Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Mein Krampf

Erschreckenderweise verfüge ich über eine Anziehungskraft auf Gestörte, die immer größer wird. Sollte Hitler wiedergeboren werden, käme er, so bald er laufen kann, zu mir und böte mir ein Engagement als Ghostwriter für Mein Kampf 2.0 an. Mein Leben war ja nie leicht, aber nun erlebe ich fast jede Woche eine Realsatire, die nur für Unbeteiligte lustig ist.
Z.B. frequentiere ich eine öffentliche Bibliothek, um meine schriftstellerischen Neigungen auszuleben, was ein gewisses Fragment zu stören scheint. Der Kerl sieht aus wie ein verkrachter Buchhalter, der vom Wirtschaftsprüfer als unnötiger Kostenfaktor eliminiert worden war und darob grollte: rattenkleine Augen hinter einer Brille, verhärmter Gesichtsausdruck, als leide er an Darmverschluss und gekleidet wie ein Komiker, führt er ab und an Selbstgespräche: "Z, sitzt scho wieder da und schreibt an Bestseller!" Gefolgt von spöttischen Grinsen. Offenbar ein Pensionist, der daheim keine Ansprache hat. Den scheint zu stören, dass ich schneller tippen kann, als er lesen.
Im Lesesaal stehen 8 Computer, an denen alle tippen, bis auf einen. Der schaut sich mit Kopfhörern Filme an. Einer der andern User hämmert auf die Tasten ein, als hätte er Bleifinger und schimpft immer wenn er sich vertippt: "Scheiß-Tastatur. Da hat schon der Ramses drauf geschrieben!" - Aber das stört den Komiker nicht. Auch wenn einer am Kopierer steht und ablichtet und danach seine Karte vergisst, worauf ein BIEP-BIEP-BIEP ertönt. Das macht alles mehr Lärm, als wenn ich rasant meine Finger über die Tasten flitzen lasse.
Es entbehrt auch nicht einer gewissen Komik, wenn sich so eine armselige, Selbstgespräche-führende Figur über andere lustig macht. Und gestern hatte der Wixer die Stirn, sich bei der Dame am Info-Schalter über mich zu beschweren. Ich bekam einige Gesprächsfetzen mit: "Die Computer sind zur Recherche da! Und nicht ... schreibt über schwerelosen Sex (Da erkannte ich, dass die komische Figur meinen Text für das nächste SF-Buch mitgelesen hatte! 27 Seiten hat der Idiot scheinbar auswendig gelernt.) ... sitzt jeden Tag da!"
Die Dame ging gar nicht auf ihn ein, aber in mir kochte die Wut hoch. Scheinbar stand der am Kopierer 2 Meter hinter mir und benutzte für seine Stielaugen seine Brille als Feldstecher, um mich auszuspionieren! Schon wollte ich sachlich sagen: "Das ist eine öffentliche Bibliothek, die ich ungeachtet irgendwelcher unliebsamen Hetzer täglich aufsuchen darf und auch weiterhin werde, selbst wenn ich im Lotto gewinne! Ihnen zum Trotz! Außerdem stören Ihre Selbstgespräche mehr als mein Tippen!"
Oder lustig: "Es geht Sie zwar nix an, aber ich schreib ein Traktat über Gehirnkranke, die mit sich selber reden!" 
Oder vulgär: "Willst Weihnachten im Spital feiern, Deppata? Hast scho lang kane mehr auf die Pappen kriegt, gell??!! I kann dir ane anrauchen, dass da de Augnglasln wegflieagn, so schnell kannst gar net schaun, 4-Äuglerter!!!"
Oder drohend: "Wenns Ihna mit mir spielen, fress ich Bohnen und lass an Schas nach'm andern! Mal schaun, wie viel i aussedrucken kann!! BBRRRLTTT!!!"
Oder gefährlich: "Ich leide an einer ansteckenden Krankheit. Dreimal dürfen'S raten an welcher. Ist es T, B oder C???" Dann könnte ich dem Ungustl noch was vorhusten.
Oder aber ich könnte wieder etwas schreiben, wenn er in meiner Nähe ist, wie z.B.: So ein widerliches
NUDELAUG! Was ich schreib, geht DICH TROTTEL EINEN FEUCHTEN DRECK AN!
Ein jeder kehr vor seiner Tür, da hat er Dreck genug dafür! Meine Bücher kann man auch kaufen, Dioptrien-Otto! Also brauchst nimmer kuckuck machen, alter SACK, sonst mach ich a Anzeige wegen Stalking!!!
Weitere wahnwitzige Texte hier: https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_2/254-7992119-0234621?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Daps&field-keywords=S.Pomej

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen