…by random = engl. für zufällig. Heute fand ich einen Würfel,
der mit der Augenzahl 6 vor mir auf dem Gehweg lag, als warte er auf jemanden,
der ihn aufhob, um mit ihm zu spielen, etwa Mensch-ärgere-dich-nicht oder Knobeln,
falls ein Becher zur Hand ist. So erbarmte ich mich seiner und plötzlich, kaum,
dass ich ihn in der Hand hatte, fiel mir ein ehemaliger Freund ein. Dieser,
nennen wir ihn aus Datenschutzgründen X, war seinerzeit ein schwerer Zwangsneurotiker.
Nicht nur, dass er unter einem Zwang litt, sein erlebtes Unrecht aus Kinderzeit
lauthals herauszuschreien, und dafür eine Zwangsdelogierung von den verständnislosen
Nachbarn erhielt, konnte sich auch einer latenten Angst verfolgt zu werden,
nicht erwehren. Auf die Frage, wer denn hinter ihm her sein, verdrehte er stets
nur die Augen, als hörten die unsichtbaren Stalker mit. Nach einiger Zeit
fasste er dennoch Vertrauen zu mir und gestand mir flüsternd, dass es Impulse aus dem All
sein mussten, die ihm das Leben schwer machten. Aufgrund des Studiums einiger
Bücher zum großen Thema ‚Außerirdische Umtriebe‘ kam er zur traurigen Erkenntnis, dass
jemand oder etwas tief draußen im Weltall unser Leben kontrollierte oder es
zumindest versuchte. Dazu war natürlich das Wissen um unsere Gedanken und
Zukunftspläne erforderlich. Doch wer von weit her unseren Erdball und dessen
Bewohner erkennen konnte, so schloss er messerscharf, der würde auch mit dem
Durchforsten unserer kleinen Gehirne und deren Manipulation keine
Schwierigkeiten haben. So kam er nach einiger Überlegung zum Schluss, dass die
einzige Möglichkeit, sich diesem Dilemma zu entziehen, nur der Zufall sei. Das
hieß, dass er wichtige Entscheidungen stets einem Würfel anvertraute. Er stellte
also eine Liste mit seinen Wahlmöglichkeiten auf, nummerierte sie von eins bis
sechs und ließ dem Zufall über den Umweg eines simplen Würfels die
Entscheidungsgewalt über seine Handlung. Z.B. die Wahl des Urlaubszieles. Dazu
nahm er zusätzlich noch seine Dartpfeile zu Hilfe. Er warf aus einiger
Entfernung sechs Pfeile auf eine an die Wand geheftete Weltkarte, schrieb die
erworfenen Destinationen von eins bis sechs auf ein Blatt Papier und erwürfelte
dann sein endgültiges Ziel. So kam er von ungewöhnlichen Urlaubszielen wie der
Antarktis bis zu ganz gewöhnlichen Allerwelts-Stränden wie Jesolo. Nun
überlegte ich aber und kam zum deprimierenden Ergebnis, dass, wenn es die Außerirdischen
gäbe und sie Macht über uns hätten, es für sie doch ein Leichtes wäre, auch die
Dartpfeile und letztendlich sogar den Fall eines Würfels so manipulieren zu
können, dass das Ergebnis in ihrem Sinne sei. (Warum es für die da draußen
überhaupt von Interesse sein könnte, zu bestimmen, wo ein psychisch gestörter armer
Narr seinen Urlaub verbringt, ließ ich offen, denn ich fand nach einer schlaflosen
Nacht auch keinen plausiblen Grund dafür.) Nun hatte ich also nichts Eiligeres
zu tun, als um 5 Uhr früh X anzurufen und ihm meine Überlegung brühwarm mitzuteilen.
Kurze hörbare Stille am anderen Ende der Leitung, dann das ‚tüt-tüt-tüt‘, welches
mir verriet, dass er aufgelegt haben musste. Als ich 2 Stunden später besorgt bei ihm
vorbeisehen wollte (er hatte inzwischen zur Freude der neuen Nachbarn eine
schalldichte Wohnung im 3. Stock eines Altbaus ergattert), konnte ich live
miterleben, wie er in einer Zwangsjacke 'Hilfe!'brüllend, unsanft in einen Krankenwagen
eingeladen wurde. Unter seinem Fenster lagen einige kaputte Möbelstücke aus
seiner Wohnung und sonstiger Hausrat verstreut, die er offensichtlich in höchster
Erregung aus dem Fenster geworfen hatte. Sein Computer hatte den Absturz leider nicht
überlebt, aber einige Dinge waren doch noch heil geblieben und erwiesen sich
für mich als ganz brauchbar: Bücher, Lederjacken, neue Bettwäsche, sein
Portemonnaie, usw. - Das alles fiel mir ein, als ich den einsamen Würfel aufhob
und in meiner geschlossenen Hand ein wenig rotieren ließ….
Hier finden Freunde des schwarzen Humors Auszüge aus meinen Büchern, Kurzgeschichten, Rätsel-Krimis, witzige Realsatiren, lustige Comics von BONGO & CO sowie Hommagen, alles nur zum Unterhaltungszweck.
Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!
Freitag, 28. September 2012
Donnerstag, 27. September 2012
Bewerbungsbrief
Eine arbeitslose Nachbarin bat mich vorgestern, für sie einen Brief zum Zweck der Stellenbewerbung aufzusetzen. Also machte ich mich an die geistreiche Arbeit:
An Herrn Magister
Franz Schuster
Neutorgasse 5
1010 Wien
Bewerbung als Sekretärin/Assistentin(w)
Sehr geehrter Herr Magister Schuster,
da Sie in Ihrem schön gestalteten Inserat eine Sekretärin
oder eine Assistentin suchen, welche über ausgezeichnete MS-Office-Kenntnisse
und abgeschlossene kfm. Ausbildung verfügt, fühlte ich mich sofort positiv
angesprochen. Auch mein Englisch ist kommunikationssicher, da ich immer die
BBC-Sitcoms watche. Vor allem aber freue ich mich irrsinnig auf das
angekündigte Brutto-Mindestgehalt von 1.700,--Euro, denn ich darbe derzeit am
Existenzminimum von lumpigen 752 Komma ein paar Zerquetschten. Mich brauchen
Sie gar nicht überzahlen, denn ich arbeite so gern, dass jeder mit mir
befreundet sein will. Wie Sie unschwer lesen können, verfüge ich auch über ein
gerüttelt Maß an Humor, mit dem ich Ihre bereits vorhandene Belegschaft
wunderbar erfreuen kann und zudem noch schwierige Kunden ausschalte. Auch die von
Ihnen gewünschte sympathische Ausstrahlung besitze ich und besteche durch das
von Ihnen ebenfalls geforderte hohe Maß an Dynamik und Flexibilität und kann mit
Stress nicht gut umgehen, sondern sogar ausgezeichnet. Meine Verschwiegenheit ist
mit der einer Auster gleich zu setzen. Kurzum ich bin Ihre Wunschkandidatin! Da
brauchen Sie gar nicht mehr weitersuchen.
Auf eine innige Zusammenarbeit mit Ihnen freut sich sehr
sehr herzlich
Sigrun Pallaschke
Wien, im September 2012
- Was soll ich sagen, heute erhielt sie einen Anruf, denn der Personalchef war neugierig auf die schillernde Persönlichkeit hinter diesem Schreiben.
Hätte ich gar nicht gedacht...
Mittwoch, 26. September 2012
Montag, 24. September 2012
Kommentar
Meine liebe Freundin Elisabeth beklagte sich
bei mir, dass es ihr trotz höchster Konzentration nicht gelungen sei, am 15.9. zu meinem
lustigen Beitrag „Herr Blähmann“ einen Kommentar zu veröffentlichen. Immer
wieder wurden ihr vom Computer lustige Zeichen
zum Nachahmen vorgegeben, welche sie auch brav eintippte, aber immer neue
komische Wörter entstanden, deren Entzifferung schon das geistige Vermögen
eines Ägyptologen beim Dechiffrieren von Hieroglyphen erfordert hätte. Also
veröffentliche ich hierorts nun ihre Lobeshymne an mich, und schwöre hiermit,
sie nicht selber erfunden zu haben!
Danke für deinen Wortwitz in dem viel Lehrreiches ist und
so wie mich, dessen bin ich mir sicher, noch viele Menschen/Leser zum Lachen
bringt.
Großartig deine Begabung, dazu dein Fleiß und bald bist du
reich!
Mit allerbesten Empfehlungen und den besten Wünschen für
dich,
herzlichst Elisabeth
Bewerbung
Letztens beschwerte sich eine Freundin bei
mir, dass simple Bewerbungsgespräche immer mehr zum Seelenstrip ala
Psycho-Onkel-Couchbesuch ausarten Die dort gestellten Fragen sind anmaßend („Finden
Sie Ihren Aufzug geeignet für eine Bewerbung bei unsrem Unternehmen?“) bis
orakelhaft („Wo sehen Sie sich in 10 Jahren“)- die typischen verbalen Blähungen eben. Sogar zu Beginn der
hochnotpeinlichen Befragung muss man schon aufpassen, bloß nix Falsches von sich
zu geben. Z.B. wurde sie vom Personalchef gefragt: „Stört es Sie, wenn ich
rauche?“ – Da sie eingefleischte Nichtraucherin ist, wollte sie schon „JA!“
brüllen, entschied sich aber um und erlaubte es ihm spontan mit gönnerhaftem
Wohlwollen: „Aber sicher, Sie sollen sich doch wohl fühlen, ganz wie daheim!
Sie müssen auch gar nicht nervös sein.“ Kaum ausgesprochen bereute sie ihre
Worte, denn die könnten ihr doch von ihm als Opportunismus ausgelegt werden,
als Mangel an Durchsetzungskraft. In so einer Situation ist man der Paranoia nahe. Im Internet kursieren jede Menge solcher
Beispiele der üblichen Personal-Fragen und deren optimaler Antworten. Sie hatte
sie alle brav auswendig gelernt und wunderte bzw. ärgerte sich, als der
Personalist, der sich genüsslich eine Zigarette anheizte, nun ganz anders mit
ihr sprach. Mit (scheinheiligem?) Lächeln fing er an: „Wir stellen nur fähige Leute ein
und Ihr Lebenslauf lässt darauf schließen, dass Sie dazu gehören!“ PAUSE Was
sollte sie jetzt sagen? Nur Beifall klatschen? Mögliche Antworten: „Ja!“ – „Sie sind ein sehr
intelligenter Mensch!“- „Sie waren mir gleich sympathisch, als ich Sie beim
Reinkommen sah!“- „Sie merken auch alles!“ – „Danke für die Blumen!“ – „Dabei
hab ich beim Schreiben noch untertrieben!“ – Während sie noch überlegte, welchen
dieser Kommentare sie abgeben sollte, fuhr er bereits munter fort: „Seit
mittlerweile einem Jahr führe ich schon diffizile Einstellungsgespräche und habe mich
noch nie bei meiner Auswahl geirrt!“ Scheinbar beweihräucherte er gerade
ausgiebig sein Können und lauerte nur auf Zuspruch. Anstatt sie anzuwerben, bewarb er nur seine eigene Größe. PAUSE Wieder kamen ihr
mehrere Sätze der Bestärkung seiner Meinung in den Sinn: „Ja, genauso sehen Sie auch aus!“ – „Was
hat die Firma aber auch für ein Glück, SIE zu haben!“ – „Auf weitere gute Jahre
Ihres Erfolges!“ – „Mit mir können Sie auch nicht falsch liegen!“ – "Ich werde Ihre kühnsten Erwartungen noch übertreffen!" - Doch schon
sprudelte weiter Eigenlob aus seiner Speiseöffnung: „Meine Arbeit ist die
schwierigste im Haus, denn wenn ich eine Mogelpackung einstelle, kann das womöglich
zu einem Rückgang der Produktivität führen.“ Automatisch nickte sie und dachte:
klar, wenn du Flitzpiepe die Falsche anheuerst, mischt die dir das ganze
männliche Personal auf, dass keiner mehr an die Arbeit denkt.
„Bei Ihnen sehe ich da gar keine Gefahr!“
stellte er mit wohlwollendem Blick fest, als hätte er ihre Gedanken gelesen und
blies ihr entspannt eine Rauchwolke ins
Gesicht.
„Ich bewundere Sie für Ihre gute
Menschenkenntnis!“ entschlüpfte ihr automatisch, während sie krampfhaft einen
Hustenanfall unterdrückte.
„Wann können Sie anfangen?“ Das war mal
eine Frage, die sie gern hörte. „Sofort!“ – „Oh! Sagen wir morgen!“ – „Einverstanden!“
lächelte sie selig und erzählte mir, dass es manchmal bei einem Personal-Verhör
zwischendurch besser sei, nur wissend zustimmend zu schweigen.
Dienstag, 18. September 2012
17 Abfuhr- Arten
Es gibt einen tollen Song, der heißt ‚50
ways to leave your lover‘ (50 Wege deinen Liebhaber zu verlassen). Mir fielen
auch mal so viele ein, den lästigen Kerl dazu zu bringen, mich zu verlassen, um
zu vermeiden, dass er zum Stalker wird. 17 davon liste ich hier zum gefälligen
Gebrauch auf:
1.
Ihm sein Graus-Gericht
täglich kochen. Z.B. Pilzsoße (auch ohne Giftpilz für manche Männer ein garantierter
Liebesentferner).
2.
Ihm ein Motorrad ohne Helm zu
schenken (wenn die Börse besser befüllt ist) und ihm vom Temporausch
vorzuschwärmen.
3.
Ihm (wenn er farbenblind ist)
einen violetten Schal schenken, ihn damit beim Rapid-Match in den grünen
Fan-Sektor der Ultras setzen (wirkt garantiert immer nachhaltig).
4.
Ihm ein Handy schenken und dauernd anrufen (entweder es nervt ihn oder er
kriegt von der Strahlung einen Hirntumor).
5.
Ihn täglich einen Fragebogen
zur statistischen Auswertung ausfüllen lassen (wirkt in 85 % aller Fälle
beziehungsbeendend).
6.
Ihn sexuell so überfordern,
dass er impotent oder ausgelaugt wird und am Zahnfleisch ankriecht.
7.
Eine Treue-Detektivin auf ihn
ansetzen (stresst ihn oder fordert seine Untreue als Trennungsgrund heraus).
8.
Ihn ein Testament zu Ihren
Gunsten unterschreiben lassen, bevor man zu zweit auf Abenteuer-Urlaub nach
Afghanistan aufbricht.
9.
Ihn mit einem Hobby, dass er
absolut nicht mag, konfrontieren, (mit verbundenen Augen in die Berge
chauffieren oder mit verstopfter Nase zur Misthalde, um dort verborgenen
Schätze aufzuspüren).
10.
Ihn, wenn er Kinder will,
hinhalten, wenn er keine will, zu überzeugen versuchen, sich weiter zu
vermehren, bis man eine Fußballmannschaft beisammen hat.
11.
Ihm einen Hund schenken und diesen
mit seiner Kleidung auf einem Strohmännchen scharf auf ihn machen. Notfalls
einen vorbestraften Pitbull-Besitzer um Rat fragen.
12.
Oder ihm einen Tauch-Urlaub
schenken und die Flaschen mit Lachgas anfüllen. -Vorsicht! Schon am Rande der
Legalität!
13.
Sich einen Stalker zulegen,
der ihm mal so richtig die Fresse poliert (auch nicht ganz legal).
14.
Ihn zum Glücksspiel verführen
und dann das eigene Pech beklagen.
15.
Ein Burnout oder eine
richtige Krankheit vortäuschen und ihn schon vorab für seine kommende
Pflege-Aufopferung loben.
16.
Ihm zu drohen kommt immer gut
an und wirkt jedenfalls kontraproduktiv. „Wenn du mich verlässt, werd ich dir
alles nehmen, außer dem Fernseher. Dann kannst du sehen, wie ich durch alle
Talk-Shows tingle und dich durch den Dreck ziehe.“
17.
Ihm ein Maßband schenken mit
der Bemerkung: „Die Durchschnittsgröße (Länge) ist 23 cm und die Durchschnittsdicke
(Umfang) ist 15 cm.“ Da wird er sogleich aufs Stille Örtchen laufen, seinen
kleinen Pipi-Hahn vermessen und schamesrot erkennen Ihrer unwürdig zu sein.
Wenn Sie einen von
diesen Vorschlägen richtig in die Tat umsetzen, sind Sie den Un-Holden so schnell
los, so schnell können Sie gar nicht schauen!
Gutes Gelingen und viel
Spaß mit Ihrer neu gewonnen Freiheit!
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