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Mittwoch, 6. November 2019

Buch Wien-Messe

Nachdem ich für einige Buchspenden (darunter auch mein SF-Erotikroman VERBOTENE GELÜSTE) ein Gratisticket für die Buchmesse in Wien bekam, ging ich natürlich heute um Punkt 18 Uhr zur Eröffnung hin. Es sprachen zuerst ein Mann & eine Frau, die ich beide nicht kannte, recht fad daher, aber dann kam UHBP Van der Bellen und riss das p.t. Publikum mit humoriger Rede mit. Ich hab mir Notizen gemacht und gebe es abrisshaft wieder: "Arno Schmidt sagte: Es gibt keine Seligkeit ohne Bücher. Wie kann er das wohl gemeint haben? Sicher nicht im religiösen Sinn. Mehr wie Nietzsche, der einmal sagte: Was wäre die Sonne ohne die, denen sie leuchtet. Ich weiß nicht, wer das gesagt hat: Wer kein Adler ist, der soll nicht über Abgründen lagern! Es gibt jährlich 80.000 deutsche Neuerscheinungen - wer soll das alles lesen? Wie meine Vorrednerin bin auch ich der Ansicht, dass das Buch der treueste nächtliche Begleiter ist. Wenn ich dann höre, dass 15jährige die Schule verlassen, ohne sinnerfassend lesen zu können, dann gibt es mir einen Stich! Ich lese gerne, z.B. Agatha Christie, dabei ist mir ganz egal, wer der Mörder ist, ich höre vor dem Ende auf, dann weiß ich es beim nächsten Mal wieder nicht! Da fällt mir Schopenhauer ein, der sagte: Bücher hat man hauptsächlich zum Weiterverschenken oder als Gestaltungselement von Räumen. Aber wohin mit den vielen Büchern? Wenn man sie schon nicht lesen kann, soll man sie wenigstens greifen können. Aber Sie können sicher alle lesen, sonst wären Sie nicht hier! Es braucht Lesekompetenz und eine Auseinandersetzung mit dem Text. Eine Medienfreiheit, Informationsfreiheit, Lesefreiheit. Da fallen mir zwei Anekdoten ein: Als ich noch erheblich jünger war - also ziemlich jung, da hatte ich Interesse an Lady Chatterleys Lover und ging in eine Buchhandlung. Nach einem strengen Blick griff der Verkäufer in die unterste Lade und verkaufte mir Lady Chatterleys Lover.  Dann griff ich später zu einem Buch von Jean Genet - Our Lady of the Flowers und mein Blick fiel auf das Impressum des Rowohlt-Verlages aus den 60ern. Das stand, der Käufer solle das Buch nicht weiterverleihen oder verschenken, sondern strikt für sich selbst behalten. Das war keine Zensur, aber nahe dran. Österreichische Methoden eines deutschen Verlages, der doch nicht kontrollieren kann, ob und wem ich das Buch weitergebe. In Österreich ist ja alles verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt ist, und in Deutschland ist es umgekehrt. Im Buchhandel ist das Wachstum noch unverdächtig. Ich finde, dass die AutorInnen das wichtigste sind und freue mich schon auf das Lesen und die Rede von Armin Thurnher und erkläre die Buch Wien-Messe für eröffnet!" - Danach sprach Armin Thurnher weniger humorig, dafür interessant. Naja, nachher moderierte Florian Scheuba eine Band an, die dann laute Krawallmusik machte und jeder streifte umher, so auch ich, weil es an manchen Ständen was zu naschen gab. Ich steckte mir soviel Zuckerl wie möglich in die Taschen! Am urkainischen Buchstand waren leckere Brötchen aufgereiht & auf einem Tisch ca. 30 volle Sektgläser. Keiner griff zu und ich traute mich auch nicht, wahrscheinlich warteten die alle auf den Putin. Dann erspähte ich auch einen großen Stand von BoD mit ca. 50 leeren Stühlen. Hätte ich genügend Frechheit besessen, dann hätte ich mich als deren Vertreter (was ja auch stimmt, denn alle meine Bücher erschienen dort) ausgegeben und die Leute dazu gebracht, ihre Aufmerksamkeit meinen Werken zu schenken, aber - aussichtslos, wenn man keine Leckereien dabei hat, mit denen man die Leute anlocken kann. Naja, Freunde, das war's - ich ging dann heim und schrieb den Post hier und hoffe, ihr findet ihn auch lesenswert...

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