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Freitag, 20. Dezember 2019

Außergewöhnlich

1924 kam die vielfach ausgezeichnete Lyrikerin Friederike Mayröcker in Wien auf die Welt - seit 2015 auch Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt. Anlässlich ihres 95. Geburtstages brachte Wien heute gestern schon ein kleines Porträt über sie und besuchte sie in ihrer Wohnung. Dort sah es noch ärger aus als in meiner. Überall Papier - ihre Notizen - sie mittendrin wie ein Wesen aus längst verlorener Zeit - dichtend, lesend, der Erinnerung verhaftet und immer noch mit regem Geist gesegnet. Und sie schreibt tatsächlich immer noch mit Schreibmaschine, obwohl das eher zu einer Sehnenscheidenentzündung führt, als nur am PC zu tippen. Eine außergewöhnliche Dame fürwahr! Sie verriet auch, dass sie mittlerweile zu faul sei, sich mitten in der Nacht ihre Träume zu notieren und bedauerte gleichzeitig, dass somit viel verlorenginge. Doch noch ist mehr als genug übrig, von ihrer lebhaften Fantasie Zeugnis abzulegen. 
Außergewöhnlich auch jener Gemeindebaubewohner, welcher seinen Nachbarn im Hof erschossen hat. 2 Tage vor der Bluttat habe ihn Russlands Präsident besucht und bedrängt: "Putin sagte, ich soll möglichst rasch handeln!" Auch Orban & Strache hätte er schon in der U-Bahn getroffen: "Wir haben uns nett unterhalten!" Sein Motiv: "Es ist meine Aufgabe, die Welt von schlechten Menschen zu befreien. Ich habe schon 400 Menschen getötet!" -Puh, da hat sich einer Mühe gegeben - eigentlich eine Sisyphos-Aufgabe, jedenfalls brachte ihn seine Geisteskrankheit in eine Anstalt. - Tja, so ganz und gar unterschiedliche außergewöhnliche Existenzen beherbergt die Stadt Wien. Eine davon schreibt Super-Bücher, eins davon ist noch zum wahren Spottpreis zu erwerben!

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