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Freitag, 13. Januar 2023
LESUNG 13.1.23
Dass Freitag, der 13., kein Unglückstag ist, hat sich bei der Lesung meines sympathischen Autoren-Kollegen Joachim Angerer wieder einmal herausgestellt. Im Extrazimmer des Café Ministerium fanden sich von den angemeldeten zehn Besuchern - wahrscheinlich aufgrund Regens - immerhin drei hartgesottene Fans (darunter natürlich auch ich) ein und lauschten in angenehmer Atmosphäre dem interessanten Vortrag des Autors. Er erzählte von einem glücklosen Versuch, in Vietnam eine Festung in einem Tal zu verteidigen (der Feind beschoss sie gnadenlos aus den Höhen des umliegenden Dschungels, Fallschirmjäger wurden faktisch im Flug zerbröselt, usw.) und von Fremdenlegionären, die vor allem standesgemäß (ohne zu jammern) sterben sollten. Meldet man sich zur Fremdenlegion und überlebt fünf Jahre, erhält man dann die französische Staatsbürgerschaft (und verliert die eigene). Die Zuhörerin Eva berichtete von einem Fall im Burgenland, wo ein Bursche beim Zigarettenholen verschwand, für tot gehalten wurde, ehe sich nach 20 Jahren herausstellte, dass er bei der Legion einfach untertauchen wollte - es kam sogar zu einem rührenden Wiedersehen mit der verblüfften Familie. Dann glänzte der gute Joachim noch mit seinem technischen Wissen über den Unterschied von Plutonium (das nicht umsonst nach dem Gott der Unterwelt benannt wurde) und Uran, ehe er mit der Lesung (zu sehen ist eine frühere Version davon) begann. Sein Buch Becquerelsche Träume beinhaltet nämlich die Dystopie eines Legionärs auf einem radioaktiven Planeten und er hat es sogar neu auflegen lassen. Ich habe es bereits gelesen und finde es ausgezeichnet gelungen.
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