Harvard-Professor George Church will mithilfe eines DNA-Experiments einen Neandertaler erschaffen! - Wäre ich boshaft würde ich behaupten: unnötig, denn ich kenne einige schon lang existierende Exemplare dieser Spezies. Sie sind sehr umtriebig in manchen Ämtern und sogar in der Politik tätig und machen uns allen das Leben schwer. Aber ich bin ja nicht boshaft.
Drum sage ich: das hat uns gerade noch gefehlt! Ich sehe schon die ungeahnten Möglichkeiten dieser neuen Gattung auf uns zukommen:
1. Einsatz als grunzende Haushaltshilfe. Endlich brauchen wir nicht mehr selber putzen, denn jeder von uns wird sich bald einen solchen Neandertali im Haus halten, welcher gegen die tägliche Fütterung mit billigem Gammelfleisch die Wohnung blitzsauer hält.
2. Einsatz als Blindenführer. Ein Glück für alle Schäfer und Golden Retriever, die bisher lang und teuer drauf trainiert wurden, etwa einen Postkasten zu finden und ihre blinden Frauchen und Herrchen sicher über die Straße zu geleiten. Das macht fürderhin ein Neandertaler.
3. Einsatz als Kinderbetreuer. Wozu den Nachwuchs in den Kindergarten schicken, wenn auch ein braver Neandertaler mit ihm spielen kann? Die lieben Kleinen werden sich einen Ast freuen, wenn sie endlich jemanden haben, den sie exklusiv sekkieren können. Und der Steinzeitmensch wird das Kind mit einer Keule gegen alle gefährliche Übel wie Kinderschänder oder entführendem Ex-Papi beschützen.
4. Einsatz in der Altenpflege. Die Omis und Opis im Heim brauchen nicht mehr auf Zivildiener warten, die sich ohnehin oft nicht gern um die alten Herrschaften kümmern, sondern werden von lustigen Höhlenmenschen bespasst. Es steht unter anderen auf dem kurzweiligen Unterhaltungsplan: Wie ich mit meiner Brille ein Lagerfeuer mache, wie ich mir selber Beeren und Pilze im Wienerwald suche, wie ich meine Krankenschwester, die mir die falschen Medikamente gibt, übers Knie lege, und so weiter….
5. Einsatz als Behindertenbegleiter. Bald sind Rollstühle überflüssig, denn die braven Neandertaler tragen die Körperbehinderten auf ihrem Rücken spazieren und erfüllen ihnen auf Handzeichen oder wahlweise Augenzwinkern alle Wünsche.
6. Einsatz in der Raumfahrt. Warum menschliches Potential verschwenden, wenn es an die Eroberung des Marses oder eines andern Planeten geht? Der Neandertaler-Raumfahrer kann dann die Pionierarbeit leisten und ist auch viel leichter ersetzbar. (Übrigens gibt es etwas Ähnliches in meinem SF-Roman Zivilflug zum Zeitriss :
Dort helfen knuddelige weißfellige Mutanten den Menschen der fernen Zukunft.)
7. Ersatz von Haustieren. Warum nur Fressen gegen Streicheln geben? Besser ist es doch, jemanden zu füttern, der einem eine helfende Hand reichen kann und dessen urwüchsige Körperbehaarung bei Wohlverhalten zu streicheln. Wer weiß, vielleicht kann man denen auch das Sprechen beibringen wie einem Papagei, soll heißen, er sagt nur das, was der Halter auch hören will.
Das wird eine schöne neue Welt, wenn es dem Profi endlich gelingt, uns aus der Bredouille unzähliger weiterer Probleme zu helfen, vermittels der Kreation eines liebenswerten Arbeitssklaven aus unserer Vergangenheit.
Ha, gute Ideen dabei! Aber die Geschichte hat sich (leider für ihre Vorschläge?) als Falschmeldung herausgestellt. Niemand plant, Neandertaler zu klonen, technisch ist es auf absehbare Zeit unmöglich. Church hat im Gespräch mit dem Spiegel ins Blaue hinein spekuliert, das wurde unglücklich wiedergegeben und von anderen Medien weiter aufgebauscht. Ich habe drüben auf meinem Blog versucht zu erklären, wieso wir nicht befürchten müssen, dass diese Vision jemals Realität wird. Mit Ihrer Erlaubnis, hier der Link
AntwortenLöschenhttp://panagrellus.de/?p=247
Und nebenbei bemerkt: Den Neandertaler dürfen wir uns nicht als grunzenden Keulenschwinger vorstellen, wenn er heute leben würde, sähe er wahrscheinlich etwas anders aus als wir, aber geistig wäre er wahrscheinlich gleichauf mit uns (was immer noch kein Kompliment ist).
haha gute Einfälle muss man sagen :P
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