Wie nun bekannt wurde, wollen amerikanische Wissenschaftler der Stanford-Uni herausgefunden haben, dass Bio-Waren nicht besser seien als herkömmliche Waren. Lauter Aufschrei unserer Bio-Experten: die US-Ärzte hätten da nur einige wenige Vitaminwerte verglichen. Mag ja sein, fest steht jedenfalls, dass, wo Bio draufsteht, ein höherer Preis draufgeklebt ist. Und was die Qualität anbelangt, kam mir ein ehemaliger Nachbar in den Sinn, welcher außer einer Gemeindewohnung auch einen Schrebergarten sein Eigen nannte, aus dem er das Fallobst gern als Bio-Früchte verscherbelte. Wobei er extra drauf hinwies, die in den köstlichen Früchten enthaltenen Würmer wären der lebende Beweis für die hervorragende Bio-Qualität (weil ja keinerlei Schädlingsbekämpfungsmittel angewendet wurden) und außerdem gleich als Köder zum Angeln geeignet. Übrigens hielt er sich in seinem Garten auch einige Bienen(stöcke), deren Honig er auch zu einem stolzen Preis feilbot. Unter der Bezeichnung 1A-Blütenhonig sowie 1A-Waldhonig. Fragte man ihn, wo denn in der Kleingartensiedlung ein Wald wäre, zeigte er stolz auf seine zwei alten Tannen und erinnerte auch an ein Fichtenbäumchen des Vereins-Obmanns. Mich wunderte, dass er die paar Goldfische in seinem Teich nicht als Bio-Lachse zum Verkauf anbot. Zum andern fiel mir unser Meerschweinchen Peggy ein, welches auf Glashaus-Obst aus Holland stets nur draufpinkelte, während es sich auf Bio-Karotten stürzte wie ein Vampir auf eine Jungfrau. Wir machten sogar Spielchen mit ihm. 13 (minderwertige aber frisch aussehende) holländische Glashaus-Karotten, dazwischen eine leicht verschrumpelte Bio-Karotte – das Tierchen fand sie auf Anhieb heraus. So habe ich auch eine Wette mit dem Rudi-Onkel gewonnen. Wo ich einmal fast meine Gesundheit verloren hätte, war bei einer Wanderung durch die Weingärten des 19.Bezirks. Die Trauben, die wir klauten und kiloweise genüsslich verspeisten, waren nämlich mit Kupfervitriol gespritzt, was bei mir zu erheblichem Unwohlsein und rapider Gewichtsabnahme führte. Naja…Unrecht Gut gedeiht eben nicht! – Außer, man macht es richtig, wie folgendes Beispiel zeigt: es gibt ja auch biologisches Schweinefleisch, welches unsere Nachbarin immer im ersten Bezirk Am Hof beim wöchentlichen Bauernmarkt zu kaufen pflegte. Beim Fleischer ihres Vertrauens, welcher ihr glaubhaft versicherte, all seine schmackhafte Ware stamme von seinem Bauernhof in der grünen Steiermark, von glücklich geschlachteten Kühen und Schweinchen. Eines Tages erwischte die nämliche Nachbarin den cleveren Fleischer beim Einkauf in der Fleisch-Großmarkthalle, behängt mit billigen Würsten, ließ er sich mehrere preisgünstige Stelzen und Rippchen einpacken (handelte sich noch Mengenrabatt aus) und erschrak bis ins Mark, als er seine vertrauensselige Kundin erspähte. „Dabei hat mir immer alles von ihm so super geschmeckt!“ beteuerte sie nachher bitter enttäuscht. Tja, was Einbildung alles ausmacht! Doch zurück zu den vegetarischen Köstlichkeiten: es soll sogar Tabak aus biologischem Anbau geben! Toll, da kriegen dann die Raucher davon nur Bio-Krebs! Wie wäre es, wenn die Luftverpester sich den Bio-Tabak gleich als Tee aufbrühten? Nikotin-Earl-Grey! Oder Mentholtschik-Assam-Mischung! Dass darauf noch keiner gekommen ist,… aber das macht den Qualmern ja dann nur halb soviel Spaß, wenn sie beim Nikotin-Konsum nur mehr sich selber schädigen können und nicht mehr die armen Nichtraucher! Ob Bio oder nicht.
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