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Freitag, 22. August 2014

King + Ich

Nein, das ist keine Abhandlung über das berühmte Musical The King and I, sondern über eine Doku, die den Meister des Grauens, Stephen King, porträtiert. Am Anfang seiner Karriere so arm wie die sprichwörtliche Kirchenmaus, also ich, muss er seine Manuskripte für wenige Dollars verkaufen. Erst ab der Verfilmung für CARRIE läuft es prächtig. Sein Leben nimmt einige dramatische Wendungen und man versteht, dass er sich in seinen Werken die Angst von der Seele schreibt. Zusätzlich betäubt er sie noch mit reichlich Alkohol und lässt sich erst nach einem Ultimatum seiner Familie in die Suchtklinik einweisen. Die Ironie des Schicksals besteht darin, dass ihn ein Säufer 1999 beinahe zu Tode fährt, als er schon 10 Jahre clean ist. Er überlebt mit Ach und Krach und gewinnt der Lebenskrise noch einige weitere Inspirationen für neue Bestseller ab, obschon seine Phantasie für Grusel-Bücher sowieso bis an sein Lebensende gereicht hätte. Auch hatte er das Glück, im richtigen Land zur richtigen Zeit mit den richtigen Leuten zusammengetroffen zu sein.
Was mich besonders wundert: er ist immer noch mit seinen Freunden aus alten Zeiten - die beteuern, wie normal er doch sei - zusammen und spielt mit denen Baseball.
Wenn ich die lange Parade meiner Freunde und -Innen Revue passieren lasse, muss ich gestehen, dass ich lieber allein bin. Da war ja nun fast alles dabei:
Leute, die zu viel Moneten hatten und mich zwar verwöhnt aber auch sehr in Anspruch genommen haben, Nassauer, denen am Ende der Kohle zu viel Monat übrig blieb, eloquente Poeten, die mit Worten die Gegenwart schöner malen konnten, als sie tatsächlich war, stupide Jammerlappen, die nicht müde wurden, immer von ihrer negativen Vergangenheit daher zu faseln, Intellektuelle mit viel Verstand und wenig Zeit, Leute bar jeder Vernunft, die so viel Seelenmüll hervor würgten, dass sogar Dr. Freud das Handtuch geworfen hätte, wackere Recken, mit denen ich stundenlange Wandertouren unternehmen konnte und kaputte Klatschtanten, die nicht weit kamen, weil sie jede halbe Stunde aufs Klo mussten- ach ich könnte noch stundenlang die Extreme aufzählen. Die Ironie dabei ist, dass mir gerade jene, mit denen ich mich sehr gut verstanden habe, leider schon in die Ewigen Jagdgründe voraus geeilt sind und die, mit denen ein Treffen eher einer Tortur glich, so anhänglich gewesen sind, dass ich sie in die Schranken weisen musste. Bücher könnte ich darüber schreiben, aber ich bezweifle, dass sie jemand lesen will...
Wer sich gern von meinen Geschichten über Leute mit psychischen Problemen unterhalten lassen will:
Soziopathen sterben selten

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