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Donnerstag, 26. Oktober 2023

Tag für Tag



Tag für Tag hören sich viele Leute Podcasts an,, was dazu führt, dass sie die Stimme im Ohr für einen Freund halten, weil sie den Eindruck bekommen, sie persönlich zu kennen. Das nennen Medienpsychologen eine parasoziale Verbindung, also eine einseitige soziale Beziehung, die zu einer Medienfigur aufgenommen wird. Das Konzept kennt man schon seit den 1950ern, als die US-Soziologen Donald Horton & Richard R. Wohl darüber schrieben. Sie beschäftigten sich u.a. mit der late night Radiosendung The Lonesome Gal, in welcher ein fiktives alleinstehendes Mädel 1000e Männer dazu brachte, ihr Heiratsanträge zu senden. Je mehr sich eine Medienfigur direkt an ihr Publikum wendet, umso stärker fallen die Reaktionen aus. Eine Studie aus 2017 legt sogar nahe, dass bei Jugendlichen parasoziale Beziehungen identitätsstiftend sein können und zur Frage führt, ob diese auch helfen kann, echte zwischenmenschliche orthosoziale Beziehungen zu verbessern. Jedenfalls kann man zu einem Podcast auch ungeduscht im Pyjama und 2 Stunden zu spät aufkreuzen...

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