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Mittwoch, 20. Februar 2013

Spielanleitung

Im Rahmen einer Hollywood-Doku erzählte ein Produzent mal folgende Story:
Man sperrte von 2 kleinen Jungs den Pessimisten in ein Zimmer voll neuer Spielsachen und den Optimisten in ein Zimmer voll Pferdescheiße. Nach einer Stunde hielt man Nachschau beim Pessimisten. Der saß weinend zwischen den schönen Spielsachen und flennte: „Wähhh! Ich war ganz allein! Keiner hat mir gezeigt, wie die Sachen funktionieren.“ - Dann schaute man beim Optimisten rein und der warf fröhlich die Pferdeäpfel hinter sich. Auf die Frage, was er denn da mache, sagte er erfreut: „Da ist so viel Pferdescheiße. Hier muss irgendwo ein Pony sein.“
Nun muss ich zur Ehrenrettung des Pessimisten sagen, dass einige Spielsachen sehr wohl einer Erklärung bedürfen. Vor einigen Jahren bekam ein Freund von mir für seine Modelleisenbahn eine Schrankenanlage, mit Andreaskreuz und Leuchtampel (Made in Taiwan) geschenkt. Alles mit Drähten zum Anschluss an den Schaltkreis versehen, sodass man es von der Schaltzentrale aus bedienen konnte. In der (schlecht übersetzten) Gebrauchsanweisung hieß es dazu: Ehrfurcht vor der Feuer, muss mehr und weniger stimmt, weil kurzes Ende.
Nun forderte er mich heraus: „Na, Meister der Sprache, was soll das bedeuten?“ Einige Überlegung kostete es mich schon, aber ich meinte: „Achtung auf das Lichtsignal, Plus- und Minuspol müssen übereinstimmen, sonst droht ein Kurzschluss!“ - Schon klappte es reibungslos. Über lustige Betriebsanleitungen und Gebrauchsanweisungen für Autos, Haushaltsgeräte, Spielwaren und so weiter gibt, es ja inzwischen auch ganze Bücher zur Erheiterung.
Ein andres Beispiel: auf einem Spielzeug stand (in Amtsdeutsch) zu lesen: Vorsicht! Kinder und psychisch Kranke dürfen nur unter der Aufsicht von Erwachsenen ohne psychische Beeinträchtigung damit hantieren! Bei Zweckentfremdung wird keine Haftung seitens des Herstellers übernommen!
Man könnte jetzt meinen, bei derlei Warnung handelt es sich zumindest um einen Chemiebaukasten, sodass der kleine oder bekloppte Chemiker keinen Schaden damit anrichten kann, wie zum Beispiel beim ersten Experiment die Wohnung, und sich selbst gleich dazu, damit in die Luft zu sprengen. Aber weit gefehlt, es stand auf einem Spiel namens DER KLEINE ZAUBERER.
Was meinte der Hersteller könne ohne Aufsicht schiefgehen? Dass sich der kleine Zauberer den Zauberstab in dafür nicht vorgesehene Körperöffnungen einführt? Oder mit den beigelegten gezinkten Karten mit Schulfreunden Strip-Poker spielt? Oder dass er sich versehentlich in einen Frosch verwandelt???
Man weiß es nicht, aber vielleicht diente der Warnhinweis auch nur dazu, das Spiel interessant genug zu machen, damit der Kleine (oder Gestörte) sich nicht mutterseelenallein damit beschäftigen muss…

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