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Freitag, 11. März 2022

Bücherfreunde


 In der Zeitung DAS WIEN schreibt ein Kolumnist namens Fiaker Karl von der Bücherliebe der MA 53 (Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien). Er traf nämlich eine Dame, die früher dort werkte, und jene erzählte ihm folgendes: Die Stadt hat gefinkelte Möglichkeiten ihre lieben Freunde zu unterstützen. Diese Herrschaften gehören zwar durchwegs der Haute Volée an, sind teilweise sogar Ordensträger, doch lassen sich gerne ein bisschen unter die Arme greifen. Wenn also eine(r) dieser Privilegierten ein Buch geschrieben hat - das muss nicht einmal einen Wienbezug haben -, dann kauft die Stadt dieser förderungswürdigen Person das Schriftwerk zu Tausenden ab. Egal, ob Koch- oder Sachbücher, Krimis oder Bildbände. Dafür wurde sogar ein eigenes Lager der MA 53 angemietet, um die Werke zu stapeln. Offiziell hieß es, das seien Gastgeschenke für Delegationen. Nur was macht eine chinesische Delegation mit einem in schlechtem Deutsch verfassten Buch eines Wiener C-Promis? Nix! Und so wurden 10.000e Bücher auf Kosten der Steuerzahler über die Jahre hinweg angekauft, gelagert und dann irgendwann still & heimlich vernichtet! Wahrscheinlich schnellte so ein Bücherkauf kurz vor einer Wahl exorbitant in die Höhe. Jetzt weiß ich, warum die MA 53 die Kreativabteilung des Rathauses ist. Da gehört eine ordentliche Portion Kreativität dazu, auf solche Fördermaßnahmen zu kommen! - Kurz spielte ich mit dem Gedanken, eins meiner Bücher - z.B. Der Wahnsinn möglicherweise, das der kürzlich verblichene Reinhard Schwabenitzky sogar zu verfilmen gedachte - dieser spendablen MA 53 zum Kauf anzubieten, aber dann fiel mir ein, dass ich ja gar kein Würdenträger bin, kein abgehalfterter Fernsehstar oder abgewrackter Sportscrack, daher wären meine Chancen gleich Null. Schade eigentlich...



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