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Mittwoch, 11. Februar 2015

Rätselkrimi - Date mit dem Tod

11 Uhr früh in Wien. Kommissar Rau fand sich nach einem Anruf in einer sehr sauberen Wohnung wieder, in welcher die Putzfrau in Tränen aufgelöst im Vorzimmer saß. „Ach, wenn ich die gnä Frau doch früher gefunden hätte. Dann hätte ich doch niemals nicht das Bad und den Flur sauber gemacht.“
„Nun machen Sie sich doch keine Vorwürfe! Haben Sie Blut weggewischt?“ erkundigte sich Rau und beugte sich ein wenig zu ihr runter. Sie roch nach Zitrone und Salmiak.
„Nein. Nur eine Packung Haarfarbe. Sie hat sich die Haare blond gefärbt, da hab ich mir nix weiter gedacht. Wahrscheinlich wollte sie ganz neu anfangen!“ schluchzte sie. „Ich weiß, dass sie ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann hatte.“
Rau ging ins Wohnzimmer und besah sich die Tote nochmals. Mit einer großen Wunde am Hinterkopf lag sie vornüber gesunken auf einem Glastisch. Er duckte sich, um von unten ihr Gesicht erkennen zu können. Mit aufgerissenen braunen Augen starrte sie ihn an, so als wolle sie posthum Anklage erheben. Der Streifenpolizist Spindler kannte Rau und informierte ihn kurz: „Unser Gerichtsmediziner ist gerade auf einer Star-Trek-Convention unter dem Titel Opernball auf Gliese 587f. Wird noch eine Weile dauern bis er da ist. Grad hab ich mit einer Nachbarin gesprochen. Sie sah die erschlagene Frau Gralla vor 2 Stunden beim Bipa Kosmetika kaufen.“
„Dann ist die Spur des Täters noch ganz frisch.“ meinte Rau und holte mit behandschuhten Fingern aus der teuren Handtasche das Handy der Toten. „Wenig überraschend alles gelöscht.“
Spindler, der ebenfalls Handschuhe trug, fand ein Notizbuch in einer Schreibtischlade und reichte es Rau.
„Ihre Firma liegt gleich ums Eck!“ meldete sich die Putzfrau zu Wort, welche sich schon etwas beruhigt hatte. „Oh, an ihrer rechten Hand trug sie immer einen großen Diamantring.“
„Das könnte ein Tatmotiv sein.“ erkannte Rau. „In dem Buch steht die Adresse und der Name eines Mannes mit Herzchen verziert: Manfred Kramer. Grenzgasse 17A. Den nehme ich mir als ersten vor, dann fahr ich in ihre Firma.“
Kramer verzog bei der traurigen Nachricht keine Miene. „Ja, ich kannte sie. Sie hat vor kurzem mit mir Schluss gemacht. Mit einer selten blöden Begründung: nach dem Tod ihrer Mutter hätte sie ein Klopfen gehört, das sie als Warnung aus dem Jenseits verstand. Ich wär nicht gut für sie, weil ich mich nicht scheiden lassen kann. Dabei war es sicher die Wärmeaustauschpumpe der Heizung, die geklopft hat! Sowas Blödes!“ ärgerte er sich. In seinem Nadelstreif-Anzug sah er wie ein Gangster aus den 20ern aus.
„Hm, man könnte auch sagen, es war blöd von ihr sich mit einem verheiratetem Mann einzulassen, der sie nur besucht hat, wenn ihn seine Ehefrau abgewiesen hat!“ provozierte ihn Rau.
„Falsch, ich kam nicht zu Gitta, weil meine Frau mich abwies, sie klagte zwar öfters über Migräne aber… ich liebte Gitta!“ verteidigte sich der elegante Ehebrecher.
„Na, Migräne ist doch die klassische Ausrede. Hätten Sie Ihrer Gattin öfters Blumen gebracht und schon-“
„Ach was!“ unterbrach ihn Kramer rüde. „Da fällt mir der Witz ein, wo sich 2 Frauen treffen und eine sagt: mein Mann brachte mir heut Blumen, da muss ich doch die Beine spreizen. Und die andre sagt: Wieso? Hast du keine Vase?“
„Ihre Geliebte ist tot und Sie machen Witze. Weiß Ihre Frau von der Affäre?“
„Nein! Lassen Sie meine Frau aus dem Spiel! Ich verbiete Ihnen, sie zu behelligen!“ warnte Kramer und wies Rau die Tür.
In einer Justament-Aktion fand Rau die Handynummer von Frau Kramer auf seinem iPhone im Herold und wählte sie sogleich. Kaum saß er in seinem Auto meldete sie sich und er stellte sich vor: „Guten Tag, mein Name ist Kommissar Rau von der Mordkommission.“
„Ah, ist meinem Mann etwas passiert?“ fragte sie sofort besorgt.
„Nein, es geht um einen andern Mordfall. Könnten wir uns treffen?“
„Bedauere, ich bin noch immer auf dem Flughafen Zürich. Wegen Schlechtwetter wurde mein Flug gecancelt.“ Im Hintergrund hörte Rau eine Durchsage, dass sich ein gewisser Herr Schnetz oder Schletz zum Informationsschalter bemühen soll.
„Wie schade, dann melde ich mich vielleicht ein andermal.“ Schnell machte er sich noch eine Notiz, ihr Alibi bei Bedarf zu überprüfen und fuhr in die Firma der Toten, eine Spedition, wo sie als Geschäftsführerin tätig war.

Dort angekommen traf er auf zwei Kolleginnen. Frau Illmüz und Frau Habler.
„Leider habe ich eine schlechte Neuigkeit für Sie!“ begann Rau, nachdem er sich ausgewiesen hatte. Bei der Todesnachricht zuckte die erste mit dem linken Auge und sagte: „Ach, darum ist sie heut nicht ins Büro gekommen. Wir dachten sie hat ein Date.“
Und die zweite rümpfte die Nase. „Na, das hat ja so kommen müssen. Sie war mit so einem Windhund zusammen. der wollte immer nur das eine von ihr.“ klärte Frau Habler Rau auf und schnäuzte sich lautstark. „Männer sind eben miese Schweine, die uns nicht zu schätzen wissen.“
„Danke für Ihre Einschätzung.“ sagte Rau pikiert. „Und Sie?“
Frau Illmüz zuckte die Schultern. „Was soll ich sagen, sie hörte nicht auf uns. Immer fiel sie auf den Schmalspurcasanova rein.“
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Soziopathen-sterben-selten-S-Pomej/dp/3990075683/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1423653590&sr=8-1&keywords=Soziopathen+sterben+selten
 

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