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Montag, 2. Juni 2014

Ungerechte Welt

Dass die Welt ungerecht ist, schwante mir schon seit ich denken kann. Aber das Ausmaß der Ungerechtigkeit erstaunt mich immer wieder. Gestern zeigte eine Doku auf 3Sat die feinste Adresse New Yorks: 740 Park Avenue! Die Park Avenue zieht sich quer durch Manhatten und Nr. 740 ist ihr teuerstes Pflaster.
In jenem Hochhaus befinden sich nur 30 Appartements, die den reichsten Leuten gehören (z.B.: Stephen Schwarzman von der Blackstone-Group, den Koch-Brüdern, deren Koch Industries zu den 10 schlimmsten Umwelt-Sündern gehört und John Thain, CEO der amerikanischen Bank CIT Group Inc.).
Früher nannte man es das Rockefeller-Building, obwohl Rockefeller damit gar nichts am Hut hatte, aber als Inbegriff des Reichtums galt. Ein früherer Hausmeister erklärte, dass man als Angestellter alles über diese Bonzen wissen muss: wer sich die Tür selbst aufmachen will, wer vorne in der Luxus-Limo sitzt und wer hinten, usw. - Ein Fehler und man ist gefeuert! Die Reichsten geben kein Trinkgeld, auch wenn man ihre Riesen-Koffer, die sie für’s Wochenende in den noblen Hamptons (Ralph Lauren sagte einmal: Die Hamptons sind zu schön für arme hässliche Leute!) packen, alle lächelnd in den Kofferraum hieven muss. Auch zu Weihnachten gibt‘s keinen Tausender, sondern nur einen popeligen 40-Dollar-Scheck! Alles Geschäftsleute (was früher Öl-Multis waren, sind heute Hedge-Fonds-Manager), die über die Normal-Trinkgeldhöhe bescheid wissen. Tja: the winner takes it all! Die 400 reichsten US-Milliardäre besitzen mehr als die 150 Millionen armen Schlucker zusammen!!!
In der Bronx gibt es eine 19%-Arbeitslosen-Quote - jeder Zweite bezieht Lebensmittelgutscheine. Die Aufwärtsmobilität in den USA hinkt anderen Nationen schwer hinterher. Dass es also jeder im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nach oben schaffen kann, wenn er nur gebildet und fleißig genug ist, stellt sich als große Illusion dar. Wie die Multi-Milliardäre es geschafft haben, derart monströse Summen beiseite zu schaffen, ist kein Geheimnis: sie schmieren Politiker! Ein Lobbyist muss an Entscheidungsträger mit den nötigen Finanzmitteln rankommen und schon ist alles gebongt. Sie brauchen nur 15 % Steuern auf ihre Erlöse abzugeben - weniger als ihre Sekretärinnen!
Ein Experiment mit Monopoly-Spielern zeigte im Kleinen, was im Großen passiert: Einige Spieler erhielten das 3fache Anfangskapital und durften mit 2 Würfeln spielen. Sie gewannen natürlich und hatten nicht das geringste Mitleid mit den armen Mitspielern.
Nach dieser entlarvenden Sendung wurde ein Film über die 9/11-Anschläge gezeigt und ich dachte mir: Dieser Bin Laden hat sich die völlig falsche Adresse für seinen Rache-Akt ausgesucht! Hätte er die Park Avenue 740 samt ihren saureichen Bewohnern dem Erdboden gleichgemacht, hätte er sicher die Sympathie des armen amerikanischen Volkes ergattert…

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