Schon viel früher wollte man das wissen, hatte aber keine so raffinierte Technik zur Hand, also dachte man sich, es genüge wenn man die Köpfe der Leute vermisst (Phrenologie) und scheiterte mit den Ergebnissen. Dank Psychoanalyse kam man ein großes Stück weiter, denn es stellten sich seelische Unterschiede im Vergleich von Kriminellen mit Normal-Bürgern heraus. Vor einigen Jahren erklärte ein Gefängnis-Psychologe im Rahmen einer TV-Sendung, seine Stammkunden seien ehemalige Heimkinder, die er wenig charmant als seelisch deformiert bezeichnete. Dazu muss man wissen, dass die ersten 3 Jahre im Leben eines Menschen sehr wichtig sind.
Wenn ein Kind in dieser Phase keine fixe Bezugsperson hat, sondern einem Wechsel (unter)bezahlter Erzieherinnen ausgesetzt ist, kommt es später zu sozialen Problemen, die sich etwa in ständigem Wechsel von Arbeitsstelle und/oder Partner bemerkbar machen. Jede Enttäuschung nach so einem Wechsel, der oft durch das (soziale Fehl-) Verhalten solch unsteter Personen unbewusst selbst herbeigeführt wird, vergrößert die innere Verzweiflung und Frustration. Frustration führt bekanntlich zu Aggression und endet für die Betreffenden oft im Gefängnis.
Zusammenfassend kann man sagen: solche Personen sind im günstigsten Fall unausstehlich und im ärgsten kriminell. Oder wie es der Psychiater Prof. Erwin Ringel formulierte: Die Kindheit ist wie ein Kübel, der einem als Baby aufgesetzt wird und das ganze Leben an einem herunterrinnt.
Wer weiß, vielleicht finden die Experten in Graz-Karlau ja auf ihre Weise endlich den Sitz der Seele....
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