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Freitag, 31. Oktober 2014

Höllenchef

In der Finanzdienstleister-Vermögensberatungs-Branche sind die geldgeilsten, gierigsten Lackaffen daheim, welche des Teufels perfider Höllenschlund je hervorgewürgt hat! Die fressen auf gut Deutsch ihren eigenen Dreck und behandeln jene, die für sie die Termine keilen, wie Sklaven. Ich weiß das, weil ich selbst einige Monate für so einen Sch…-Betrieb gewerkt habe. Die Zahlung meines bereits verdienten Hungerlohn-Honorars wurde immer wieder hinausgezögert – wenn diese Kreaturen alles so hinauszögern, müssen ihre Weiber ja hochzufrieden sein - und schließlich mit einer Miene ausgeführt, als wäre ein Dum-Dum-Geschoss in deren Bauch eingedrungen. Das hab ich auch meiner Freundin Susi gesagt, die ein AMS-Stellenangebot für solche Sklaventreiber bekam: Telefonistin auf Geringfügigkeitsbasis! Das heißt, es ist ein Scheißjob, wie er übler kaum vorstellbar ist. Da verdiente sie mehr, wenn sie auf der Kärntner Straße betteln ginge! Doch sie musste sich ja bewerben und bekam prompt einen Vorstelltermin, den sie aber aufgrund einer eitrigen Angina absagen musste. Also mailte sie dem dortigen Boss, dass ihr Arzt meinte, nun eine Stelle als Telefonistin anzutreten ausgesprochen kontraproduktiv sei. Daraufhin mailte ihr dieses größte Kretin der Christenheit:
gerne bieten wir Ihnen an, dass Sie am Anfang Ihrer Arbeit bei uns nicht als Telefonistin arbeiten bis sich Ihre Stimme soweit verbessert hat, dass dies möglich ist. So kommen Sie eventuell zu Ihrem erwünschten Arbeitsstelle und können sich bereits während Ihrer Anlernphase auf Ihre zukünftige Arbeit als Telefonistin fachlich vorbereiten.
 Wir denken, Ihren Wünschen damit entsprochen zu haben und erwarten Sie gerne zu unserem vereinbarten Termin in unserem Hause.
Susis empörte Antwort:
vielen lieben Dank für Ihr einfühlsames Mail, dem ich echte Besorgnis entnehmen konnte, ob ich je eine Arbeitsstelle finde, wenn ich Ihr generöses Angebot wegen der Lappalie einer Erkrankung auszuschlagen wage. Jeder Gesunde würde sich überschlagen, für so einen Philanthropen bis zur Erschöpfung zu arbeiten - ja, würde sogar behaupten, es wäre das zweitgrößte Geschenk Gottes!
Doch bedauerlicherweise bin ich im Begriff meine Stimme zu verlieren, wenn ich mich nicht schone, und diese erschreckende Diagnose schwebt wie ein Damoklesschwert über mir, vergleichbar einem Peschmerga, welcher schon von IS-Schergen umzingelt die Enthauptung vor Augen hat! Diese üble Aussicht macht mich nicht nur als Telefon-Keilerin zur Fehlbesetzung, sondern auch für alle anderen Funktionen, die geeignet sind, Ihr Vermögen auf Kosten meiner Gesundheit weiter anzuhäufen.
Ad hoc fällt mir der Witz ein, wo der Arbeiter in der Baufirma anruft und sagt: "Chef, ich hab Schüttelfrost." Drauf der Chef: "Ideal für's Sandsieben!" - Vielleicht kann ich aus meiner Not ja auch eine Tugend machen und auf Gebärdendolmetscherin umsatteln.
Viel Glück bei der Suche nach einer fähigen Kraft und beim Überstehen des nächsten Finanzcrashs!Leben Sie mehr als angenehm!

 

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