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Mittwoch, 21. August 2013

Sterben wie ein Buddenbrook

In Thomas Manns Literaturnobelpreis-gekröntem Werk stirbt der Konsul der 2.Generation einen gar grausamen Tod: von Zahnschmerzen gepeinigt geht er zu einem Dentisten, um sich den morschen Übeltäter ziehen zu lassen, wobei die Krone abbricht.Nun kündigt der Zahnbrecher an, ihm die Wurzeln einzeln zu ziehen: 4 an der Zahl. Das lehnt der Konsul aufgrund seiner überschrittenen Schmerztoleranz entrüstet ab und flüchtet aus der Praxis. Kurz darauf fällt der feine, gut gekleidete Herr ohnmächtig auf der Straße zusammen und krepiert in der Gosse. Das fiel mir kürzlich ein, als ich mir unterwegs ein Eis gekauft habe. Kaum hatte ich die kalte Köstlichkeit geleckt, schon schien mich der Teufel zu holen. Alle meine Zähne kündigten mir per Schmerz zuckend wie ein Blitzschlag nacheinander an, noch über einen intakten Nerv zu verfügen. Besonders rechts unten 7 und 8 hämmerten wie verrückt und hörten auch nicht damit auf, als ich das Eis verspeist und die Mundhöhle wieder Normaltemperatur erreicht hatte. Noch circa eine viertel Stunde teilten sie mir ihre Verstimmung mit, ehe ich mir selbst versprach, demnächst einen Zahnarzt aufsuchen zu wollen. Dann gaben sie plötzlich Ruhe. Bis ich daheim war, hatte ich schon meinen Schwur vergessen und war froh, überhaupt noch am Leben zu sein.Solang ich also nicht zuckend in der Gosse liege, wird mich weiterhin kein Dentist zu Gesicht bekommen. Schon gar nicht mit weit geöffnetem Maul.

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