Ein mieser Tag kann mit entsprechender Lektüre noch zu retten sein, klickt euch also öfter bei mir rein!

Mittwoch, 13. Februar 2013

Ein Nestle voll Ausbeuter

Für mich ist das Leben eine Aneinanderreihung von Enttäuschungen. Wäre besser ein Pessimist zu sein, denn ein solcher rechnet immer mit dem Schlimmsten, bleibt daher von Enttäuschungen verschont und erlebt nur positive Überraschungen. Und besonders betrüblich ist, dass die Enttäuschung meist dort auftritt, wo man sie am wenigsten erwartet. Die Geschichte begann schon vor einigen Jahren, als ich beim Löwa einkaufte und einen 3er-Pack Schokoriegel in mein Wägelchen legte. Ein älterer Herr raunte mir im Vorbeigehen zu: „Kaufen’s des net!“ -Auf mein ratloses „Wieso?“ erläuterte er: „Des is von Nestlé und die wollen des Monopol auf’s Trinkwasser!“
Damals erschloss sich mir noch nicht die ganze Tragweite dieser Information, aber der Schokoriegel-Pack wanderte wieder ins Regal. Und gestern sehe ich doch eine Dokumentation des Schweizer Journalisten Res Gehringer (unter dem Titel ‚Bottled Life‘ - eine Doklab-Produktion), welcher der Umtriebe dieser Firma in den USA, Afrika und Asien auf der Spur war. – Sehr aktuell, weil auch bei uns in Europa nun die EU unser Wasser privatisieren, dh. Nestlé ins Nest legen will!
Kurz gesagt: diese Firma stiehlt laut den Angaben der befragten Anrainer in Maine Quellwasser, um es dann teuer an Leute in wasserarmen Gegenden (aber auch z.B. in New York) zu verkaufen, die es sich leisten können! Ja, ist etwa Nestlé schuld, wenn sich die Leute das Wasser nicht leisten können? -Es läuft so ab, dass sich die Firma zuerst lieb Kind bei den Einwohnern macht, deren Quelle sie dann ausbeutet. Deren Anwalt erkundigt sich, was den Bürgern fehlt, z.B. ein neuer Spielplatz, eine neue Sporthalle, usw, kauft sich bei denen auf diese Weise ein und orchestriert dann die bestehenden Verordnungen zur Wasserentnahme so, dass es die dann heran rollenden LKWs problemlos abpumpen und in 1000en Fahrten abtransportieren können. Ein Anrainer von Fryeburg in Maine, der sich von diesen Brummis gestört fühlte, investierte 60.000 $ in Anwaltskosten, um sich rund um sein Grundstück wieder Ruhe zu verschaffen- vergeblich. Seither will er von der feinen Firma nix mehr hören. Ein Rudel Frauen kämpft seither auch gegen diese Konzern-Übermacht.
In den Nachbargemeinden ist den Bürgern per Abstimmung schon ein Sieg gegen diese Wasser-Ausbeuter gelungen. Dort mussten die ihre voreilig aufgebauten Pumpen wieder abmontieren. ÄTSCH!!!
In Lagos (Nigeria), einer Stadt mit 15 Millionen Einwohnern, ist der Verkauf von ‚Pure Life‘, so der Name des Quellwassers, für die Bedürftigen unumgänglich, wenn sie gesund bleiben wollen, jedoch sauteuer. Sogar teurer als Benzin: ein Liter Benzin kostet dort 65 Naira, während ein Liter Trinkwasser 100 Naira kostet. Wenn der Tageslohn 1000 Naira beträgt, braucht eine Familie dort die Hälfte davon, um den Durst zu stillen. - In Pakistan wiederum bewirken die Brunnenbauten der Firma, dass der Grundwasserspiegel von 100 Fuß auf 300 – 400 Fuß tiefer sinkt. So sind also schon mehrere Brunnen von Dörfern ausgetrocknet, was den hinterlistigen Mulits weitere Kunden beschert.
Nachfragen bei der Firma stoßen auf taube Ohren. Auch die Lastwagenfahrer in Maine geben immer nur stupide zur Antwort: „No comment!“ Haben von der Führung offensichtlich einen Maulkorb verpasst bekommen und sind froh, dass sie überhaupt Arbeit haben.
In New York, wo das Wasser aus den Leitungen eigentlich noch trinkbar wäre, greift wiederum die penetrante Marketing-Strategie dieser Leute. Sie reden schon Schulkindern ein, 8 Gläser von ‚Poland Springs‘, wie der Name des in Maine geraubten Wassers lautet, täglich zu trinken (was überhaupt nicht nötig ist) und zudem noch eine Flasche davon immer im Schulranzen bei sich zu tragen. Die Kinder, die mal eine Flasche vergessen haben, fragen dann ganz desparat: „Ja wie soll ich jetzt ohne meine Flasche ‚Poland Springs‘ in die Schule kommen?“ - Das ist Marketing!
Der Oberindianer im Nest dieser Wasserschmarotzer, ein gewisser Peter Brabeck, rühmte sich noch der Menschenliebe und erklärte in der Doku großspurig, dass  nicht die Privatisierung des Wassers das Problem sei. Er warf mit einigen statistischen Zahlen um sich, wie das so große Zampanos immer tun, um von ihrer Gier abzulenken. Früher, als man auf der Suche nach neuen Marktanteilen war, hieß es von Seiten der Firma schon: „Das (Trink)Wasser wird uns  eher ausgehen als das (Erd)Öl!“ -Und so ist es doch nur logisch, dass ein solcher Riesen-Konzern sich Gedanken machte, wie er aus Wasser Geld machen kann. Eine Tankladung Trinkwasser, die gratis in Maine geschöpft wird, bringt denen 50.000$ ein!!! -Geniale Strategie! Da kommt ein Haufen Geld ins Nestle, gell! - Einmal eingenistet kriegt man die auch nicht wieder los. Also: Holzauge sei wachsam!!! Denn, dass man unser Wasser stehlen und uns dann für teures Geld wieder verkaufen will, ist leider schon abzusehen.
Und so sehe ich Süßes dieser Firma immer gleich mit einem bitteren Beigeschmack und kaufe es sicher nicht!!!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen