Inspiration überfällt mich an den unterschiedlichsten Orten: im Prater, daheim, bei einem Besuch wo auch immer und gestern ganz plötzlich in der City bei der Anker-Uhr. Da mir dabei immer die Gedanken blitzartig durchs Gehirn zucken, muss ich mir schnell Notizen machen, um auch keinen davon zu vergessen. Also nahm ich mein mitgeführtes Stück Papier und den Kuli aus der Jackentasche und begann mir meine Einfälle zu notieren. Ich überlegte noch, ob ich mich dabei auf die Kühlerhaube eines geparkten Autos neben mir stützen sollte, ließ es aber bleiben. Wer weiß, ob man mich dann nicht für einen Vandalen hält, dachte ich noch. Doch kaum begann ich zu schreiben, öffnete sich die Autotür - der Fahrer saß hinterm Volant und spielte mit dem Handy - und ein Herr stieg aus. "Schreiben Sie sich meine Autonummer auf?", forschte er mit verengten Augen. - Damit hatte ich nicht gerechnet, verdächtigt zu werden, mir fremde Kennzeichen zu notieren. "NEIN! Ich bin Autorin und schreibe Bücher. Und für mein nächstes Werk ist mir grade was eingefallen", erklärte ich. Na, der Kerl guckte mir glatt frech über die Schulter, um sich zu überzeugen, ob ich auch wirklich keine Zahlen hingekritzelt hatte. "Lesen Sie gern?", fragte ich hoffnungsfroh. "NA!", sagte er und stieg schnell wieder ein.
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