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Donnerstag, 7. Mai 2015

Rätselkrimi Tödliche Tierversuche

Wolkenverhangener Himmel mit der Sonne als trüben Fleck, der den beginnenden miesen Arbeitstag von Kommissar Rau nur wenig erhellen konnte. Momentan befand er sich gerade in der Praxis eines Allgemeinmediziners, welcher ihm den Tod eines Fast-Patienten gemeldet hatte. "So etwas ist mir in meiner gesamten Laufbahn noch nie passiert! Stellen Sie sich vor: dieser Mann verlangt von meiner Sprechstundenhilfe, sofort zu mir vorgelassen zu werden, da er befürchtet hatte, vergiftet worden zu sein. Also schickt sie ihn zu mir herein, er setzt sich keuchend auf diesen Stuhl - wo er noch immer zusammengesackt sitzt - und will eben zu berichten beginnen, als er auch schon den Geist aufgibt! Ich musste sofort alle Patienten heimschicken!"
Rau rätselte was der Doktor mehr bedauerte: den Tod des nun Leider-doch-nicht-Patienten oder die Abweisung der andern Hilfesuchenden. "Hat er eine eCard vorweisen können?"
Der Doktor guckte auf seinen Bildschirm und sagte: "Ja klar, sonst hätte er natürlich nie Zutritt zu mir erhalten! Er hieß Theo Gutman und ist in der Mödlinger Straße 12 gemeldet. Aber da die eCard kein Foto aufgeprägt hat, ist es fraglich, dass es sich auch um den Nämlichen handelt. Aussehen tut er jedenfalls wie ein Obdachloser!"
Da musste ihm Rau rechtgeben. Der Tote trug Kleidung, die nicht nur vom Zeitgeist zerfetzt schien. Die Jeans schienen ein Relikt der 70er-Jahre zu sein und der bunte Kasack darüber erinnerte Rau auch an eine Hippie-Kommune. Die Turnschuhe waren noch am Neuesten. In den hinteren Hosentaschen der Jeans fand Rau eine zerschlissene Brieftasche mit einem Führerschein, der den toten Mann tatsächlich als Theo Gutman identifizierte. Weiters ein kleines Adressbüchlein, in welchem viele Namen und durchgestrichene Telefonnummern standen. Typisch, dachte Rau, da ist einer so heruntergekommen und die andern wollen nix mehr mit ihm zu tun haben und verschließen vor ihm die Türen ihrer heiligen Hallen. "Also, Herr Doktor, seien Sie so nett und rufen Sie die Spurensicherung an, hier ist die Telefonnummer!" sagte Rau und reichte dem Arzt eine Karte. "Und ich fahre ohne Verzögerung in die Wohnung des Toten, denn neben seinen Personaldokumenten hab ich auch noch seinen Schlüsselbund gefunden."
Vor der Wohnung Gutmans angekommen, erlebte Rau die erste böse Überraschung: die Schlüssel sperrten nicht! Ja, sie schienen gar nicht zu dem Schloss zu passen. Erste Anlaufstelle in solchen Fällen waren immer die Nachbarn, also klingelte Rau bei der Nebenwohnung mit Schild Gebe und eine ältere Dame öffnete ihm. "Ja? Was wollen Sie von mir? Ich spende nix!"
"Keine Sorge, gnädige Frau, mein Name ist Rau von der Mordkommission (er zeigte seinen Ausweis) und ich habe leider eine traurige Nachricht: Ihr Nachbar ist gewaltsam zu Tode gekommen!"
"Das wundert mich nicht! Der hat sich überall unbeliebt gemacht!" klärte sie ihn auf.
"Ach? Und was hat er sich zuschulden kommen lassen?" forschte Rau.
"Sie werden es mir nicht glauben, aber ich kann es Ihnen ja zeigen!" Mit diesen Worten verschwand sie kurz und kam mit einer Schuhschachtel wieder, in welcher sich eine tote riesige Spinne befand. "Da bitte!" meinte sie anklagend.
"Eine Tarantel?" entfuhr es Rau.
"Von wegen. Das ist eine Kreuzspinne, die dank seiner unerlaubten Tierversuche auf unnatürliche Größe angewachsen war und sich in meine Wohnung verirrte hat. Mit einer Schneeschaufel hab ich das Monster erschlagen, worauf er mich als Tiermörderin bezeichnet hat! Darauf hab ich ihm mit einer Anzeige gedroht, da seine Frankenstein-Brut immer über den Balkon zu mir gekrochen kam und ich alle Hände voll zu tun hatte, die Reptilien, Insekten und so weiter wieder zurückzuscheuchen! Auch heute hat er die Balkontür wieder offengelassen!"
"Oh, äh- kann ich über Ihren Balkon in seinen einsteigen?" fragte Rau erfreut.
"Keine Ahnung, ob Sie das können!" motzte Frau Gebe und ließ ihn herein.
Also durchschritt er vorsichtig ihre sehr gepflegte Wohnung und hantelte sich über ihren Balkon zu jenem Gutmans hinüber. Als er in dessen Wohnung trat, erlebte er die zweite böse Überraschung: es schien sich um eine Messie-Wohnung zu handeln. Derart derangiert und zugemüllt, dass nur wenig freie Fläche zur Verfügung stand. Auch der Geruch fiel übel aus. Da nahte schon die dritte böse Überraschung: auf Rau kam quiekend ein Meerschweinchen zugelaufen, das die Größe einer fetten Katze erreicht hatte. Ein leichtes Grauen überkam den Kommissar, der doch schon einiges gewohnt war. Welche Kreaturen mochten wohl noch hier lauern? Ein Leguan in Krokodillänge? Eine Katze in Tigergröße? Da krabbelte tatsächlich ein Feuersalamander von circa eineinhalb Meter auf ihn zu, worauf das Meerschwein sofort Fersengeld gab, und im Bett rekelte sich eine Blindschleiche, die auf Boa-Constrictor-Länge angewachsen war. Das Läuten des Festnetzanschlusses riss Rau aus seiner Gruselstimmung. Er hob ab und meldete sich mit Hallo? - "Wer sind Sie?" erkundigte sich eine weibliche Stimme. Rau stellte sich mit Namen vor, verschwieg aber seine Mission, und so erklärte die Stimme: "Ich mache mir große Sorgen um Theo! Ich bin seine Ex, aber wir haben noch immer ein gutes Verhältnis, obwohl er meinen Hund zum Platzen brachte, aber das werden Sie wohl nicht verstehen!"
"Doch-doch! Ich hab ja bereits einige Tiere aus seiner Riesen-Sammlung erspäht. Wann haben Sie ihn denn zum letzten Mal gesehen, Frau-?"
"Tielman! Das war erst gestern mittags. Er kam zu mir und wollte wieder mit mir anbändeln. Er sah schrecklich aus." gestand sie und schluckte, als wäre sie den Tränen nahe. "Und ich hab ihn abgewimmelt!"
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