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Freitag, 3. Februar 2017

Fiese Natur



Die menschliche Natur ist leider ziemlich fies, wie man immer wieder bemerken kann. Kürzlich las ich in der Presse von fiesen Kündigungstricks. Derer bedient man sich, wenn man nicht leicht zu einem unliebsamen Mitarbeiter sagen kann: „Das ist die beste Kündigung, die ich je verfasst habe. Ich möchte Sie Ihnen widmen!“
Also bei langjährigen Mitarbeitern, die noch in das System Abfertigung alt fallen und besonderen Kündigungsschutz genießen. Um diese loszuwerden, muss man sich schon einiges einfallen lassen, doch der Kreativität mancher Chefs sind ja kaum Grenzen gesetzt. 4 Beispiele: Der neue CEO hetzt dem Vorstand die interne Revision an den Hals, wegen lang zurückliegender (Un)Taten, die unterm alten Boss noch okay waren, es unterm neuen aber nimmer sind.
Die Gebietsverkaufsleiterin, Mutter 2er schulpflichtiger Kinder, wird einfach versetzt: aus der Steiermark ins ferne Vorarlberg.
Unter launigen Vorwänden werden dem Key-Accounter seine Quartalszahlen vorenthalten, worauf er falsche Entscheidungen trifft, aus denen ihm dann ein Strick gedreht wird.
Fürs neue IT-System werden die Mitarbeiter in 2 Chargen eingeschult, eine erhält das Komplett-Paket, die andere nur die abgespeckte Variante. Letztere bekommt dann Aufgaben, die nur mit dem Komplett-Paket lösbar sind – schon ist ihre Minderleistung belegt.
Das sind ganz üble Spielchen, die aber immer wieder durchgehen, außer man kämpft wie ein Löwe und hat den Rückhalt des Rudels.
Als ich noch im Büro werkte, gab es das auch alles: einander widersprechende Anordnungen gleichgestellter Vorgesetzter, Versetzung eines Störenfriedes in eine bis dato harmonische Gruppe, Streitereien wegen Pipifax, wie z.B. offener Fenster und Türen oder angebliche Verschwendung von Büromaterial, was auch schon zu Taschenkotrollen bei Damen führte, Schreiduelle und Weinkrämpfe, ja sogar Gefechte mit langen Linealen zwischen älteren Bürohengsten. All das hätt ich gern auf Film gebannt und ins Netz gestellt, dann hätte ich auch eine Million Klicks pro Tag.
Tja, so ist das Leben unter Menschen, nicht nur im Büro, lasst es euch nicht verdrießen und tut stattdessen meine Bücher genießen.

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