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Montag, 24. August 2015

Voodoo-Puppen-Zauber

Wie der Teufel will, traf ich gestern auf der Mahü einen Bekannten, der mir von seinem Urlaub in New Orleans vorschwärmte: „Dort gibt's einen Shop, der Voodoo-Puppen verkauft, da wurde mir richtig mulmig.“ - Und da fiel mir schlagartig wieder die Geschichte ein, die meine Cousine erlebt hat. Vor einigen Jahren arbeitete sie als Privat-Sekretärin für einen egozentrischen alten Krauter, der sie behandelte wie einen Schuhabstreifer. Er schien richtig bösartig zu sein, denn er vertraute ihr z. B. einmal
an, dass er eine Verwandte nach Tirol chauffiert hatte und dabei schaltete er die Sitzheizung ein."Hihi, als wir ankamen, war sie halb tot!" freute er sich. Meine Cousine musste ähnliche Hinterlistigkeiten von ihm ertragen. Immerhin hat er sie dafür fürstlich entlohnt, doch ihre Gesundheit - sie litt an Gallensteinen - spielte ihr einen Streich: immer wenn sie ihn ansah, gab ihr die Galle einen Stich, also weinte sie sich bei mir aus. Ich riet ihr natürlich zu einer OP, aber sie meinte, nein, eine Nachbarin sei an solch einer Operation verstorben und sie wolle das Risiko nicht eingehen. Aber sie hatte im Internet eine Voodoo-Puppe entdeckt, die sie bereits bestellt hat, berichtete sie mir hoffnungsfroh. Da meinte ich Opfer eines ihrer Scherze zu sein, jedoch stellte ihr die Post bald die gewünschte Puppe zu. Und wenig später erzählte sie mir, dass sich ihr Boss bei einem BMX-Fahrradunfall - trotz seines vorgerückten Alters war er sehr sportlich - einen ganz komplizierten Knöchelbruch zugezogen hatte. "Na hast du die Puppe in den Fuß gestochen?" fragte ich ungläubig. "Nein!" antwortete sie. "Aber allein die Tatsache, dass ich die Puppe schon daheim im Kasten liegen habe, könnte schon diese Wirkung erzeugt haben. Für das Ritual brauche ich noch ein Foto vom Alten. Die Leute würden wahrscheinlich glauben, ich bin pervers, wenn sie merkten, dass ich ein Foto von dem Alten haben will." Jedenfalls wurde er dank seiner Verletzung noch unausstehlicher und sie sah keinen andern Ausweg als zu kündigen. Wochen später berichtete sie mir von einem Gespräch mit einer Ex-Kollegin, die ihr von einem Herzinfarkt des Alten Nachricht gab, und dass es ein ganz seltener Hinterwand-Infarkt gewesen sei, er sei zweimal wiederbelebt worden und läge nun im Spital. "Und hast du die Puppe ins Herz gestochen?" fragte ich erneut ungläubig, da ich ja wusste, dass sie ein intelligenter, moderner Mensch war, der nichts auf Hokuspokus oder Esoterik gab.
"Naja.." druckste sie herum. "Ich war ja so wütend auf den präpotenten Kerl, dass ich das Foto auf die Puppe gepickt hab, mit der Schere drauf eingestochen habe und schließlich der Puppe den Schädel abgeschnitten hab!" Ihre Miene nahm den Ausdruck von Unbehagen an. "Erst hat es ihn getroffen und jetzt trifft es sicher mich!"
"Quatsch! Das Ereignis war rein korrelativ und nicht kausal bedingt!" dozierte ich.
Leider verfiel sie danach in Depressionen und ich konnte nicht mehr zu ihr durchdringen. Später erfuhr ich, dass ihr geliebter Hund das Zeitliche gesegnet hatte und der Nachfolger trotz langer Spaziergänge immer in die Ecken ihrer kleinen Wohnung urinierte, was ihre Depressionen noch verstärkt haben soll...
Tja, jetzt kann man sagen, dass ihre böse Tat ihren Tribut gefordert hat oder, dass sie schlicht und einfach vom Pech verfolgt war!

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