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Mittwoch, 21. Januar 2015

Rauchverbot

Ein Künstler sagte mal launig in einem Interview: "Zum Weltuntergang komm ich nach Wien, weil hier passiert alles erst Jahre später." Daran erinnerte ich mich bei Lektüre der gestrigen Zeitung, die von einem Urteil über Rauchverbot am Balkon berichtete. Der Nachbar über einem Zigarrenqualmer fühlte sich in seiner Gesundheit beeinträchtigt und klagte auf Unterlassung. - Ich hätte an seiner Stelle Wasser runtergeschüttet und dem Luftverpester mitgeteilt: "Sie wollen rauchen und ich meinen Balkon putzen!"
Jedenfalls stand in der Zeitung, dass das Urteil, am Balkon nimmer rauchen zu dürfen, einem Rauchverbot in der eigenen Wohnung gleichkommt. Finde ich nicht, weil wenn der Raucher sich am Clo versteckt, während er seiner Sucht frönt, merkt der obere Mieter nix davon. Aber das macht ja keinen Spaß, denn der Zigarrenzuzzler hat schon mal seinen Obermann hinausgeekelt.
Nun las ich bereits vor 15 Jahren, dass in den USA ein Richter entschieden hat, dass ein Mieter nicht mehr in seiner Wohnung rauchen darf, weil die Klimaanlage seine ausgeatmeten Abgase gerecht an alle übrigen Mieter im Block verteilt, was nachweislich deren Gesundheit schädigt.
Ich habe mit Raucher(inne)n kaum gute Erfahrungen gemacht. Zuletzt war ich mit so einer Suchtkranken befreundet, was ich alsbald bereute. Anfangs war sie mir sympathisch, wurde jedoch zusehends unangenehm. Die Sprechblähungen, die ihrer Speiseöffnung entwichen, beruhten allerdings nicht nur auf ihrer Freude an Selbstzerstörung mittels Rauchkraut, sondern auch auf Defiziten in der Kindheit (wofür sie nix konnte und mir leid tat) sowie Mangel an Bildung und Benehmen. Wenn sich so jemand zusätzlich noch das Gehirn verrußt, entbehrt das nicht einer gewissen Tragikomik. - Hautnah konnte ich ein Paradoxon miterleben: mit einem Blick wie Erich Honecker beim Mauerfall jammerte die armselige Kreatur immer übers Alter(n), als wär es eine Seuche schlimmer als Ebola, ohne zu begreifen, wie sehr sie mit dem gierigen Inhalieren von Teer und Nikotin diesen ihr so verhassten Prozess beschleunigte! Und gerade solche Typen sind anhänglich wie Schoßhündchen- die wird man nicht so einfach los, indem man sich nimmer meldet.
Aber Mitleid ist hier fehl am Platz und wird von solch rücksichtslosen Subjekten schamlos ausgenutzt. Bessern kann man sie nicht und wenn man nicht die Flucht ergreift, nimmt man selber Schaden. Da fällt mir das Lied vom Schneeflockerl ein, das sich mit dem Rußflankerl so lang herumtreibt, bis es auch schmutzig ist. In diesem Sinne, liebe Freunde: lebt lang und vor allem Rauch(erinnen)frei!!!

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