Wochenend-Schreck

 

Schreck am Sonntag:  Heut um 6.40 spaziere ich durch den Kardinal-Nagl-Park und sehe, wie ein junger Mann rasch von einer der Holzbänke aufspringt und auf mich zu geht. Ich ändere die Richtung, er holt auf, ist hinter mir und ich dreh mich abrupt um, denn ich mag zwielichtige Kreaturen nicht in meinem Rücken haben. (Außerdem hat man bei einem Angriff von hinten weniger Chancen auf effektive Gegenwehr.) Er starrt mich an, fast als wolle er mich hypnotisieren, ich will ausweichen, da versucht er, mich am Oberarm greifen, den ich ihm sofort entziehe, und ich brülle lauthals: "WEG! WEG! WEEEEG!"

 Irritiert starrt er weiter, sagt kein Wort - ich weiß nichtmal, ob der Zähne hatte - und ich geh in gebotener Eile von dannen, lauf dann aufgeregt Richtung Fiakerplatz zum Polizeirevier. Ein Weg von nur 3 Minuten.

Na, ich klingle, die Tür wurde gar nicht aufgemacht, eine Polizistin guckt beim offenen Fenster raus und fragt, was ich will. Ich berichte von dem Erlebnis, sie fragt, ob ich den kenne - "NEIN, wirklich nicht!"- und wie er aussah. 

"Wie ein Ausländer, aber das darf man ja nicht sagen. Wie ein Peruaner (Ich hätt ihn auch anschreien können: QUE PASA? QUE PASAAA???) - sehr dunkler Teint. Höchstens 20, 1,70 groß,  Kappe, dunkelblaue Anziehsachen mit langen Ärmeln und Rucksack." Sie fragt: "Und Sie wollen jetzt nur, dass wir ihn kontrollieren?" Ich: "Ja, sicher! Bevor noch was passiert, weil der wartet auf ein leichtes Opfer." - Solche Typen reißen einem auch gern Goldketten vom Hals, aber da hat er bei mir Pech gehabt, weil ich meinen Goldschmuck schon lang versilbert hab, und rennen dann zur U-Bahn und sind verschwunden. 

Die Polizistin verspricht mir, dass jemand im Park Nachschau halten wird und wünscht mir noch einen schönen Tag. - Der ist mir schon vergangen! Ich glaub, bis das Auge des Gesetzes an Ort & Stelle ist, hat sich der Kerl längst verdünnisiert.