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Montag, 11. Februar 2013

The End?

Als Autor ist man eigentlich immer auf der Jagd nach der Story seines Lebens. Das Schicksal spielt einem manchmal den Ball zu, den’s einfach aufzufangen gilt. Letztens, an einem stürmischen Tag – ich liebe ja Gewitterstimmung, wenn der Himmel alle Schattierungen von Grau zeigt und Windstärke 6 auf der Beaufort-Skala mit 13 m/s samt Pfeifen in den Drahtleitungen mir den Skalp vom Kopf zu reißen droht. Dieses Wüten der Elemente spiegelt mir auch meine innere Zerrissenheit wider, zwischen dem, was ich anstrebe und dem, was mir ein übellauniges Los oft nur widerstrebend gewährt. An so einem stürmischen Tag gehe ich also wieder mal ziellos durch die Straßen.
Mitunter schließe ich mich in der Innenstadt so unauffällig wie möglich einer Reisegruppe an und lausche den Geschichten der Fremdenführer und dem Geplapper der Touristen, so ich es verstehe. Oder ich verfolge klammheimlich wildfremde Leute, die in ein spannendes Gespräch vertieft sind und kriege so alle deren Familientragödlichkeiten mit. Naja,….und letztens am Stephansplatz fiel mir eine 4er-Gruppe auf, die ihren Blick auf den Turm gerichtet hatte. Sonst waren nur wenige Leute unterwegs, die meisten bleiben bei diesen Wetterverhältnissen daheim oder im Hotel.
Jedenfalls belausche ich diesen Trupp und höre plötzlich auf Deutsch: „Kein Stein wird auf dem andern bleiben.“ –Ein Bibelzitat wie ich wusste, aber der große Hagere in einem schwarzen Mantel, der es von sich gab, tat das mit so apodiktischer Sicherheit, dass ich zweifelte, ob er nur zitiert. Sie setzten sich in Bewegung, wobei der Mantel des Hageren im Sturm wehte wie eine Trauerfahne – dabei fiel mir der Bob-Dylan-Song ‚The man in the long black coat‘ ein:
¯Somebody said from the bible he'd quote¯
There was dust on the man in the long black coat.
¯
Seine 3 Begleiter, alle in grüne Natojacken gehüllt, folgten ihm wie Schoßhündchen. Ich natürlich hinterher durch die Churhausgasse und konnte trotz Abstand verstehen, was er denen erzählte, da der Sturm mir seine Worte zuwehte: „Es dauert nicht mehr lange und dann stürzt eine Welt ein und eine neue entsteht. Wir müssen auf die andere Seite!“
Befremdlich, was der so daher redete, war es gar ein (falscher) Prophet? Jedenfalls wechselten die 4 alle die Straßenseite der Singerstraße Richtung Stadt-auswärts. Auf einmal ZACK!!!
Vom desolaten Dach eines der alten Häuser fiel plötzlich eine Dachschindel und landete krachend am Asphalt knapp vor meinen Füßen. Hätte ich eine Flasche Ketchup dabei gehabt, hätte ich sie mir über‘n Kopf schütten und den Hausmeister wegen Schmerzensgeld herausläuten können. Aber ich war ja so gespannt, was die 4 ominösen Gestalten weiter taten. Keiner von ihnen wandte sich um und ich bekam eine Gänsehaut. War ich gerade den 4 apokalyptischen Reitern auf der Spur, und wenn ja, wo hatten die ihre Pferde geparkt? Schnell verließ ich auch die gefährliche Straßenseite und schlich eilig dem seltsamen Trupp nach. Der Sturm legte deutlich an Geschwindigkeit zu und erschwerte mir das Fortkommen sowie das Atmen. Außerdem pfiff er mir so in die Ohren, dass ich kaum mehr etwas von dem verstand, was der Mann im langen schwarzen Mantel sagte. Vom weiteren Gespräch bekam ich nur einige Fetzen mit: „…sollen wir …. nicht doch warnen? ...keiner wird ….glauben…Panik...woher sollten …..sie auch….“
Ja, ich glaub es, sagt es mir!!!  Ich schreib es auf…aber nachher, wenn kein Stein auf’m andern bleibt, wird mir das leider auch nix nützen, denk ich noch, als mir der Sturm in einem wahren Crescendo die Lauscher vollheult und mir Tränen in die Augen treibt. Also drehte ich mich kurz um, wischte mir die Äuglein ab und als ich mich wieder den 4 Reitern zu Fuß zuwenden will….sind sie verschwunden! Wie vom Erdboden verschluckt!! Sind sie in ein Haus reingegangen? In ein Auto eingestiegen? Ich laufe auf und ab wie ein aufgescheuchtes Huhn, spähe herum wie ein Soldat auf Nachtwache…vergeblich, vielleicht hat sie Käpt’n Kirk auf die Enterprise gebeamt….
Was wird also demnächst passieren? Ein Erdbeben? Der 3. Weltkrieg? Die Landung Außerirdischer??? Ein Kometen-Einschlag?! – Ja, kürzlich las ich von einem, der uns bald knapp verfehlen soll:
Am 15.2. wird ein Asteroid – 50 m groß und 130.000 Tonnen schwer – in nur rund 28.000 km an der Erde vorbeifliegen. Laut NASA deutlich näher als die Distanz, die Satelliten fliegen.
Hat der Mann im langen schwarzen Mantel gar berechnet, dass er uns doch trifft und sieht sich die Einschlagstelle – also Wien - nochmals an, bevor sie von der Steinzeitbombe total verwüstet wird???
Keine Ahnung,… aber liebe Freunde, ich hoffe, ihr seid genauso unberuhigt wie ich, dann bin ich mit meiner Existenzangst nicht ganz so allein….

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