So
ähnlich wie dem armen Pit oben, ging's mir als Kind mit der Oma auch
immer, wenn wir uns aufrafften, jemanden aus ihrem Freundeskreis zu
besuchen. Da kriegte man dann unnötige Verhaltensmaßregeln, denen
sich die Alten selber nie unterwarfen. Z.B.: „Red' nur, wenn du
gefragt wirst.“
Da
hätte ich am Liebsten entgegnet: „Dann fragt mich mal, ob ihr mich
am Arsch lecken könnt! Eure alten-Vettel-Gespräche sind mir doch
schnurz-piep-egal! Denn wo die Butter um 50 Groschen billiger ist,
interessiert mich genauso wenig wie, ob sich die kleinen
Faserschmeichler bei 90 Grad im Schleudergang alle anscheißen!“
Bei
einigen Freundinnen ging's dann los mit dem „Gutschi-gutschi, mei
bist du aber liab!“ Oder „Mein Gott, an die Kinder sieht man, wie
schnell die Zeit vergeht!“ Oder die Frage: „Wie alt bist denn
duuu?“ Und auf die Antwort: „10 oder 11.“ kriegte man dann
reingesagt: „Na, dann bist ja schon groß und alt genug, um der Omi
zu helfen, gell! Abwaschen, Einkaufen gehen,...“
Da
hätt' ich am Liebsten drauf gesagt: „Ja sicher, ich bin die
eierlegende Wollmilchsau, die den ganzen Haushalt schupft für einmal
über'n Kopf streicheln! Und nachher geb' ich dann noch a gratis
Rückenmassage, damit sich die lästige Verwandtschaft den
Chiropraktiker spart!“
Und
wenn ich an all das picksüße Kinderbelustigungs-Wasser denke, das mir angeboten wurde, oder die selbst gemachten Mehlspeisen.
Marmorkuchen, der echt nach Marmor geschmeckt hat. Nur eine Dame, die
dann auch meine Firmpatin wurde, hatte wenigstens ein Klavier daheim,
da konnte ich drauf herum klempern. Leider nicht so, dass man mir
nachher den Klavierlehrer finanziert hat! Ja, so bin ich wieder mal
um eine mögliche große Karriere gebracht worden....
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