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Montag, 11. März 2013

Unvergesslich

Der Zeitung vom 6.3. entnahm ich, dass eine 25jährige Mutter in Salzburg ihren Kinderwagen samt Baby beim Umsteigen in einem Bus vergaß. Das bestätigt mir wieder: Vergesslichkeit ist total unabhängig vom Lebensalter. Schon in meiner Hauptschulzeit hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, mit einer Kollegin konfrontiert zu sein, einer gewissen Gaby L., die ein Hirn wie ein Seicherl ihr Eigen nannte. Wenn man der etwas borgte, kriegte man es ewig und viereinhalb Tage nimmer zurück.
Einmal vergaß die Gute, sich nach dem Turnunterricht den Rock anzuziehen. Erst als ihr draußen auf der Straße der Wind den Mantel aufschlug, dachte sie sich: warum ist mir untenherum so kalt? – HUCH! Ich hab ja gar keinen Rock an, und kam stantepede zurück, um sich vollends anzukleiden. Doch das war nicht ihr schlimmster Vergesser. Als Kind einer alleinerziehenden 2fach-Mami hatte sie das Pech, sich auch noch um ihr Geschwisterkind, im Alter von 2Jahren, und den Hund kümmern zu müssen. Nach der Schule musste sie also im fliegenden Wechsel mit ihrer Mutter, die dann zur Arbeit entfleuchte, die Verantwortung über die beiden andern kleinen Mitbewohner übernehmen. Sie erzählte also freiwillig folgendes: Kaum daheim, warf sie ihren Schulranzen in die Ecke, packte Geschwisterchen in den Kinderwagen, leinte den Hund an und spazierte mit beiden zum Billa, wo sie Wagerl und Hunderl draußen stehen ließ. Dann kaufte sie in aller Ruhe ein, ging gedankenverloren nach Hause, wo sie alle Einkäufe brav verstaute, sich ein Mittagmahl kochte und in aller Ruhe Zeitungs-lesend aß. Hernach erledigte sie wie immer ihre Hausaufgaben, was bei ihren geistigen Fähigkeiten mindestens 4 Stunden in Anspruch nahm. Endlich konnte sie sich dann ihrer Freizeitgestaltung widmen und setzte sich vor den Fernsehapparat. Als nun ihre Frau Mama von der Arbeit heimkam, fragte diese leicht irritiert: „Es ist so ruhig, wo ist denn der Hund und das Kind?“ – „HUCH!!! Die stehen ja immer noch vorm Billa unten!“ gestand Gaby verwirrt, um gleich runter zu rennen und die zwei von ihrem ungewollt längeren Frischluftaufenthalt zu befreien. Es stürmte nämlich grad ein kalter Herbstwind durch Wien. Gut, der Hund konnte sich wenigstens warmzittern bzw. wurde von Verbeigehenden mit Streicheleinheiten gewärmt und von einer tierliebenden Dame mit einer Knackwurst gelabt, aber das Gesichtchen des Geschwisterls hatte sich schon leicht blau verfärbt.

Und eben diese Gaby L. schrieb mir damals in mein Erinnerungsheft hinein: Obwohl ich Dich manchmal für sehr albern hielt, verstand ich mich doch recht gut mit Dir. Ich hoffe, Du nimmst mir nicht übel, daß Du so lange auf Dein Heft warten mußtest.
Als gereifte Persönlichkeit eröffne ich Dir nun, liebe Gaby L., meine Meinung über Dich: Vergesslichkeit ist albern! Drum bist Du albern! DUUU BIST ALBERN! Und nicht ich!!!!! ÄTSCH BÄTSCH ÄTSCHIBÄÄÄTSCH!!!

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