Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!

Mittwoch, 11. Juli 2012

So ist Wien

Unlängst saß ich in trauter Freundesrunde in einem schönen Schrebergarten. Ein paar Leute, die ich noch nicht kannte, waren auch dabei. Und wie Freunde so sind, wollen sie einem helfen, also brachte der gute Alex das Gespräch auf meine Bücher.
„Wisst ihr, wie gut des g’schrieben is? Wie z.B. in ‚Einer von 7 Gründen‘ einer durch‘n Wald geht und am Schluss kommt raus, dass er sei Alte um’bracht und drin vergraben hat. Oder wie in ‚Letale Tierliebe‘ ein Irrer eine Hundenärrin-“
Hier unterbrach ich ihn: „Aber Alex, verrat doch nicht alles. Du bist so wie die Spielverderber im Kino!“ –Das sind jene Zeitgenossen, die den Film schon vorab gesehen haben und nun bei jeder Szene am Beginn schon das Ende verraten. „Ich war einmal in einem Thriller, wo einer zu seiner Freundin sagte: Pass auf, jetzt hat er Sex mit ihr und dann erwürgt er’s mit ihrer Strumpfhosen. Und schon hallte von der hintern Reihe der dumpfe Ruf: Halt de Pappen, Deppata!“
Wir mussten alle lachen: Hahahaaa! Ein Wort gab das andere. In Weinlaune erzählte jeder ein G’schichterl, worin absurde Urlaubserlebnisse vorkamen, wie z.B. mit Kakerlaken im Hotelzimmer, die mit Tennisprackern in Notwehr erschlagen wurden: Hahahaaa! –Oder ein versuchter Raubüberfall am Bahnhof mit einem rostigen Brotmesser, das beim Zustechen in den Rucksack einfach abbrach: Hahahaaa! Oder als aus dem Urlaub mitgebrachte Wanzen nervten, die übrigens unisex sind, das heißt, dass sich eine allein vermehren kann. Wie praktisch wäre das bei uns Menschen, dann gäbe es keinen Streit mehr bezüglich der Kindererziehung: Hahahaa! -Bis 22Uhr 13 plötzlich das laute Geräusch eines Rasenmähers aus dem Nachbarsgarten die lustige Runde irritierte. In einer Siedlung gibt’s bezüglich der Rasenhöhe strenge Vorschriften. Hält man sie nicht ein, flattert einem ein Drohbrief ins Haus, des Inhalts: Wenn sie Ihren Rasen nicht binnen 2 Tagen mähen, übernehmen wir das für Sie auf Ihre Kosten! Monatlich werden mehrere dieser Binnen-Briefe verschickt und sorgen bisweilen für Unmut. Der gute Alex beugte sich also über den Zaun und erlaubte sich zu fragen: „Tschuldigen‘s Herr Nachbar, aber ist es zum Mähen nicht schon ein bissl spät?“
Da schallte der ang’fressene Ruf zurück: „Wenn Se mit Ihre deppaten Freund bis in de sinkende Nacht Schmäh führen können, dann kann i aa mei Gras schneiden!!!“ – Sehen Sie, so ist Wien!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen