie viel ich denn heuer schon gespendet hätte. Als ich sagte: Nichts! sahen sie mich empört an. Nun fühle ich mich schlecht. – Der Rat fiel natürlich so aus, dass sie sich nichts draus machen solle und auf ihre schwierige Situation, die sich die reichen Deppen natürlich nicht vorstellen können, hinweisen solle.
Mein Rat: Liebe Frau, sagen Sie doch einfach beim nächsten Mal: „Ich brüste mich nicht lang mit meinen vergangenen guten Taten! Ich fahre bald nach Indien, um die Scheiße der Heiligen Kühe wegzuräumen. Kommt ihr alle mit???“ Dann werden Sie all die verfickten Snobs und die erhabenen Gutmenschen rapide verfallen sehen!!!
Es gibt auch belanglosere Problemchen. So fragte ein Herr, ob der Biosprit wirklich unbedenklich sei, nicht nur hinsichtlich ethisch schwer bedenklicher Getreideverschwendung, er höre manchmal den Motor klopfen. – Es folgte eine Abhandlung pro und kontra Verwendung, sodass er sich wieder nicht auskennen konnte.
Ich meine: Lieber Herr, den Sprit kann eh keiner mehr essen, also rein damit in den Tank, und wenn der Motor klopft, sagen sie HEREIN und drehen einfach das Autoradio lauter.
Tja, so tolle Tipps kriegten die armen Rat-Suchenden von mir, aber wie gesagt, es erbarmt sich ja kein Verleger und gibt mir so eine verantwortungsvolle Stelle!

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